•тωєηту ѕιχ•

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Steve's Sicht

Ich schluckte bei ihrer Frage. Irgendwann hätte sie mich gefragt, doch das es doch schon so früh von ihrer Seite kommen würde, darauf war ich nicht gefasst.

"Das kann ich dir noch nicht sagen", antwortete ich ihr knapp. Sie zog die Augenbraue hoch, als sie mir ins Gesicht sah. "Ich dachte, wir sind ehrlich zueinander", sagte sie und zog sich von mir ein wenig zurück. "Ich werde es dir erzählen, aber ich bin jetzt gerade für dieses Thema noch nicht bereit", gab ich zu und fuhr mir durch die Haare. Ich kehrte ihr den Rücken zu und ging die Küche auf und ab.

"Vielleicht bist du noch nicht bereit für das alles hier, Steve." Ich blieb abrupt stehen, drehte mich langsam um, ließ die Arme hängen und schaute sie an.

"Ja, vielleicht bin ich wirklich mit der neuen Situation überfordert." Sie wollte es doch hören. An diesem Tag wollte sie nun schon das dritte Mal gehen und mir entgeht es nicht, wie sie es wiederholte. Auch wenn ich wusste, dass diese Frau mich verändert und mir auch manchmal auf die Nerven geht: ich kann nicht mehr ohne sie leben.

Aber vielleicht merkt sie erst jetzt, was ich mit mir rumschleppe. Welche Vergangenheit ich habe, welche Last ich mir selber zugefügt habe und was für ein grausamer Mann ich doch bin.

Ich sagte mir selber, dass ich diese Frau heiraten möchte, doch wenn sie nicht freiwillig bleiben will, kann ich sie dazu auch nicht zwingen. Es ist ihr Leben und ich möchte nicht die  Ursache für ihr Leid im Leben sein.

"Vielleicht war das alles zu schnell. Wir haben uns da zu schnell hineingesteigert", sprach ich meinen Gedankengang laut aus.

"Dann pack ich meine Sachen und fahre wieder nach Hause", entgegnete sie trocken. Doch ich merkte an ihrer Körpersprache, dass sie ganz andere Gedanken und Emotionen hatte. "Okay", sagte ich und ging aus der Küche.

Ja, ich ließ sie mit den Gedanken, mit meinen verletzenden Worten zurück. Doch ich war heute nicht mehr in der Lage, noch einen Widerspruch von ihr zu hören. Ich wollte klar wissen, wo ich bei ihr stehe und mir erscheint es so, dass sie es selber noch nicht weiß.

Also lasse ich sie gehen. Sie wird mir fehlen und ich bin mir dessen bewusst, dass dies auch die letzte Gelegenheit sein kann, wo ich sie sehe. Sie wird sich bei mir melden, sie kann mich besuchen, ich kann mich bei ihr melden oder die Sache sieht noch klarer aus - es ist alles aus.

Ich ging in mein Büro und setzte mich an den Laptop vor mir. Ich hatte alle Unterlagen von Daniel bekommen, die relevant waren, da dieser Typ Maggie angegangen ist. Doch nun zweifelte ich daran, dass sie je wieder brauchen sollte.

Ja, der Mann war auf freiem Fuß, doch selbst wenn er hinter Gittern wäre, würde er mir Maggie nicht zurück bringen. Ich ließ den Laptop an und ging ans Fenster. Ich beobachtete Maggie dabei, wie sie an der Straße stand und einer meiner Bediensteten auf sie einsprach. Doch sie sprach kein Wort mehr.

Als das Taxi da war, setzte sie sich hinten rein und schloss die Tür. Die Bedienstete - sie hieß Sarah - stand nun alleine da und sah dem Wagen hinterher. So, wie ich es gerade tat.

Nur wurde mir gerade schmerzlich bewusst, dass sich wieder ein Mensch aus meinem Leben verabschiedete , den ich mehr als mich selbst liebte.

The Mysterious - Steve and MaggieWo Geschichten leben. Entdecke jetzt