Kapitel 38

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Die Coaches übergaben mir und Miyu die Aufgabe, die Zimmer aufzuteilen und bezugsbereit zu machen. Die Jungs sollten uns dabei helfen und später alle mitgebrachten Lebensmittel in der Küche zu verstauen.
Kaum hatten sie uns die Schlüssel übergeben, waren sie auch schon weg.
Wohin auch immer.
Ratlos stand ich mit dem Schlüsselbund in der Hand vor der versammelten Mannschaft.
Voller Tatendrang nahm Miyu ihre Tasche von Semi entgegen.
„Na dann mal los. Wir haben Zimmer zu verteilen und Betten zu beziehen!"
„Ja los!"
„Wir wollen auf jeden Fall eins mit Blick zu den Sporthallen!"
„Wir wollen nahe ans Bad!"
„Ich will neben dem Zimmer der Managerinnen!"
Mit einem lauten Pfiff unterbrach ich das Stimmengewirr.
„Beruhigt euch bitte! Wir werden uns jetzt ganz in Ruhe die Zimmer mal anschauen und dann teilen ich und Miyu die Zimmer ein.", gab ich die Anweisung.
Zustimmend nickten die Jungs.
Ich schulterte meine Tasche und machte mich auf den Weg zum Schlafgebäude. Gefolgt von den Jungs.
Das Gebäude war in einem sanften hellbraun gestrichen, die Tür und die Fensterrahmen in einem dunklen Grün.
Der Weg, der dorthin führte, war von hohen Bäumen gesäumt, deren Blätter sachte im Wind raschelten.
Vorfreudig schloss ich die Tür auf und trat ein.
Ein angenehmer Duft nach Kiefernholz drang in meine Nase.
Wir traten in einen riesigen Flur, der nach links und rechts abzweigte, und gradeaus eine helle Steintreppe hinaufführte.
„Also laut der Beschreibung, sollen in den drei Stockwerken verteilt 25 Zimmer sein. Wir werden vermutlich nicht alle benötigen, da immer 4 oder 5 in ein Zimmer gehen werden. Es sind drei Zimmer pro Team angesetzt.", erklärte ich.
Gemeinsam erkundeten wir das Gebäude und besahen die Zimmer.
Im Erdgeschoss befand sich ein riesiger Gemeinschaftsraum, zwei Abstellräume und fünf Schlafzimmer.
Im ersten und zweiten Stock jeweils 10.
Um in Ruhe mit Miyu die Zimmereinteilung zu besprechen, schickte ich die Jungs nochmal auf Erkundungstour im Gebäude, schärfte ihnen jedoch ein, nichts kaputt zu machen oder das Gebäude zu verlassen.
Manchmal fühlte ich mich wirklich wie eine Kindergartenerzieherin.
Nach geschlagenen 15 Minuten stand die Einteilung fest.
Die Coaches würden alle 5 Zimmer im Erdgeschoss bekommen, die Nekoma, die Fukurodani und die Shiratorizawa würden die Zimmer im ersten Stock beziehen und die Karasuno, Aobai Johsai und Date Tech im Zweiten.
Da jedes Team drei Zimmer zur Verfügung bekam, waren in den oberen Stockwerken je ein Zimmer frei. Die würden wir Managerinnen, inklusive Miyu, untereinander aufteilen.
Stöhnend lehnte ich mich zurück und warf den Kugelschreiber auf den Tisch.
„Das war anstrengend. Ich brauch eine Pause!", seufzte ich und schloss meine Augen.
„So läuft das nicht meine Liebe. Wir haben gerade erst angefangen!"
Ergeben öffnete ich wieder die Augen und sah meine Freundin an.
Geschäftig stand sie vor mir und zählte die noch zu erledigenden Punkte mit den Fingern auf.
„Die Materiallkisten müssen ausgeräumt werden, die Lebensmittel in die Küche gebracht werden, die Zimmer bezogen werden und später, wenn alle da sind, muss eine Gruppe einkaufen gehen."
Ich staunte über meine Freundin.
Miyu hatte alles im Griff. Manchmal fragte ich mich, ob sie die Managerin war oder ich.
Sie war voll in ihrem Element.
„Ich würde sagen, wir machen das so: Du nimmst eine Hälfte des Teams und ich die Andere, dann richten wir die beiden Stockwerke her..."
„ALLES BLOSS DAS NICHT!", kreischte ich dazwischen.
Das Ereignis aus dem Wohnheim trat mir ins Gedächtnis. Aus dem Fenster fliegende Bettlacken, Türme aus Kissen und überall verteilte Decken.
„Ich schnapp mir Satori, Goshiki, Shirabu und Wakatoshi und übernehme die Materiallkisten und die Küche!"
Ich konnte und wollte die Chaoten nicht noch einmal mit dem Beziehen von Betten beauftragen.
Belustigt griff Miyu nach meiner Hand und zog mich aus dem kleinen Raum, in dem wir gesessen hatten.
Wie angewurzelt blieb ich vor der Tür stehen und ließ meinen Blick durch den Flur schweifen.
„Hörst du das auch?", flüsterte ich.
Verwirrt sah mich Miyu an.
„Nein, was denn?"
„DAS IST DAS PROBLEM!", rief ich und rannte suchend den Flur entlang.
Miyu raste mir hinterher.
Im Vorbeirennen sah ich in alle Räume.
In Gedanken malte ich mit die Schlimmsten Szenarien aus.
Die Jungs könnten etwas kaputt gemacht haben, kurz davor sein, etwas anzuzünden.
Indoor Volleyball mit irgendwelchen Kissen oder Vasen zu spielen.
Ich wartete nur darauf, Schmerzensschreie zu vernehmen.
Ich überlegte schon, wie wir alles weitere regeln würden, wenn ich mit einem der Jungs ins Krankenhaus fahren müsste.
Ausgeschlagener Zahn, Platzwunde, gebrochener Knochen.
Das alles geisterte in meinem Kopf umher.
Die beiden oberen Stockwerke hatten wir bereits erfolglos durchsucht. Jetzt jagten wir durch das Erdgeschoss und rissen jede Tür auf.
Die Panik, die in mir aufstieg, wurde immer größer. Wo waren sie bloß?
Alle Schlafräume waren leer, die Abstellkammern, die Bäder und der große Gemeinschaftsraum ebenfalls.
Gerade huschte ich an der großen Glastür zum Garten vorbei, als ich wie angewurzelt stehen blieb.
Langsam ging ich drei Schritte zurück und starrte durch die Glasscheibe.
Mit allem hatte ich gerechnet. Doch damit auf gar keinen Fall!
Das gesamte Team saß ruhig und friedlich im Gras des großen Gartens. Semi, Shirabu, Goshiki, Ohira und Kawanishi spielten Karten. Wakatoshi, Satori und Soekawa lagen im Schatten eines Baumes und dösten vor sich hin. Der Rest hatte sich in eine Ecke verzogen und unterhielt sich leise.
Miyu kam außer Atem hinter mir zum Stehen und blickte mir irritiert über die Schulter.
„Was ist denn hier los?", fragte sie ungläubig.
„Ich weiß es nicht, aber es macht mir Angst!", sagte ich kopfschüttelnd und trat auf die Terrasse.
Ich kniff argwöhnisch die Augen zusammen und ließ meinen Blick über die Grasfläche das Gartens schweifen.
Keine zerbrochenen Blumentöpfe, keine herausgerissenen Blumen. Alles sah normal aus.
Also schob ich die letzten Sorgen beiseite und ließ klatschend in die Mitte der Rasenfläche.
„So, genug ausgeruht, jetzt wird gearbeitet! Hop Hop aufstehen!", rief ich und verschränkte die Arme vor der Brust.
Ich erwartete bereits Widerstand seitens der Jungs, doch zu meinem Erstaunen, blieb dieser aus.
Stattdessen erhoben sie sich eilig und sahen mich erwartungsvoll an.
Über die Schulter warf ich Miyu, die an der Terrassentür stehen geblieben war, einen verwirrten Blick zu.
„Wir haben nicht mehr viel Zeit, bis die anderen Schulen hier ankommen werden.Bis dahin müssen die Betten gemacht werden, die Materialkisten ausgepackt und die Küche hergerichtete werden. Satori, Goshiki, Shirabu und Wakatoshi kommen mit mir in die Küche. Der Rest hilft Miyu hier im Haus! Habt ihr das verstanden?"
„Verstanden!"
Wie?
Kein Protest.
Keine Widerrede.
Keine dummen Sprüche.
Ich schirmte meine Augen mit meiner Hand ab, stellte mich auf Zehenspitzen und ließ meinen Blick suchend schweifen.
„Hallo? Jungs seit ihr hier irgendwo? Diese schlechten Kopien hier will ich gerne zurückgeben!", rief ich laut.
Lachen brach aus. Der rothaarige Mittelblocker kam zu mir, legte seine Arme um mich und drückte mir einen Kuss auf den Mundwinkel.
„Sagtest du eben schlechte Kopien? Seh ich etwa aus wie eine Kopie, mich kann man nicht kopieren. Mich gibt es nur einmal in perfekt.", säuselte er.
„Falscher Alarm, sind doch die Echten!", sagte ich augenrollend, zog Satori jedoch am Kragen zu mir runter und vereinte unser Lippen zu einem innigen Kuss.

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Soo.
Ich melde mich jetzt auch mal wieder, ist echt etwas her, dass ein Kapitel kam. Aber jetzt ist es soweit. Es geht weiter mit der Chaotentruppe!

Der etwas andere LiebhaberWo Geschichten leben. Entdecke jetzt