Nachdem das Training beendet wurde, blieb ich noch gemeinsam mit Coach Saitou in der Sporthalle. Coach Washijo scheuchte den Rest des Teams aus der Halle, damit wir uns ungestört um das anstehende Trainingslager kümmern konnten.
Wir telefonieren mit der Schulleitung, um einen geeigneten Termin zu finden.
5 Tage zu finden, an denen für keine Klasse etwas anstand, war etwas schwierig.
Da das dritte Jahr sich langsam auf die Abschlussprüfungen vorbereiten musste, wurde das fünftägige Trainingslager nur in den nächsten Ferien genehmigt. Zum Glück fanden die Ferien bereits in zwei Wochen statt.
Ich hatte im Internet ein Gelände gefunden, auf dem sich drei Sporthallen und zwei riesige Unterkünfte befanden.
Dort hatte ich angerufen und unsere Ankunft angekündigt, die genehmigt wurde.
Ich richtete auch aus, dass es noch nicht sicher war, wie viele Teams denn kommen würden.
Der Besitzer sagte mir, dass das kein Problem sei, in den beiden Unterkünften könnten bis zu 10 Mannschaften untergebrachte werden.
Zum Schluss sendete ich eine Mail an die anderen Schulen in der Nähe.
Eine sofortige Zusage erhielt ich natürlich von der Nekoma und der Fukurodani.
Im Laufe der nächsten Tage erhielt ich auch noch Zusagen der Aobai Johsai und der Date Tech.
Damit würden neben uns, noch fünf weitere Teams am Trainingslager teilnehmen.Den Rest der Woche verbrachten Wakatoshi, Satori, Semi und ich damit, uns Videos von Spielen der anderen Mannschaften anzusehen.
Von Karasunos neuem Team gab es jedoch keine Videos zu finden, also musste ich mich überraschen lassen.
In der letzten Woche vor dem Trainingslager arbeiteten wir Techniken gegen jedes Team aus und spielten uns in den verschiedensten Aufstellungen ein.
Coach Washijo nahm mich in dieser Woche wieder richtig beim Training auf.
Durch das regelmäßige Lauftraining mit Satori war meine Ausdauer sehr gut geworden und ich verspürte während des Training keinerlei Schmerzen.
Deswegen erlaubten mir die Coaches, im Trainingslager auch an Spielen teilzunehmen. Die einzige Voraussetzung war, dass ich sofort aussetzen sollte, wenn ich Schmerzen verspürte und mein Notfallspray immer dabei war.
Dann war es endlich soweit.
Der Tag vor der Abfahrt!
Aufgeregt packte ich mit Miyu zusammen unsere Taschen.
Ja, richtig gehört.
Miyu durfte mitfahren!
Es hatte all meine Überredungskünste und die guten Worte des Teams benötigt, um unseren alten Grimbären davon zu überzeugen, dass Miyu uns eine große Hilfe sein konnte.
Nach einer Stunde diskutieren, stimmte er endlich zu. Vermutlich weil er keine Lust hatte, weiter mit uns zu diskutieren, aber egal.
Übermotiviert warf ich meine Trainingssachen in die große Reisetasche und schmiss gleich noch zwei Jeanshosen, zwei Jogginghosen, vier T-Shirts, zwei kurze Hosen und Unterwäsche hinterher.
Nach nur 15 Minuten stand meine gepackte Tasche an der Tür.
,,Wie kannst du nur so schnell fertig sein?", fragte Miyu, die ungläubig der Kopf schüttelte.
,,Die Frage ist, warum du so lange brauchst.", stellte ich die Gegenfrage und warf mich zu ihr aufs Bett.
Miyu grinste, ließ von ihrer halbgepackten Tasche ab und legte sich neben mich auf die weiche Matratze.
Sie stützte den Kopf ab und sah aufmerksam auf mich herab.
,,Was ist?", fragte ich.
,,Das mit dir und Tendou. Was ist das jetzt eigentlich?", fragte sie plötzlich.
Überrumpelt von dieser Frage, setzte ich mich auf.
,,Was meinst du?"
,,Seid ihr zusammen?"
Ich schüttelte den Kopf.
,,Was?! Warum nicht? Ihr seid so süß zusammen! Du hast ihm deine Liebe gestanden und er dir seine auch! Brauchst du ne extra Einladung?"
Ich seufzte und ließ den Kopf hängen.
,,Das weiß ich doch. Aber er hat mich nicht gefragt, ob wir zusammen sein wollen. Wir sind momentan einfach nur Freunde mit... gewissen Vorzügen.", antwortete ich niedergeschlagen.
Ich verstand es ja selbst nicht.
Natürlich war ich glücklich, dass er meine Gefühle erwiderte, aber wir waren nunmal nicht offiziell zusammen.
,,Aber du würdest gerne.", schlussfolgerte meine Freundin und setzte sich nun auch gerade hin.
,,Ja..."
,,Dann sprich mit ihm darüber!"
Abermals schüttelte ich den Kopf.
,,So einfach ist das nicht."
Der Gedanke daran machte mich traurig.
,,Takara, ich bin deine Freundin, du kannst offen mit mir reden. Also, was bedrückt dich?"
Ich sah ihr in die Augen.
,,Ich habe manchmal das Gefühl, dass es ihm nicht ernst mit mir ist. Ich meine, hätte er mich sonst nicht schon längst gefragt, ob ich mit ihm zusammen sein will, wenn er mich wirklich liebt?"
Dieser Gedanke spuckte mir schon etwas länger im Kopf herum.
Natürlich war es schön, ihn in meiner Nähe zu haben. Ich hatte auch nicht das Gefühl, dass er sich in meiner Gegenwart unwohl fühlte, aber ich hatte das Gefühl, dass Satori keine Beziehung mit mir wollte, sondern nur etwas ... Spaß.
Miyu sah mich ernst an.
,,Denk nicht so! Er liebt dich wirklich. Das sieht jeder von uns. Es kann auch einen einfachen Grund geben, warum er noch nicht gefragt hat. Vielleicht lässt er sich einfach noch ein bisschen Zeit."
,,Aber warum?", meine Stimme begann leicht zu zittern.
,,Das weiß ich nicht. Vielleicht wartet er auf den richtigen Zeitpunkt, um es richtig romantisch zu machen, verstehst du?"
,,Aber wann wird das sein?"
,,Auch das weiß ich nicht. Aber er wird kommen, da bin ich mir sicher!",sagte Miyu und nahm mich in den Arm.
Ich legte meinen Kopf auf ihrer Schulter ab und seufzte.
,,Das hoffe ich."
Ein Klopfen an der Tür ließ uns zusammenzucken.
Miyu nickte in Richtung Tür.
,,Kein Wort mehr darüber.", sagte ich.
Miyu nickte und verschloss ihre Lippen mit einem imaginären Schlüssel.
Ich stand also auf und öffnete die Tür.
Der rothaarige Teufel grinste mich breit an.
,,Kann ich rein kommen?"
Ich trat einen Schritt zur Seite.
,,Klar."
Er ging an mir vorbei ins Zimmer und ich schloss wieder die Tür.
,,Hey Miyu. Wie geht's?", hörte ich ihn fragen.
,,Gut und dir?"
,,Auch.", erwiderte der Mittelblocker und pflanzte sich demonstrativ auf mein Bett.
Dort rollte er sich sofort zu einer Kugel zusammen und beobachtete mich aus seinen rotbraunen Augen.
Diese Augen!
Ich liebte sie einfach.
Lächelnd ließ ich mich neben ihm nieder und strich gedankenverloren durch seine weichen Haare.
Ein wohliger Seufzer entwich dem Rothaariger und er schloss genießerisch die Augen.
Miyu grinste mich an und stand auf.
,,Ich geh dann mal. Ich wollte sowieso noch kurz zu Semi."
,,Miyu, warte..."
Doch schon war sie aus dem Zimmer geflitzt, die halbgepackte Tasche immer noch neben dem Bett stehend.
Mein Blick hing an der geschlossenen Tür, während meine Hand weiterhin durch die rote Haarpracht des Mittelblockers fuhr.
,,Satori?"
,,Hmm?", gab dieser müde von sich.
Er hatte seine eingerollte Haltung etwas gelockert, lag nun mit dem Kopf auf meinem Oberschenkel und genoss die Krauleinheiten.
Ich verspürte dieses Verlangen, mit ihm über uns zu sprechen. Unsere wankenden Beziehung zu festigen.
Doch irgendwie kam es mir auch falsch vor. Also entschied ich mich vorerst dagegen und lenkte das Thema auf meine Freundin und den grauhaarigen Setter.
,,Was hält Semi eigentlich von Miyu?"
Satori öffnete ein Auge und schielte zu mir hoch.
,,Woher soll ich das denn wissen?"
,,Ach komm schon, du und Semi redet doch sonst auch über alles. Sag mir, was du weißt."
Satori drehte sich so, dass er mich direkt ansehen konnte.
,,Hm, da hast du wohl recht. Semi steht total auf sie. Das wusste ich aber auch, ohne, dass er es mir erzählt hat. Aber letztens hat er es mir bestätigt.", berichtete der Rothaarige.
Ich nickte.
,,Dachte ich mir schon. Die Beiden wären schon echt süß zusammen."
Satori schlang seine Arme um meinen Bauch.
,,Süßer als wir?"
Überrumpelt hielt ich in der Bewegung inne und sah zu ihm runter.
Satori brummte protestierend und drückte seinen Kopf gegen meine Hand.
Automatisch kraulte ich ihn weiter.
,,Ich denke nicht."
,,Das denke ich auch kleiner Kobold."
Für ihn war das Thema somit wieder geklärt, denn er schloss wieder die Augen und seufzte wohlig.
Ich ließ mich nach hinten auf die Matratze fallen.
Augenblicklich rollte sich Satori auf und zog mich in seine Arme. Er vergrub sein Gesicht in meiner Halsbeuge.
Ich spürte seinen warmen Atem auf meiner Haut. Ein wohliges Kribbeln jagte durch meinen Körper.
Ich positioniert mein Bein zwischen seinen und kuschelte mich an ihn.
Mit der rechten Hand strich ich ihm weiterhin durch die Haare.
Ich spürte an meinem Hals, wie seine Atemzüge ruhiger wurden.
,,Ich liebe dich.", hauchte Satori schläfrig.
Dann war er auch schon ins Land der Träume abgedriftet.
Ich lächelte.
,,Ich dich auch Satori Tendou.", flüsterte ich, obwohl ich wusste, dass er es schon nicht mehr hören konnte.
Seufzend schloss ich die Augen und merkte, wie auch ich langsam weg dämmerte.
Bevor auch ich einschlief, tauchte die Frage um unsere Beziehung wieder auf.
Ein leichter Knoten bildete sich in meinem Herzen.
Was wenn er nur mit mir spielt?
Er es einfach nur ausnutzt, dass ich ihm meine Gefühle gestanden habe?
Doch so schnell dieser Gedanke gekommen war, verscheuchte ich ihn auch wieder.
Satori war nicht so!
Daran glaubte ich einfach!____________________________________
Nach einer gefühlten Ewigkeit kommt jetzt endlich mal wieder ein Kapitel.
Und eins muss ich kurz mal sagen.
Jetzt bin ich mal ein paar Tage inaktiv, Check ganz gemütlich meine Benachrichtigungen und was seh ich dann?
Ganz viele neue Gesichter, die kommentieren und abstimmen.
Entschuldigt aber, wir haben 9k erreicht!
Einfach unfassbar.
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Der etwas andere Liebhaber
FanfictionGemeinsam mit Takara Suzuki taucht ihr in das Leben als Schülerin an der Shiratorizawa ein. Ihre Leidenschaft zum Volleyball führt sie zum Jungen-Volleyballteam. Sie ist total fasziniert von dem Talent der Jungs. Und auch ganz besonders von einem de...