Kapitel 19

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Könnt euch bei crush_writings bedanken, sie konnte ja nicht warten xD
Ach, mal so ganz nebenbei. Verdammte 1 k Reads!!!
Einfach unglaublich.
Danke meine lieben Leser. <3

Ich weiß nicht, was passiert war.
Auch nicht wo ich war oder warum.
Ich wusste nur, dass ich schlief. Oder sowas in der Art.
Ich war nicht wach, aber auch nicht im Tiefschlaf. Irgendwo zwischendrin schwebte ich dahin.
Es spielten sich verschieden Szenarien in meinem Kopf ab.
Meine Mutter weint.
Mein Vater stockbesoffen.
Und ich...
Mein jüngeres Ich, dass weinend in einer Ecks saß und nur darauf wartete, dass es wieder passierte.
Übersäht von blauen Flecken und Kratzern.
„Takara....?"
Diese Stimme...
Tief in meinem Unterbewusstsein, wusste ich, dass ich diese Stimme kannte. Doch ich konnte sie nicht zuordnen.
„Takara...bitte wach auf..."
Ich kämpfte gegen die Bewusstlosigkeit an. Ich wusste, dass ich es schaffen kann.
Aber wollte ich das?
„Takara...?"
Die Stimme wurde immer klarer. Und jetzt konnte ich sie auch zuordnen.
Sie gehörte zu dem Rotschopf, der mich gerettet hatte, der mich beschützt hatte.
Meine Gedanken wurde klarer und ich schaffte es endlich, die Augen zu öffnen.
Ich sah direkt in, vor Besorgnis trübe, rot-braune Augen.
„Du...bist tatsächlich aufgewacht."
Seine Stimme zitterte.
Mein Blick schweifte von seinem Gesicht im Raum umher.
Weiße Wände. Ein eigenartiges Gestell neben mir. Ein piepender Monitor auf der anderen Seite.
Wo war ich?
Ein steriler Duft stich mir in die Nase.
Im Krankenhaus?
Mein Blick glitt zurück zu Satoris Gesicht.
„Wo...bin ich?", fragte ich schwach. Meine Kehle fühlte sich an, als wäre sie eine Wüste.
„Im Krankenhaus.", antwortete Satori leise. In seiner Stimme schwang Sorge mit.
Seufzend versuchte ich mich aufzusetzen, allerdings zu schnell und mit einem drehenden Kopf ließ ich mich wieder aufs Kissen fallen.
„Langsam, übernehm dich nicht."
Ich atmete tief durch und versuchte es nochmal, diesmal langsam.
Es klappte, ich saß aufrecht im Bett.
„Was war denn los mit dir? Du bist auf einmal umgekippt und hast total unregelmäßig geatmet.", fragte Satori ernst.
Seufzend sah ich ihn an. Eigentlich wollte ich es niemandem erzählen. Aber ich dachte auch, ich hätte es im Griff.
Ich zupfte mit den Fingern an der Bettdecke.
„Ich...Ich hab Asthma...", flüsterte ich.
Entsetzt sah Satori mich an.
„Und sowas sagst du uns nicht? Das ist gefährlich! Du hättest..."
„Ich weiß! Verdammt ich weiß das es gefährlich ist! Aber dieses verfluchte Asthma ist schuld, dass ich mit Volleyball aufhören musste! Es hat mir alles genommen, was mir in meinem beschissenen Leben Spaß gemacht hat!", rief ich verzweifelt und spürte, wie mir heiße Tränen die Wange hinunter liefen.
Ich krallte mich in meiner Decke fest, zog die Knie an und senkte den Kopf darauf.
Meine Brust schmerzte immer noch, doch das ignorierte ich. Meine Gefühle waren stärker.
Eine Hand legte sich auf meinen Rücken.
„Ich sehe, dass dich weit aus mehr bedrückt. Ich will dich aber zu nichts drängen. Aber vielleicht hilft es dir, über deine Probleme zu sprechen.", murmelte Satori leise.
Vorsichtig hob ich meinen Kopf wieder an und sah ihn an.
Ich hatte nie darüber gesprochen.
Mit wem denn auch? Freunde hatte ich nie gehabt.
Ich hatte immer alles schön hinter einer Mauer in meinem Kopf versteckt und so getan als wäre nichts. Nie war es jemandem aufgefallen, dafür war meine Fassade einfach zu gut.
Doch irgendwas hatte sie zum Bröckeln gebracht und ließ alles heraus, was ich all die Jahre sorgsam versteckt hatte.
Ich wollte es niemandem zeigen. Niemanden so weit in mein Leben lassen.
Doch hier saß die Person, die mit ansah wie meine Fassade immer weiter zusammenbrach und dennoch für mich da war, obwohl er nichts über mich wusste.
Ohne darüber nachzudenken, begann ich einem mir eigentlich noch fremden Menschen, Einlass in mein Leben zu gewähren.
„Volleyball war das Einzige, was für mich eine Art Lichtblick war. Wenn ich gespielt hab, konnte ich alles vergessen. Ich habe sehr für angefangen zu spielen, mit 8 hat mich mein Vater in einer Kindermannschaft angemeldet. Wenn ich gut gespielt hab, dann war er wenigstens einmal stolz auf mich.In dem Moment war ich der glücklichste Mensch der Welt. Zu Anfang hatte ich nie Probleme mit meinem Asthma, ich habe es nie bemerkt, hab nie irgendwelche Anfälle bekommen. Doch irgendwann hat es angefangen, schlimmer zu werden. Bei zu großer Anstrengung oder stressigen Situationen ist ein Asthmaanfall aufgetreten. Der Coach hat mich daraufhin erstmal aus der Startaufstellung genommen und wenig später ganz aus dem Team geworfen."
Ich machte eine kurze Pause und holte zitternd Luft.
Satori saß einfach nur da und hörte mir zu. Seine Nähe gab mir Kraft um weiterzusprechen.
„In dem Moment brach meine Welt für mich zusammen. Volleyball war das einzig wichtige für mich. Das war vor 7 Jahren. Da war ich grade erst 10. Ich war ja noch klein und habe es nicht wirklich verstanden, warum ich nicht mehr spielen darf. Und ab diesem Zeitpunkt, haben die Probleme erst wirklich angefangen...."
Ich riss den Blick von dem Rothaarigen los und richtete ihn in die Ferne. Das ganze Szenario spielte sich in meinem Kopf ab, und ich erzählte jedes einzelne Detail:

Der etwas andere LiebhaberWo Geschichten leben. Entdecke jetzt