Das Museum de l'Orangerie in Paris beherbergte einige bedeutende Werke, darunter Gemälde von Picasso, Russeau, und ganze zwei Säle mit Seerosenbildern von Monet.
Umso mehr erfüllte es Taehyung mit Stolz, als der Museumsdirektor wie immer voller Begeisterung auf Jungkook's neuestes Gemälde reagierte.
Taehyung hatte ihm Bilder mitgebracht, die er in ihrem Apartement von den Gemälden gemacht hatte, und Julien hob sie gegen das goldene Licht der Ausstellungshalle, um sie genauer betrachten zu können. "Tres merveilleux! Que unique!"
Er schüttelte fassungslos seine hellblonden Locken, während er Taehyung die Bilder zurück gab. "Gibt es eine Möglichkeit, ihn kennenzulernen?", fragte er Taehyung mit seinem starken Akzent und seine blauen Augen funkelten hoffnungsvoll.
Diese Frage hört er nicht zum ersten Mal- und für gewöhnlich war dies der Punkt, an dem die Kooperation endete. Sobald er gestehen musste, dass der Künstler nicht in Person erscheinen wollte, ließen die meisten Museen oder Kunstsammler lieber die Hände von seinen Werken.
Und nach allem, was Taehyung von Jungkook gehört hatte, konnte er auch nachvollziehen weshalb. In manchen Fällen könnte ebenso gut mit Blut auf weiße Leinwände gemalt werden, und leider hatte auch Jungkook lange zu einer solchen Organisation im Untergrund gehört, in der neben den Auktionen und Ausstellungen seiner Gemälde auch illegaler Waffenhandel betrieben wurde, versteckt hinter einer riesigen Geldsumme für Kunst.
Taehyung steckte die Bilder zurück in seine Aktentasche aus Echtleder, während er antwortete: "Er besteht darauf, Anonymität zu wahren."
Doch Julien zuckte nur mit den Schultern. "In Ordnung, solange ich mich nur weiter mit Ihnen verständigen kann.", sein intensiver Blick heftete noch lange an Taehyung's Gesicht, bevor er schließlich hinzufügte: "Zudem hat einer unserer neuesten Kunstsammler ein besonderes Danke für ihn dagelassen."
Interessiert hob Taehyung seine Augenbrauen, was man unter den dichten, schwarzen Haaren in seiner Stirn jedoch nicht sehen konnte. "Ein besonderes Danke?", wiederholte er mir großen Augen.
Julien nickt zufrieden: "Er sagt, er ist ein großer Bewunderer seiner Werke. Daher hat er dem Museum ein riesiges Kunstwerk gestiftet, das er ihm gerne widmen würde."
Jungkook hatte derart schnell die Aufmerksamkeit der halben Pariser Kunstszene bekommen, dass Taehyung machmal ein wenig schwindelig wurde. Vielleicht ging er zu weit, indem er seine Gemälde überall präsentierte; er rückte Jungkook in das Rampenlicht, dass er eigentlich immer zu meiden versuchte.
Taehyung hob mit dem linken Handrücken die dunklen Bangs aus seinen Augen. "Kann ich es sehen?"
Julien trat von einem Bein auf das andere. "Jetzt sofort?", er blinzelte Taehyung mehrmals an.
"Ist das ein Problem?", Taehyung blickte sich nochmals in der leeren Kunsthalle um. Ihm schien der perfekte Moment zu sein, ein Auge auf das Kunstwerk zu werfen- es war früher Abend geworden, der ungeduldige Herbst schickte schon dunkle Nachtwolken in den trüben Himmel und die ziervollen Straßenlaternen erhellten die Innenstadt vor den breiten Fenstern des Museums.
Julien räusperte sich. "Wenn Sie darauf bestehen, Mr. Kim.", er lächelte wieder und bedeutete Taehyung, ihm zu folgen. Ihre Schritte hallten von den Wänden wieder, als die Absätze von Taehyung's schwarzen Lackschuhen über den glatten Marmorboden durch die Kunsthalle klapperten.
Das Gemälde befand sich in einem der Kunstsäle und war so riesig, dass es fast eine ganze Wand einnahm. Ein weißes Seidentuch war über den Rahmen gelegt worden, um es noch vor den neugierigen Augen der Besuchern zu schützen.
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Serpents | taekook
Fanfic-laufend - Mr. Wang, Kopf der chinesischen Untergrund-Organisation 'Serpents', hat noch eine offene Rechnung mit Jeon Jungkook zu begleichen- und Kim Taehyung ist sein Preis. Um die Liebe seines Lebens beschützen zu können, muss Jungkook eine dunkle...