Kapitel 44 - Überraschung über Überraschung

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(Eleanors Sicht)

Nach der Trauung tauchten überall kleine runde Tische auf, an welchen sich die Gäste verteilten. Nacheinander beglückwünschte uns alle und überreichten die Geschenke, welche Sev und ich in Ruhe die Tage aufmachen wollten. Als die erste Überraschung von mir für Sev auftauchte.

„Oma?" Sev riss die Augen auf und stürmte auf seine Oma zu.
„Ach, mein lieber Severus. Oma hat dich sehr vermisst!" antwortete seine Oma lächelnd.
Ich hatte es organisiert, dass seine Oma zu unserer Hochzeit kommen konnte. Sie war die einzige Überlebende aus seiner Familie und er hatte mal erzählt, dass er sehr an ihr hängte und sie sehr vermisste. Sie gehört zu den älteste Hexen Englands.
„Was machst du denn hier?" fragte nun Sev überrascht.
„Na, das war ein Überraschung von mir!" mischte nun auch ich mich in das Gespräch ein und legte meinen Arm um ihn. Er schaute mich mit aufgerissenen Augen an.
„Wie? Das hast du getan?" ich nickte und er fiel mir lächelnd um den Hals. „Du glaubst garnicht, was du mir damit für eine Freude gemacht hast! Danke!"
„Jetzt zerquetsch deine hübsche Ehefrau doch nicht gleich!" protestierte seine Oma und er ließ mich los. „Ella, du siehst einfach umwerfend aus, hat dir das schon jemand gesagt?"
„Das ist sehr lieb von ihnen. Die Ein oder Anderen habend das schon erwähnt!" sagte ich amüsierend.
„Ach, Mädchen. Nenn mich doch auch Oma. Schließlich gehörst du jetzt auch zur Familie!" Ich war mir erst nicht sicher, ob sie es ernst meinte, doch sie verzog keine Miene.
„Gerne doch, Oma!" antwortete ich freundlich. Ich hatte meine Oma nie kennengelernt und freute mich desto mehr, jetzt eine Ersatzoma zu haben.
„Wie sieht es bei euch denn mit Nachwuchs aus?" fragte sie.
„Wir würden gerne Kinder bekommen" antwortete Sev und gab mir einen Kuss.
„Da freue ich mich aber. Ich suche mir jetzt mal einen Platz. Ich brauche dringen einen Kaffee!" sofort verschwand sie in der Menge und Sev und ich machten uns ebenfalls auf den Weg zu unserem Platz.
„Sie ist häufig etwas direkt und nimmt kein Blatt vor den Mund. Ich hoffe, dass stört dich nicht! Sonst kann ich ihr auch sagen, dass sie damit aufhören soll!" richtete sich Sev besorgt an mich.
„Ach, ich liebe sie!" antwortete ich lachend.

***

Langsam stand ich auf und klopfte mit dem Messer an mein Glas. Sofort bekam ich die Aufmerksamkeit von allen. Ich räusperte mich und richteten dann meinen Zauberstab an meinen Mund, damit mich alle hören konnten.

„Wir wollten uns nochmal bei euch bedanken, dass ihr heute so zahlreich gekommen seid um mit uns diesen besonderen Tag zu feiern. Ich würde Sev noch gerne sein Geschenk von mir vor dem Essen überreichen. Das Essen wird danach sofort losgehen. Also wenn ihr ein paar Minuten entbehren könntet, wäre ich euch sehr dankbar"
Ich zauberte eine kleine Kiste von einem Tisch am Rande heran und gab sie Sev. Dieser nahm sie aufgeregt entgegen. Alle Blicke lagen nun auf dieser kleinen Kiste und ich wurde noch aufgeregter. Ich hatte mit keinem über das Geschenk vorher gesprochen und war gespannt auf die Reaktionen.

„Das Geschenk ist etwas ganz Besonderes und ich hoffe du wirst dich freuen. Du kannst die Kiste aufmachen!"
Langsam öffnete er die Kiste und als er sah, was drin war, fiel ihm seine Kinnlade herunter und seine Augen öffneten sich weit. Vorsichtig nahm er das kleine Bild heraus und schaute es sich ganz genau an.
„Du bist ... du bist ... ich werde Vater?" fragte dieser überwältigt, wobei seine Stimme abbrach. Ich schaute ihn liebevoll an.
„Ja, du wirst Vater. Ich bin Schwanger!" sagte ich nun laut, damit auch die anderen es hören konnte und sofort fingen alle an zu klatschen. Sev stand auf und fiel mir um den Hals.
„Das ist das allerbeste Geschenk, was ich mir nur erträumt hätte!" Mir liefen die Tränen wieder herunter und auch er war wieder am Weinen. Er küsste mich mehrmals und streichelte dann vorsichtig über meinen Bauch.
„Wie weit bist du? Und wann hast du es erfahren?" fragte er nun ganz fasziniert von meinem Bauch, wo man schon eine ganz kleine Wölbung feststellen konnte, welche aber unter dem Stoff gut versteckt war.
„Erst Ende des zweiten Monats. Kannst du dich noch an den wichtigen Termin an dem Tag, an dem ich mein Hochzeitskleid gekauft habe, dran erinnern?" er nickte. „Da habe ich es erfahren, also noch nicht sehr lange!"
„Das beste Geschenk auf der ganzen Welt! Ich liebe dich und auch unser Kind!" er küsste mich nochmal und beuge sich dann hinunter zu meinem Bauch und gab auch diesem einen Kuss.
„Ich freue mich dich kennenzulernen, kleines Baby! Du hast die beste Mama der Welt, das kann ich dir versichern!" flüsterte er meinem Bauch zu. Ich musste grinsen.
„Und den besten Papa der Welt!" ergänzte ich und er schaute mich voller Liebe an.
Er gab mir noch einen Kuss und schon tauchten Mom und Ginny und Hermine, Oma und viele andere bei uns auf um uns nochmal zu gratulieren.

Schöner hätte ich es mir nie vorstellen können. Ich hatte lange überlegt, wie ich Sev es mitteilen sollte, aber so war es auf jeden Fall die beste Entscheidung gewesen.

***

Nach dem Essen kam die Hochzeitstorte. Sev und ich wollten eine ganz schlichte Torte und als Überraschung hatte ich noch ein kleines schwarzes Detail mit eingearbeitet.
„Wie viele Überraschungen hast du denn noch? Das schwarze Band sieht toll aus und passt perfekt zur Torte!" fragte dieser überglücklich.
„Das waren alle!" Antwortete ich knapp und fing an zu Lachen.
Sev nahm das Messer und ich legte meine Hand auf seine. Ich rechnete damit, dass er seine Hand auf meine legen würde, doch er regte seine Hand nicht.
„Dir vertraue ich voll und ganz, da brauche ich meine Hand nicht nach oben zu tun!" sagte er und küsste meine Haare. Ich war sehr geschmeichelt und sofort lief eine Träne wieder herunter. Wahrscheinlich lag es an den Schwangerschaftshormonen oder einfach daran, dass ich überglücklich war.

Wir aßen das Stück Kuchen auf und begaben uns dann auf die Tanzfläche. Leise erklang die Musik und wir bewegten und langsam umher. Unsere Gäste stellten sich um uns herum und machten mit ihren Zauberstäben kleine blaue Lichter, die für eine atemberaubende Atmosphäre sorgten. Ich schloss die Augen und genoss den Augenblick. Mit dem Plätschern des Wasserfalls war einfach alles perfekt.

„Mein Geschenk für dich ist, dass wir Morgen früh zu unseren Flitterwochen aufbrechen werden! Ich habe schon alles gepackt und geplant. Wir lassen es uns richtig gut gehen bevor das neue Schuljahr anfange wird und können uns dann Gedanken über das Bevorstehende machen!" sagte er lächelnd und strich vorsichtig mit seiner Hand über meinen Bauch. Ich riss überrascht die Augen auf.
„Wie toll! Wo geht es denn hin?" fragte ich aufgeregt.
„Das wird eine Überraschung, aber es wird dir gefallen, das weiß ich!"
Er gab mir einen Kuss und ich wollte mich gar nicht mehr von ihm lösen. Er war mein Ein und Alles und ich kann mir ein Leben ohne ihn gar nicht mehr vorstellen.

Die Tochter und der Lehrer? - Severus SnapeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt