Kapitel 20 - Molly

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(Eleanors Sicht)

Nach Sevs Ansprache und Drohung hatten sich die Gerüchte und auch das Getuschel hinter meinem Rücken soweit ich es mitbekam gelegt. Klar, wusste ich, dass die Gerüchte trotzdem noch im Umlauf waren, aber keiner sich mehr traute, diese laut auszusprechen. Ginny und Hermine wichen mir keine Minute von der Seite und dafür bin ich den beiden mehr als dankbar.

Es war noch relativ früh, als mein Wecker mich weckte. Es war zwar Wochenende, aber da wir heute unsere Kleider aussuchen wollten für den Sommerball, mussten wir uns früh auf den Weg machen.

"Guten Morgen!" Ginny setzte sich auf und fing an zu gähnen.
„Guten Morgen, ihr zwei. Seid ihr auch so aufgeregt wie ich?" ich stand auf uns setzte mich neben Ginny auf ihr Bett. Hermine gesellte sich zu uns und ich umarmte uns beiden von hinten.
„Und wie!" Wir fingen alle drei gleichzeitig an zu lachen.
„Jetzt müssen wir uns aber beeilen. Sonst gehen unsere Mütter gleich ohne uns los." Ich zog die beiden aus dem Bett und wir zogen uns schnell um.

***

Danach machten wir uns auf dem Weg hinter in die Große Halle. Es war noch alles ganz ruhig, da es noch so früh war. Die meisten waren noch am schlafen. Ab und zu kam uns ein Schüler entgegen, aber sonst war nichts im Schloss los.

Als wir die Große Halle betraten, sahen wir schon Mom und Molly vorne am Lehrertisch sitzen. Molly saß auf meinem alten Platz, welcher immer noch zwischen Onkel Al und Mom stand. Wir ging auf die beiden zu und Molly gab uns allen einen Kuss auf die Wange.

"Ach, ich habe euch ja so vermisst. Ella, deine Mutter hat mir gerade von dem Vorfall erzählt, wie geht es dir denn?" Ich sah sie entsetzt an. Hatte Mom ihr wirklich davon erzählt, dass Sev und ich zusammen sind? Ginny und Hermine drehten sich schnell zu mir um und waren ebenso überrascht über die Frage wie ich.

"Mom..!" begann Ginny vorsichtig, doch ihre Mutter unterbrach sie.
„Oh, ist alles in Ordnung? Habe ich irgendetwas falsches gesagt?" fragte Molly vorsichtig und legte ihre Hand behutsam auf meine Schulter, "ich wollte nur wissen, ob es dir wieder gut geht, nach dem Unfall mit dem Zaubertrank."

Mir fiel ein Stein vom Herzen. Den Unfall meinte sie. Den hatte ich schon fast wieder vergessen, schließlich ist es auch schon ein bisschen her, seid dem ich im Krankenflügel gelegen habe.
„Nein, nein, alles Gut. Ja, mir geht es wieder super." antwortete ich freundlich und Molly fing an zu lächeln.
„Nun gut, jetzt müssen wir uns aber auf den Weg nach Hogsmead machen." Mom und Molly standen auf und wir verließen zusammen die Große Halle. An der Eingangstor trafen wir auf Severus.

"Ah, guten Morgen Severus." sagte Mom freundlich. Ich freute mich ihn zu sehen, obwohl ich ihn nicht umarmen konnte, aber seid dem die Gerüchte ihren Lauf genommen haben, haben wir uns kaum noch gesehen. Die meiste Zeit im Unterricht, aber ich vermisste ihn so sehr.
„Guten Morgen," antwortete er kühl und schaute mich dabei an, "Miss McGonagall, würden sie einmal kurz bitte mitkommen, ich möchte mit ihnen noch etwas besprechen, unter vier Augen!" er schaute mich fragend an und ging durch die Tür.
„Wartet ganz kurz, ich bin sofort wieder da, in Ordnung?" sagte ich zu den anderen. Diese nickten mir zu, aber Ginny und Hermine waren am grinsen, da sie wussten, was Sache war.

Er ging mit zügigem Schritte voraus, dann bogen wir um eine Ecke und er führte mich in eine kleine Besenkammer, weit weg vom ganzen Trubel. Er schloss die Tür und ich stürzte mich um seinen Hals. Ich gab ihm einen langen, sanften Kuss. Die Schmetterlinge in meinem Bauch flogen wieder durcheinander. Es fühlte sich so gut an. Wie ich dieses Gefühl vermisst hatte. Nach einer Weile ließen wir von einander ab.

"Ich hatte dich vermisst!" gab er wieder und schob dabei eine Strähne aus meinem Gesicht, die sich bei dem Kuss aus meinem Zopf gelöst hatte.
„Und ich erst." Ich lächelte ihn an und verlor mich selber in seinen tiefschwarzen Augen.
„Ich liebe dich, Ella."
„Ich liebe dich auch, Sev!" Ich küsste ihn erneut.
„Wir müssen wieder zurück, sonst werden die anderen noch misstrauisch," Er schwang seinen Zauberstab und in seinen Hände erschien ein vollgeschriebenes Blatt und gab es mir, "Hier, ich habe dir deine Hausaufgaben wiedergegeben." Er zwinkerte mir zu und wir verließen die Besenkammer und gingen wieder heraus zu den anderen. Sie standen immer noch vor der Tür. Ich stellte mich neben Ginny und faltete das Blatt, welches Severus eben gezaubert hatte, und schob es unter meinen Mantel. Da kam eine Schülergruppe aus Ravenclaw gerade bei uns vorbei und sie wurden langsamer, als sie uns sah, um wahrscheinlich zu hören, was Severus sagte.

"Ich denke mal, dass ich mich klar ausgedrückt habe zu den Hausaufgaben. Also sehe ich sie heute um 19 Uhr zum Nachsitzen. Vergessen sie es nicht." sagte er kalt und ein bisschen böse.
Ich schaute erst etwas erstaunt, aber verstand dann schnell, auf was er heraus wollte. Er ist wirklich ein guter Schauspieler und auch lügen kann er auf jeden Fall besser als ich. "Ja, Professor. Habe ich nicht vergessen." antwortete ich wie eine ängstliche Schülerin mit gesenktem Blick.
„In Ordnung." Somit ging er an uns vorbei ins Schloss und nickte Mom beim vorbeigehen noch zu. Da schaute Molly mich schon fragend an und auch die anderen taten so, als wüsten sie nicht, was gerade passiert war. "Eleanor, was hast du denn jetzt schon wieder angestellt?"

„Ich..., Ich habe die Hausaufgaben komplett falsch gemacht und muss deswegen sie heute Abend nochmal machen, beim Nachsitzen." sagte ich spontan und schaute dabei traurig zu Molly, aber diese Notlüge gelang mir besser, als damals vor Harry und ich hoffte, dass Molly dies nicht bemerkt hatte.
„Das ist ja typisch Snape. Er verteilt gerne Nachsitzen." sagte sie lachend und wir gingen zusammen runter nach Hogsmead. Obwohl mich die Aussage etwas verletzte, da er doch eigentlich so ein guter und toller Mensch ist, aber er wirkt eben auf andere eher böse und angsteinflössend. Aber ich glaube, dass ist genau sein Ziel. Er will, dass alle vor ihm Angst haben, schließlich hatte ich am Anfang auch Angst vor ihm.

Ginny und Hermine hielten mich an meinem Ärmel feste, damit wir ein bisschen Abstand zu den Müttern bekamen. Ginny boxte mir vorsichtig mit ihrem Ellbogen in die Hüfte: „Und wie war's?" fragte sie zwinkernd.
„Total schön." antwortete ich grinsend.
„Das sieht man" gab Hermine wieder und wir fingen alle drei an zu lachen.

Die Tochter und der Lehrer? - Severus SnapeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt