Serpents | taekook

| 𝐬𝐞𝐯𝐞𝐧 |

Taehyung hob sein Gesicht dem dampfenden Wasserstrahl in der Dusche entgegen und schloss seufzend die Augen.

Es hatte ihn zerissen, Jungkook zu belügen. Fast wäre alles aus ihm herausgeplatzt; dass Wang zurück war, dass er wusste wo sie wohnten, dass er ihre Arbeit kannte, ihren Alltag- einfach alles.

Und dann wäre genau das geschehen, was Python vorausgesagt hatte und was auch für Taehyung absehbar war- Jungkook würde alles riskieren, um Taehyung zu beschützen, und verlieren.

So konnte er zumindest weiterhin mit ihm zusammen sein, sich vergewissern, dass er für den Moment in Sicherheit war. Jungkook war bei ihm, um Taehyung zu zeigen, dass er hier her gehörte, dass er noch ihm gehörte. Seine Berührungen wuschen jegliches Gefühl fort, das Jacksons Hände auf seiner Haut hinterlassen hatten.

Nachdem er das Wasser wieder abgestellt und sich abgetrocknet hatte, schlüpfte er in eine dunkle Stoffhose und knüpfte sich ein hellgraues Seidenhemd vor der Brust zu, auf dem ein schwarzes Blumenmuster abgebildet war. Er steckte es fein säuberlich in den Bund seiner Hose, bevor er noch ein dünnes, schwarzes Tuch um seinen Hals band.

Mit einer Hand fuhr er sich durch sein feuchtes, schwarzes Haar und verließ gerade das Badezimmer, als es an der Tür klingelte.

Er warf einen Blick auf die Uhr: 8:04 Uhr am Morgen. Jungkook hatte vor gerade mal zehn Minuten die Wohnung verlassen, vermutlich hatte er etwas vergessen.

Mit einem schrägen Lächeln ging Taehyung an die Tür und öffnete sie- um schließlich Jackson Wang in die Augen zu blicken, der mit einer großen Papiertüte Baguettes vor seiner Wohnungstür stand.

Er lächelte breit: "Bonj-", setzte Jackson motiviert an, als Taehyung ihm die Tür vor der Nase wieder zuschlug.

Sein Herzschlag beschleunigte sich unmittelbar und er starrte mit geweiteten Augen auf das helle Eichenholz der Tür.

Was wollte er schon hier?! Jungkook hätte noch hier sein können, was um alles in der Welt dachte er sich dabei, einfach bei ihm aufzutauchen? Man hatte ihm gesagt, dass er gegen Mittag abgeholt werden würde!

Mit einem wütenden Glühen in den Augen öffnete er die Tür wieder.

Jackson lächelte noch immer geduldig und nickte seinen Nachbarn zu, die durch den Krach besorgte Blicke in den Flur warfen.

"Lebst du noch nach koreanischer Zeitzone oder was muchst du schon hier?", zischte Taehyung ihn an.

Er drückte ihm unvermittelt die große Tüte mit den Baguettes in die Arme, bevor er sich selbst in seine Wohnung einlud und sich an ihm vorbeischob. "Ich hatte Arbeit in der Nähe zu erledigen. Dachte du freust dich über mein hübsches Gesicht.", entgegnete er knapp und zog sich die schwarze Lederjacke aus.

Seine schmale, aber dennoch sehr muskulöse Figur steckte in einer engen, dunklen Jeans und einem dunkelroten Shirt. "Hast du Kaffee?", fragte er beiläufig.

"Nein.", antwortete Taehyung und stellte die Papiertüte auf seinem Esstisch ab, bevor er sich auf die Couch setzte und erwartungsvoll die Arme verschränkte.

Jackson seufzte und blickte sich mit erhobenen Augenbrauen in der Wohnung um, doch Taehyung kniff nur die Augen zusammen: "Komm schon, ich weiß dass du nicht das erste Mal hier drin bist."

Überrascht warf Jackson ihm einen Blick zu. "Woher?"

Taehyung deutete auf Yeontan, die neben ihm auf den Boden saß und ihn schwanzwedelnd anblinzelte- so wie sie es immer tat, wenn sie jemanden bereits kannte und von ihm gestreichelt worden war. "Mein Hund erkennt dich wieder."