Kapitel 8 - Das erste Gespräch

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(Eleanors Sicht)

Als ich aufwachte, saß Mom wieder neben mir, aber sie sah viel besser aus, als vorher. Sie lächelte mich an.
„Liebling, wie geht es dir?"
„Schon ein bisschen besser." antwortete ich und drückte ihre Hand.

Die Tür des Krankenflügel ging auf und Ginny und Hermine kamen herein. „Ella, wie geht es dir? Wir haben dich so dolle vermisst." Ginny stürmte auf mich zu und nahm mich in den Arm.
„Mir geht es schon wieder besser."
„Ich lasse euch dann mal alleine. Liebling, ich komme später wieder. Hab dich lieb!" Mom stand auf, gab mir einen Kuss auf die Stirn und verließ den Krankenflügel.
„Jetzt erzählt mir bitte, was alles passiert ist. Ich bin ganz gespannt." sagte ich grinsend.
„Naja, ich habe ganz schön schlecht geschlafen, seid dem du umgekippt bist. Ich habe dich ganz schön vermisst und der Unterricht war ohne dich richtig langweilig, obwohl viel ausgefallen ist." sagte Ginny lachend.
„Es ist wirklich viel Unterricht ausgefallen, Verwandlung und Zaubertränke." gab Hermine wieder.
„Was? Zaubertränke ist auch ausgefallen?" fragte ich verwirrt.
„Ja, Eleanor. Severus war die ganze Zeit damit beschäftigt das Gegenmittel zu erstellen." antwortet Poppy, die gerade durch die Tür kam.
„Dass er für mich seinen Unterricht ausfallen lässt, hätte ich im Leben ja nicht gedacht." Ich war ganz schön verwirrt. Erst rettet er mir mein Leben, lächelt mich an und jetzt finde ich heraus, dass er auch noch seinen Unterricht ausfallen lässt, wegen mir. Ginny grinste mich von der Seite zu und auch Hermine sah belustigt aus. Beide wussten, was ich denken würde. Schließlich erzähle ich den beiden alles.
„Was ist mit Professor Snape passiert? Habt ihr ihm einen Trank untergejubelt oder warum benimmt er sich so anders zur Zeit?" fragte ich die beiden.
„Was fällt dir denn ein, Ella. Wir würden doch nie im Leben einen Professor verzaubern." gab Hermine ernst wieder. Das war Hermine, sie würde im Leben nie irgendwas gegen die Regeln machen.
„Vielleicht mag er dich ja doch mehr und hat nur immer so getan, als würde er dich nicht mögen, weil er dich eigentlich wirklich mag. Es gibt so ein paar Männer, die sowas tun!" sagte Ginny zwinkernd und ich haute sie lachend auf ihren Arm.
„Hör auf, Ginny." Wir fingen alle drei an zu lachen.

***

(Severus' Sicht)

Ich verließ die Kerker und ging in Richtung des Krankenflügels. Ich wollte nochmal gucken, wie es Miss McGonagall geht. Irgendwie hatte ich das Bedürfnis dazu. Als ich vor der Tür stand, wollte ich sie gerade öffnen, hörte ich die Stimme von Miss Weasley, „Vielleicht mag er dich ja doch mehr und hat nur immer so getan, als würde er dich nicht mögen, weil er dich eigentlich wirklich mag. Es gibt so ein paar Männer, die sowas tun!"
Mir stockte der Atem und ich nahm meine Hand von der Türklinke. Ich hatte das Gefühl, dass Miss Weasley etwas entscheidendes gesagt hatte. Ich mochte Miss McGonagall am Anfang wirklich nicht, aber seit dem Unfall ist sie mir wichtiger geworden, wie blöd das jetzt auch klingen mag. Als ich sie auf meinem Arm getragen habe, habe ich so eine Verbundenheit verspürt. Ach, was denke ich hier eigentlich, sie ist meine Schülerin und die Tochter von Minerva. Minerva würde mich wahrscheinlich umbringen, wenn ich etwas mit ihrer Tochter hätte. Ach und Miss McGonagall findet mich wahrscheinlich auch viel zu alt.

In meinen Gedanken versunken, merkte ich gar nicht, dass Miss Weasley und Miss Granger aus dem Krankenflügel kamen.
„Oh, guten Tag Professor." begrüßte mich Miss Granger. Ich nickte den beiden ernst zu. Und betrat dann den Krankenflügel. Jetzt war Miss McGonagall alleine hier und ich ging auf sie zu.

„Hallo, Professor. Was machen sie denn hier?" fragte sie mich verwirrt.
„Hallo, Miss. Ich wollte mal schauen, wie das Gegenmittel geholfen hat. Schließlich waren sie vorhin noch ganz schön schwach. Aber so wie es aussieht geht es ihnen ja schon wieder besser."
„Ja, mir geht es wirklich schon besser. Danke nochmal, dass sie das Gegenmittel hergestellt haben. Sie haben mir das Leben gerettet. Ich bin ihnen von Herzen dankbar." sagte sie lächelnd.
„Das ist das geringste was ich hätte tun können. Eigentlich wollte ich ihnen etwas anbieten. Wie wir wahrscheinlich alle mitbekommen haben, haben sie ein paar Schwierigkeiten in Zaubertränke und deswegen wollte ich ihnen anbieten, Nachhilfe in Zaubertränken bei mir zu nehmen. Nur wenn sie es wollen natürlich!"
„Oh, das würden sie tun?"
„Ja, ich will ja nicht, dass sie noch einen falschen Trank brauen." sagte ich und ich merkte wie sich ein kleines Lächeln um meinen Mund gab und ich ließ es zu. Es war ein schönes Gefühl. Miss McGonagall lächelte mich zurück und sie schaute mich mit ihren Himmelblauen Augen an und ich musste mich zusammenreißen, mich nicht in diesen zu verlieren.

(Eleanors Sicht)

Er hatte so schöne dunkele Augen und für einen kurzen Moment verlor ich mich in denen, als ich es bemerkte schaute ich schnell weg und merkte, wie rot ich schon wieder geworden war. Wie peinlich! Anscheinend schien er es gemerkt zu haben, denn er grinste mich an. Ich mochte es, wenn er mich so angrinste, es lockerte ein bisschen die Situation.
„Überlegen sie sich das mit dem Angebot. Ich werde jetzt in die Große Halle gehen." Er drehte sich um und wollte den Krankenflügel schon verlassen, als ich es mir überlegt hatte. Nachdem Vorfall gerade, wollte ich unbedingt mehr Zeit mit ihm verbringen, nein ich sehnte mich nach seiner Anwesenheit.
„Ich mache es. Wann fangen wir an?"
„Das ging jetzt aber schnell," sagte er überrascht, „kommen sie erst mal wieder auf die Beine und dann gucken wir weiter." Ich nickte etwas traurig und er verließ den Krankenflügel.

Erst dann merkte ich, was ich gerade getan hatte. Ich hatte mich in meinen Lehrer verliebt. Shit, was mache ich denn jetzt? Mom, wird mich umbringen! Ja, ok, vielleicht nicht direkt umbringen, aber sie wird mir das nie im Leben erlauben. Und was werden die anderen denken, dass ist doch bestimmt nicht erlaubt, eine Beziehung zwischen einem Lehrer und einem Schüler.
Ich fing an zu weinen, wieso passiert mir immer so was? Aber ich meine, für seine Gefühle kann man nichts. Oder vielleicht doch?

Die Tochter und der Lehrer? - Severus SnapeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt