Heute mal früher, da Sonntag (:
Den gesamten restlichen Samstag verbrachten wir bei Semi, räumten gemeinsam auf, gammelten herum und unterhielten uns viel über Volleyball.
Am Sonntag verdonnerte Coach Washijo uns kurzfristig zum Training.
Ich natürlich ausgeschlossen.
Dann war das Wochenende auch schon wieder dabei und Leben kehrte in die Wohnheime zurück.
Miyu und ich saßen beim Frühstück.
Ich tippte lustlos auf meinem Brot herum und rührte in meiner Kaffeetasse.
„Du bist ja der schlimmste Morgenmuffel den ich je gesehen habe!", stellte Miyu kichernd fest.
Finster sah ich sie an.
„Es ist Montagmorgen, soll ich im Bikini Samba auf dem Tisch tanzen oder was?", keifte ich.
Plötzlich legte sich ein Gewicht auf meinen Kopf.
„Das würde ich gerne sehen, also los."
Genervt rollte ich mit den Augen.
„Ich bin keine Kopfstütze."
Ein Kichern über und vor mir war zu hören, doch das Gewicht blieb.
„Wirklich lustig ihr beiden. Und jetzt runter von mir Satori Tendō!", knurrte ich und schüttelte Satori's Kopf ab.
Ich nahm mürrisch einen großen Schluck aus meiner Tasse und schloss die Augen.
Wie ich Montage hasste.
Wieder legte der Rothaarige seinen Kopf auf meinem ab, legte jedoch zusätzlich seine Arme um mich.
Ein angenehmes Prickeln breitete sich auf meiner Haut aus, doch mein innerer Morgenmuffel sträubte sich dagegen.
„Jetzt lass mich doch in Ruhe!", rief ich aus und schüttelte mich, um Satori zu vertreiben.
Einige andere Schüler, die in unserer Nähe saßen, sahen zu uns.
Miyu mir gegenüber hielt sich kichernd eine Hand vor den Mund.
„Ach kleiner Kobold, sei doch nicht so.", sagte Satori gespielt schmollend.
Du legst es echt drauf an zu sterben!
Langsam drehte ich mich zu ihm um.
„Wie hast du mich gerade genannt?", knurrte ich drohend und funkelte ihn kampflustig an.
Auf Satori's Gesicht erschien sein typisches Lächeln.
„Kleiner Kobold.", wiederholte er es genüsslich.
Mein rechtes Auge begann zu zucken.
„Sag mir Bescheid, wenn die Periode meines kleinen Koboldes vorbei ist.", grinste er, drückte mir einen flüchtigen Kuss auf die Lippen und huschte zur Tür, nur um dort an den Rahmen gelehnt zu mir zurück zu sehen.
Perplex starrte ich den Rothaarigen an.
Das wohlige Gefühl auf meinen Lippen verwandelte sich in Röte auf meinem Gesicht.
Meinem inneren Morgenmuffel passte das mal so garnicht.
Ich ballte meine Faust.
„Satori du Idiot!"
Jetzt lagen alle Blicke der übrigen Schüler belustigt auf uns.
Miyu lugte an mir vorbei.
„An deiner Stelle würde ich jetzt laufen.", gab sie Satori seinen lebensrettenden Rat.
Ich erhob mich langsam.
Satori's Grinsen wurde noch breiter.
„Ich bin dann mal weg kleiner Kobold.", sagte er und verschwand dann um die Ecke.
„SATORI!!!"
Ich rannte ihm hinterher und verfolgte ihn durch die Gänge unseres Wohnheimes.
Die Schüler, die uns unterwegs begegneten, sprangen entsetzt zur Seite.
Mittlerweile war Satori's Lachen verklungen. Das einzige was ich von ihm sah, waren ab und zu immer unsicherere Blicke über die Schulter.
Er bog nach rechts, nach links und wieder nach rechts.
Und dann blieb er wie angewurzelt stehen.
Semi stand breitbeinig und mit in die Hüften gestemmten Armen in der Mitte des Ganges.
„Tendō, du rennst hier wie ein gestörtes Huhn herum, was hat dich denn gestochen?"
Langsam zeigte der Rothaarige hinter sich und Semi folgte mit den Augen.
Ich stand schnaubend nur zwei Meter von den Beiden entfernt und warf ihnen Todesblicke zu.
„Hat die ihre Tage oder was?", fragte der Setter verwirrt.
Ich knurrte leise.
„Ok schon verstanden."
Jetzt rannten beide.
Ich ihnen dicht auf den Fersen.
Als ich um die nächste Ecke bog, war der Gang vor mir auf einmal leer.
Verwirrt blieb ich stehen und sah mich schnaufend um.
Wo sind die Beiden bloß hin?
Ich ging den Gang langsamer weiter entlang.
Sie konnten ja nicht einfach verschwunden sein.
„Attacke!", schrie Satori.
Ich wurde zu Boden gerissen.
Ich stieß einen Entsetzensschrei aus und versuchte mich zu wehren, doch Semi und Satori waren hinter den Vorhängen hervor gesprungen und hielten mich nun am Boden fest.
Semi saß auf meinen Beinen und Satori drückte meinen Oberkörper mit seinem auf den Boden.
Ich musste zugeben, dass diese Nähe von ihm in einer anderen Situation sehr anziehend auf mich wirken würde, doch jetzt machte es mich einfach nur wütend.
„SAG MAL SPINNT IHR?", schrie ich die Jungs an und versuchte mich aus ihrer Umklammerung zu befreien.
„LASST MICH LOS! SOFORT!"
„Erst wenn du uns versprichst, uns am Leben zu lassen.", stellte Semi die Bedingung klar.
Ich zappelte noch ein wenig, entspannte mich dann aber.
„Okey, Okey. Jetzt lasst mich los."
„Sag, dass du es versprichst.", forderte Semi.
Ich seufzte zähneknirschend.
„Ich verspreche, euch am Leben zu lassen."
„Geht doch.", sagte Semi zufrieden.
Die Beiden gaben mich frei, gingen aber etwas auf Abstand.
Ich rappelte mich auf und klopfte meine Klamotten ab.
Den beiden Volleyballspielern warf ich weiterhin finstere Blicke zu.
Ich verringerte den Abstand zwischen uns und boxte beide auf den Arm.
„Au! Du hast versprochen, es nicht zu tun!", protestierte Satori und rieb sich die betroffene Stelle.
„Ich wiederhole. Ich habe versprochen euch am Leben zu lassen. Ich habe nichts davon gesagt, das ich euch nicht weh tun werde."
Ein Funken Angst flackerte in den Augen der Jungs auf und sie wichen zurück.
Ich lachte und sprang den Beiden in die Arme.
„Keine Angst. Ich brauch euch Volltrottel noch!"
Ich hörte die beiden erleichtert aufatmen.
Semi wuschelte ich kurz durch die Haare und Satori sprang ich um den Hals, schlang meine Beine um ihn und vergrub mein Gesicht in seiner Halsbeuge.
Tief atmete ich seinen Geruch ein und schloss zufrieden brummend die Augen.
„Hast du dich also wieder beruhigt?", fragte Satori sanft und strich mir über den Rücken.
Ich brummte zustimmend.
Ich konnte das Lächeln des Rothaarigen spüren. Er gab mir einen Kuss auf den Kopf und löste mich vorsichtig von seinem Körper.
Widerstrebend ließ ich es zu und stand nun wieder auf meinen eigenen Beinen.
Satori wuschelte mir lachend durch die Haare.
„Du kannst echt ein Giftzwerg sein!"
Ich verschränkte die Arme und zog eine Augenbraue hoch.
„Zwerg?"
Satori's Augen weiteten sich.
„Ich...Ich meinte...ich meinte natürliche Giftriese. Genau das wollte ich sagen."
Semi kicherte und auch ich schaffte es nicht ernst zu bleiben.
Wie denn auch. Sein Hilfesuchender, leicht ängstlicher Blick war einfach zu süß.
„Deswegen liebe ich dich!", lächelte ich, stellte mich auf die Zehenspitzen und drückte ihm einen Kuss auf die Lippen.
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Der etwas andere Liebhaber
FanfictionGemeinsam mit Takara Suzuki taucht ihr in das Leben als Schülerin an der Shiratorizawa ein. Ihre Leidenschaft zum Volleyball führt sie zum Jungen-Volleyballteam. Sie ist total fasziniert von dem Talent der Jungs. Und auch ganz besonders von einem de...