| 𝐟𝐨𝐮𝐫𝐭𝐲-𝐬𝐢𝐱 |

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Vor wenigen Jahren brachen zwei Schmetterlinge durch ihre kunstvollen Gemälde- nicht nur für ihre Freiheit, sondern auch, um endlich zusammen zu sein.

Das klingt vielleicht einfach- zumindest für all diejenigen, die niemals in vier Wänden gefangen gewesen sind, auswegslos und allein.

Womit sie in ihrer neu gewonnenen Freiheit nicht gerechnet hatten- blind von den neuen Farben und berauscht von dem Glück und der Geborgenheit ihres eigenen Zuhauses - war der Schatten, der sich langsam um ihre Welt legte.

Schlangen lauerten überall in den Schatten; auf der Jagt nach der unschuldigen Schönheit der Schmetterlinge und allem, wofür sie standen.

In ihre Gemälde zurückzukehren war keine Option- ihre Flügel waren schwach und rissig, und ihre Farbe verblasste in der stetigen Dunkelheit.

Ist diese Welt immerschon so dunkel gewesen?

Oder haben sie den Schatten aus ihren Gemälden mitgebracht?

Taehyung

Zu keiner Tageszeit war der chinesische Distrikt in Südkoreas Hauptstadt so still wie um fünf Uhr morgens.

Halbkugelartige Regentropfen glänzten auf der Motorhaube des silbernen Vans; sie fingen die ersten Farben des graublauen Himmels ein, nachdem es die ganze Nacht hindurch geregnet hatte.

Eine elegante, ringbesetzte Hand legte sich auf das feuchte Metall- sie gehörte zu einer schlanken, kurvigen Statur, die in einem schwarzen Mantel steckte. Hellgraues Fell zeichnete sich durch den Stoff und umrahmte seine scharfe, goldbraune Kieferpartie.

Glänzende Ohrringe baumelten an seinen Ohren, doch die charismatischen, tiefbraunen Augen in seinem Gesicht funkelten auffälliger als jeder noch so hochkarätige Schmuck:

Kim Taehyung blicke erwartungsvoll auf die Straße, den Rücken gegen das silberne Fahrzeug gelehnt, mit dem er gekommen war. Zu seiner Seite standen Minho, Suga und Cobra; ihre langen, schwarzen Mäntel verdeckten die schweren Geschütze, die sie bei sich trugen, um ihre Schlangenkönigin zu beschützen.

Ein paar Ratten krochen über das nasse Pflastergestein- bis die dicken Reifen des schwarzen Van's sie schließlich verjagten, der die Straße vorgefahren kam. Die Autotür ging auf, und für einen Moment suchten Taehyung's Augen nach einem jungen Mann mit langem, schwarzen Haar, dass er sich zu einem unordentlichen Zopf gebunden hatte. Mit großen, schimmernden Rehaugen, die seinen Blick sofort einfangen würden.

Stattdessen rammte sich das schwere Ende eines vergoldeten Gehstocks in das feste Pflastergestein am Boden.

Taehyung zuckte kaum merklich zusammen, geplagt von einem tiefen Schamgefühl seiner unendlichen Naivität- dies war nicht mehr der Jeon Jungkook aus seinen warmen Erinnerungen.

Dies war die kalte, graue Realität.

Es folgte eine blasse, attraktive Gestalt in einem maßgeschneiderten, dunkelgrauen Anzug. Sein schwarzes Haar war kurz geschnitten und fiel ihm in knappen Strähnen über seine bleiche Stirn.

Sein Blick- er war schneidend scharf, und Taehyung öffnete unbewusst seine Lippen, um nach Luft zu schnappen, während sich der Anführer des Goldenen Rings- Mister Jeon- vor ihm aufbaute.
Mehrere Männer umgaben ihn, schützten ihren König- wie die Serpents ihre Königin.
Seine tätowierte Hand umfasste das rundliche Ende des vergoldeten Stabes, der zuvor dem Butcher gehörte.

"Der Kopf der Schlangen hat mich gebeten, zu kommen.", verkündete Jungkook mit einem misstrauischen Funkeln in seinen Augen, ehe er den Kopf schief legte und an Taehyung gewandt fragte:

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⏰ Letzte Aktualisierung: a day ago ⏰

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Serpents | taekookWo Geschichten leben. Entdecke jetzt