Kapitel 14 - Mom

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(Eleanors Sicht)

Was macht Mom denn hier und warum jetzt? Ich hatte gerade so gute Laune. Alle meine Freunde schauten mich fragend an, aber ich wusste ja selber nicht, wieso Mom vor dem Porträt stand und uns nicht in den Geimeinschaftsraum lässt.

"Miss Weasley, Miss Granger, Mister Potter und Mister Weasley würden sie uns bitte alleine lassen!" sagte Mom in ihrer Lehrerstimme. Sie schaute mich nicht an, nur meine Freunde. Harry, Ron und Hermine hörten sofort auf Mom, doch Ginny blieb neben mir stehen.
„Ella, wenn du möchtest kann ich bei dir bleiben." flüsterte sie mir zu.
„Schon gut, Ginny. Das ist lieb von dir, aber ich glaube Mom würde das nicht so gefallen." sagte ich und deutet ihr mit meinem Blick, dass auch sie in den Gemeinschaftsraum gehen solle. Daraufhin ging auch sie durch das Porträt und es schloss sich. Nun standen Mom und ich alleine vor dem Eingang und dann schaute sie mich das erste Mal an. In ihrem Blick lag immer noch etwas böse, aber auch trauriges.
„Komm mit, Eleanor" sagte sie mir und nahm meinen Arm und drehte sich um. Wir gingen die Treppen hinter, an der Große Halle vorbei zu Mom Räumen. Sie schloss die Tür auf und ich setzte mich ins Wohnzimmer.

"Mom, wieso darf ich nicht bei meinen Freunden sein?" fragte ich sie vorsichtig.
„Nun, weil es da noch etwas gibt, was wir dringend besprechen müssen." sagte sie und schaute mich mit hochgezogenen Augenbraun an, wie Severus das immer tat. Es erinnerte mich sehr an Severus und ich merkte wieder, wie sehr ich ihn vermisste.
„Es tut mir leid, dass ich so ausgeflippt bin. Die Situation war für mich sehr überwältigend. Und mit sowas hätte ich ja im Leben nicht gerechnet." sagte sie und fing ein bisschen an zu lachen, was die Situation direkt angenehmer machte und ich mich wohler fühlte.
„Aber Mom, die Situation war für mich doch auch sehr überwältigend. Ich hatte es noch nie erlebt, dass du so wütend auf mich warst. Obwohl ich doch eigentlich nichts falsch gemacht habe." fragte ich unsicher.
„Nun ja, du hast mich am Anfang angelogen. Ich dachte, wir würden uns alles vertrauen und deswegen war ich schon sehr gekränkt."
„Das tut mir leid, Mom, dass ich dich damit so gekränkt habe. Aber du musst wissen, dass wir zu dem Zeitpunkt noch nicht zusammen waren. Wir hatten uns erst zwei oder drei Mal getroffen und mehr war da auch nicht. Aber du warst so außer dir, dass ich nicht wusste was ich sagen sollte." sagte ich mit gesenktem Blick.
„Ihr seid zusammen?" fragte sie mich mit aufgerissenen Augen. Shit, ich hatte mich verplappert. Ich wollte ihr eigentlich noch nichts davon erzählen, dass wir zusammen sind.
„Ja, sind wir. Und das musst du akzeptieren oder nicht," sagte ich vielleicht ein bisschen vorwurfsvoll, "Entschuldigung, für meinen Tonfall!"
„Liebling, Albus hat mir einiges klar gemacht. Severus und ich verstehen uns jetzt vielleicht nicht so gut. Aber trotzdem heißt es ja nicht gleich, dass er ein schlechter Mensch ist. Albus hält viel von ihm und du anscheinend auch. Wenn ihr beide für einander bestimmt seid, dann soll das so sein und dann werde ich das auch akzeptieren, dir zu liebe." sagte sie lächelnd.
„Oh, Mom, das ist so lieb von dir. Mit den Worten fällt doch einiges an Druck von mir herunter." Ich stand auf und setzte mich neben sie und umarmte sie.
„Ich will doch nur, dass es dir gut geht und ich hatte einfach Angst um dich, dass Severus dich nicht schätzt." Ich hörte die Tränen in ihrer Stimme und drückte sie noch ein bisschen fester.
„Mom, Severus ist der liebenswerteste Mann den ich je kennengelernt habe. Er ist so fürsorglich und höflich zu mir. Ich fühle mich so wohl in seiner Nähe."
„Liebling, auch wenn das für mich ein bisschen komisch klingt, aber wenn du das sagst, dann muss das so sein." Sie nahm meinen Kopf zwischen ihre Hände, lächelte mich an und gab mir einen Kuss auf die Stirn.
„Ja, das ist so."
„Das ist wohl hoffentlich alles geklärt zwischen uns beiden, oder?" Sie sah mich hoffnungsvoll an.
„Ja, ich glaube schon. Es fühlt sich gut an, dass wir wieder mit einander reden, Mom."
„Das finde ich auch. Also bist du jetzt mit Severus zusammen?"
„Ja, Mom. Aber noch nicht so lange."
„Nun, ich bin deine Mom und muss auf dich aufpassen, also war zwischen euch beiden schon ... ähm, ja, du weißt schon ... mehr?" fragte sie ein bisschen verunsichert vor der Antwort.
„Nein, ich weiß nicht, ob ich dazu schon bereit bin. Aber wir haben uns schon geküsst." Ich spürte, wie meine Wangen ein bisschen wärmer wurden. Das ist das erste Mal, dass Mom und ich über das Thema sprechen.
„Lass dir bitte so viel Zeit, wie du brauchst. Du darfst dich auf keinen Fall zu irgendetwas zwingen lassen. Hast du das verstanden? Und verhüten solltest du nicht vergessen!" sagte sie und schaute mich ernst an.
„Ja, Mom, ich habe es verstanden." antwortete ich lachend und umarmte sie erneut.
„Das ist schön, Liebling. Ich kann es mir zwar immer noch nicht wirklich vorstellen, aber anscheinend muss ich mich daran gewöhnen."
„Das wirst du wohl machen müssen, denn so schnell möchte ich ihn nicht mehr loswerden."

Wir saßen noch eine ganze Weile auf dem Sofa und sie erzählte mir von ihrem Schultag. Morgen wird auch für mich wieder der normale Schulstress losgehen. Irgendwann standen wir auf und Mom führte mich zur Tür.

"Mom, erlaubst du mir heute Nacht bei Severus zu schlafen?" fragte ich verunsichert.
„Nun, wir haben über alles notwendige gesprochen. Von mir aus. Aber ab morgen solltest du dann doch wieder häufiger im Mädchenschlafsaal schlafen." Sie gab mir ein Kuss auf die Stirn.
„Übrigens kannst du dich bei deinem Onkel nochmal bedanken, ohne ihn, dürftest du das jetzt nicht." Sie zwinkerte mir zu.
„Mach ich. Gute Nacht, Mom. Hab dich lieb!" sagte ich und winkte ihr zu.
„Gute Nacht, Liebling. Ich habe dich auch lieb." Sie winkte mir ebenfalls zu und schloss dann die Tür.

Es war schon ganz schön dunkel draußen und bald wird auch schon Nachtruhe sein, also nahm ich wieder den Geheimgang am Ende des Flures und kam unten in den Kerzen heraus. Da es schon später war, waren auch nur noch leise Stimmen aus dem Slytherin Gemeinschaftsraum zu hören. Ich huschte zu Severus Tür und klopfte leise an. Er öffnet diese und ein Lächeln machte sich auf unseren Gesichtern breit.

"Was machst du denn noch so spät hier unten?" fragte er uns schloss mich in seine Arme.
„Ich habe mit Mom geredet und sie hat mir erlaubt, heute Nacht bei dir zu schlafen!" sagte ich lachend und gab ihm einen süßen Kuss.
„Was ist mit deiner Mom passiert?" Fragte er verwirrt.
„Erzähle ich dir gleich. Ich habe erst mal einen Todes Durst." sagte ich lachend und setzte mich auf sein Sofa.
„Warte, ich mache dir einen Tee. Danach muss ich noch einmal zu meinem Haus, wegen der Nachtruhe und gucken, ob alle da sind. Dann höre ich dir gespannt zu. Was bequemes zum Anziehen findest du übrigens im Schlafzimmer." sagte er zwinkerte und ging in die Küche. Es fühlte sich alles so gut an. Ich fühlte mich einfach so wohl in seiner Umgebung.
„Ist in Ordnung!" sagte ich zurück und holte mir etwas bequemes aus seinem Schlafzimmer und zog es an.

Nachdem er mir den Tee gebracht hatte und in seinem Haus war, erzählte ich ihm von Mom Gespräche. Ich kuschelte mich in seine Arme und irgendwann fielen mir die Augen zu und ich schlief in seiner warmen Umarmung ein.

Die Tochter und der Lehrer? - Severus SnapeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt