(Eleanors Sicht)
Ich konnte die ganze Nacht kein Auge zu machen. Ich weiß ja, wie schwer sich Mom mit dem Gedanken am Anfang getan hat, wie werden also die anderen darauf reagieren. Meine Mitschüler, die Lehrer, generell ganz Hogwarts? Eigentlich ist es ja eine Beziehung zwischen einer Schülerin und einem Lehrer strikt verboten. Nun, da ich aber die Nichte von dem Schulleiter bin, hab ich wohl eine Ausnahme bekommen. Ich will nicht, dass alle das mitbekommen, denn ich stehe nicht gerne im Mittelpunkt. Ich werde dann ja immer so Rot. Das soll natürlich nicht heißen, dass ich nicht zu meiner Beziehung mit Severus stehe, ganz im Gegenteil. Ich würde ja gerne mit ihm eine öffentliche Beziehung führen, aber ich bin eben die Tochter einer Lehrerin und da ist das was anderes.
Meine Gedanken waren komplett durcheinander, als mein Wecker am Morgen klingelte. Ich stand auf, denn noch länger mit meinen Gedanken allein gelassen zu werden, konnte ich einfach nicht mehr. Ich musste raus, an die frische Luft. Ich öffnete gerade die Tür, als eine leise und kratzige Stimme hinter mit ertönte:
„Ella, wo willst du hin?" Ich drehte mich um und sah Hermine in ihrem Bett sitzen.
„Ich muss mal an die frische Luft," sagte ich etwas zu mürrisch, „Tschuldigung für meinen Tonfall. Ich habe die ganze Nacht kein Auge zu gemacht."
„Hey, komm mal bitte her." sagte Ginny und breitete ihre Arme aus. Ich ging zu ihrem Bett und sie nahm mich in den Arm.
„Meine Gedanken haben mich nicht zum Schlafen gebracht." sagte ich leise und schaute Hermine an.
„Das kann ich mir vorstellen. Ich habe auch nicht besonders gut geschlafen. Meine Gedanken haben mich auch eine ganze Zeit lang wach gehalten." antwortete sie und setzte sich neben mich.
„Zu 100% werde ich heute das Gesprächsthema Nummer 1 sein und ihr wisst, dass ich es hasse im Mittelpunkt zu stehen. Was soll ich bloß machen?" fragte ich und mir stiegen die Tränen in die Augen.
„Lass sie einfach alle reden. Es sind alles nur Gerüchte, das darfst du nicht vergessen. Keiner weiß, wieso du wirklich bei ihm warst." Ginny drückte mich fester an sich, als sie bemerkte, dass ich am weinen war.
„Ich glaube, du solltest am besten mit Professor Snape darüber reden. Schließlich wird er auch von den Gerüchten hören und betroffen sein" sagte Hermine und legte ebenfalls einen Arm um meine Schulter.
Ich bin so froh, dass meine besten Freundinnen immer für mich da sind und auch jetzt nicht von meiner Seite weichen.„Jetzt ziehen wir uns alle erst mal etwas an. Und dann gehen wir zusammen zum Frühstück und ignorieren das ganze Gerede. In Ordnung, Ella? Ginny und ich passen auf dich auf." Hermine stand auf und ging zu ihrem Schrank, um sich etwas zum Anziehen heraus zu nehmen. Ginny und ich folgten ihr.
„Ach, Ella. Ich werde heute auch nochmal ein Wörtchen mit Harry reden. Ich finde sein Verhalten ging gar nicht." sagte Ginny und drehte sich zu mir um.
„Ach, Ginny. Das brauchst du nicht. Es ist doch nicht seine Schuld. Ich war einfach nur zu unvorsichtig." gab ich wieder.
„Nein, ich werde trotzdem mit ihm reden. Das geht einfach so nicht. Schließlich seid ihr auch mit einander befreundet und Freunde so bloß zu stellen geht einfach gar nicht!" Ich musste lachen, wie Ginny über ihren Freund sprach. Die beiden passen einfach so gut zueinander und sie mussten ihre Beziehung nicht geheim halten.***
Kurze Zeit später verließen wir drei unseren Schlafsaal und gingen hinunter in den Gemeinschaftsraum. Glücklicherweise waren nicht viele Mitschüler hier, da das Frühstück schon angefangen hatte, dennoch setzte das Getuschel direkt ein, als ich den Raum betrat. Ich merkte wie mir die Röte ins Gesicht stieg und die Tränen kamen. Ich blieb wie angewurzelt stehen und schaute einfach nur gerade aus.
„Ella, kommst du?" fragte Hermine und sah mich tröstend an. Da ich nicht antwortet zogen die beiden mich schnell aus dem Gemeinschaftsraum hinaus auf den Flur. Erst dort fing ich wieder an zu atmen und die Tränen liefen über meine Wangen.
„Ich kann das nicht" gab ich mit gebrochener Stimme wieder.
„Klar, kannst du das. Du bist so ein mutiges Mädchen." sagte Ginny und die beiden zogen mich wieder weiter ins Mädchenklo. Es war zum Glück keiner da und so konnte ich meine Tränen weg wischen und meine Nase putzen.„Jetzt beruhig dich erstmal wieder, Ella. Wir sind immer für dich da." Die beiden umarmten mich.
„Danke. Was würde ich nur ohne euch machen?" sagte ich leise, als mein Bauch anfing zu Knurren.
„Na, das selbe, was du jetzt auch mit uns machen wirst und zwar zum Frühstück gehen, denn du scheinst ja ganz schön Hunger zu haben." antwortete Hermine lachend.
„Achte einfach nicht auf die anderen. Sei doch froh, die anderen finden dein Leben viel spannender als ihr eigenes, weshalb sie über dich sprechen." sagte Ginny und wir fingen alle drei an zu lachen. So hatte ich noch gar nicht auf die Situation geschaut.***
Als wir die große Halle betraten, hörten wie auf Knopfdruck alle Gespräche auf und alle schauten zu uns drei. Ich merkte wie mir die Tränen wieder hoch kamen und ich nichts sehnlicheres wollte, als einfach weg. Ich schaute wie erstarrt einfach nur gerade aus, als ich merkte, wie eine Person auf mich zu kam. Mom. Sie nahm meine Hand und drehte sich zu Ginny und Hermine.
„Miss Weasley, Miss Granger, setzten sie sich doch bitte!" sagte Mom und zu meinen beiden Freundinnen, die ebenfalls etwas perplex dastanden. Nach ein paar Sekunden schienen sie es aber verstanden zu haben. Sie schauten mich mit zwei tröstenden Blicke an und setzten sich dann an unseren Haustisch. Nun stand ich dort mit Mum allein und die komplette Aufmerksamkeit lag auf uns. Da stand Onkel Al auf einmal vorne am Lehrertisch auf:
„Ich weiß jetzt zwar nicht, was die plötzliche Ruhe zu bedeuten hat, aber würdet ihr bitte wieder mit dem Essen anfangen, schließlich beginnt gleich der Unterricht." sagte er und daraufhin fing wieder leises Getuschel an und ich beruhigte mich etwas, da viele ihren Blick von uns ab wanden. Mom nickte Onkel Al zu und zog mich mit ihr aus der Großen Halle. Im Augenwinkel konnte ich noch sehen, wie eine schwarze Gestalt vorne am Lehrertisch aufstand und durch den Seitenausgang ebenfalls die Große Halle verließ. Severus.
DU LIEST GERADE
Die Tochter und der Lehrer? - Severus Snape
FanfictionNach einem Unfall in Zaubertränke, geht es Eleanor McGonagall immer schlechter. Bis Professor Snape das heilende Mittel herstellt. Sie ist ihm von Herzen dankbar und die beiden lernen sich besser kennen. Kann daraus mehr entstehen? Zwischen einem Le...