| 𝐭𝐰𝐞𝐧𝐭𝐲-𝐨𝐧𝐞 |

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Die sanfte Melodie von gedämpfter, klassischer Musik drang in Taehyung's Ohren, während er den Rotwein in seinem Glas schwenken ließ.

"Sie sind hier.", Jackson lehnte sich zu ihm an die Bar und richtete seine Augen quer durch das Restaurant, an dessen prunkvoll ausgestatteten Bar sie saßen.

Taehyung folgte seinem Blick zu den zwei Männern in langen, dunkelblauen Mänteln, die sich um die Tische schlängelten und auf sie zukamen. Einer von ihnen hatte lockiges, blondes Haar und der andere trug einen schwarzen Hut über seinem blassen Gesicht, der seinen strengen Gesichtszügen etwas noch düsteres verlieh.

Dies würde sein erster Deal werden, also atmete Taehyung nochmals tief durch und strich sich über das Jackett seines dunkelroten Anzugs. Die tiefschwarzen Haare fielen ihm in welligen Bangs in sein blassbraunes Gesicht und seine dunklen Augen glänzten entschlossen.

"Mr. Wang.", mit den Händen in den Taschen seines dunkelblauen Mantels blieb der Mann mit dem Hut vor ihnen stehen und lächelte gezwungen.

"Mr. Andrews.", Jackson lächelte dafür umso erfreuter, "Bitte, setzten Sie sich."

Doch Andrews winkte nur ab: "Es sollte nicht allzu lange dauern, dein Angebot abzulehnen. Wir haben nicht vor, mit eurer Ware zu handeln."

Mit gespielter Überraschung hob Jackson die geraden Augenbrauen in seinem glatten Gesicht, sodass Taehyung sich nun zu Wort meldete, dessen Stimme verführerisch tiefer war als sonst:

"Und wären Sie daran interessiert, mich ausreden zu lassen, Mr. Andrews?", Taehyung  beugte sich ein Stück zu ihm vor und verzog seine vollen Lippen zu einem schrägen Grinsen.

Die graublauen Augen des Engländers zuckten zu Taehyung und betrachteten ihn eingehend. "Ich nehme an, dein hübscher Partner hier bietet mir dasselbe an?", fragte er noch immer an Jackson gewandt.

"Nur, dass ich dabei wesentlich besser aussehe.", antwortete Taehyung ihm mit einem dunklen
Funkeln in seinen verfüherischen, braunen Augen.

Jackson hatte ihm schon erzählt, dass sich sein Handel mit England recht kompliziert gestaltete; je weiter weg die Drogen vom Produktionsort verkauft wurden, desto höher war die Wahrscheinlichkeit, dass sie auf dem Weg gestreckt wurde. Umso klüger war Jackson's Entscheidung gewesen, internationaler zu agieren und einen Handelsort in Paris festzulegen, um sein Koks in Europa möglichst rein zu halten.

Ein Deal mit England bot sich wegen dem Handelsweg von Calais zu Brighton zwar prima an, doch diese verkauften eine Menge Waffen aus Birmingham an den Goldenen Ring und beurteilten die Spannungen zwischen beiden Organisationen deutlich zum Nachteil der Serpents.

Sie wollten nicht mit den Serpents handeln, wenn es bedeutete sich gegen den Goldenen Ring zu stellen, der ihnen eine Menge Geld einbrachte- und ihre beste Handelsroute war bereits für den Goldenen Ring reserviert.

Mr. Andrews seufzte schwer: "Well... vielleicht klingt es aus diesen hübschen Lippen ja tatsächlich einladender.", mit einem charmanten Lächeln ließ er sich in dem Barhocker nieder, den Jackson für ihn freigab.

Dieser warf Taehyung noch einen flüchtigen Blick zu, bevor er sich an Andrew's Partner wandte: "Na komm, Blondie, lass uns eine Friedenspfeife rauchen.", Jackson begab sich auf den Weg nach draußen, um eine Zigarette mit ihm zu rauchen. Doch Taehyung wusste, dass seine Serpents überall im Restaurant verteilt waren, sollte man versuchen Hand an ihn zu legen- und das gab ihm das Selbstbewusstsein, das er brauchte.

"Kannst du seinen Vortrag denn auswendig? Über die Schwächen des Goldenen Rings und warum die Serpents der 'Untergrund der Zukunft' sind?", fragte Andrews belustigt und winkte abwesend den Kellner heran.

Serpents | taekookWo Geschichten leben. Entdecke jetzt