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Maggie's Sicht

Ich hielt den Augenkontakt mit ihm und war irgendwie froh, die Wärme seiner Hände in meinen zu spüren.

Selbst wenn es jetzt nicht so lange her ist, seitdem wir uns gesehen haben, ist seine Anwesenheit eine Segen und Fluch zugleich.

Einerseits sehne ich mich nach ihm und seiner Nähe, aber auf der anderen Seite hatte er mir klar gemacht, dass es noch nicht bereit für eine Beziehung ist. Wenn er nicht bereit ist, wie lange soll ich dann für ihn warten?

Dennoch verstehe ich das, was er sagt: er ist einzigartig und ich bin selbst nicht bereit das aufzugeben, was wir begonnen haben.

„Wie soll das jetzt gehen, Steve? Du bist nicht bereit für eine Beziehung", sprach ich meine Gedanken laut aus.

„Maggie, ich bin mir sicher, dass ich bereit bin, wenn wir gemeinsam das alles durchstehen. Ich habe mir fest vorgenommen, dich hier zu treffen und das zu klären." Ich bemerkte seinen Puls und mir war klar, dass er nervös war wegen meiner Antwort.

Es ist seine Sache, die Vergangenheit zu erarbeiten. „Du weißt, dass du das nur alleine kannst, Steve. Ich kann dir zur Seite stehen, aber du musst bereit sein, den ersten Schritt zu tun und der Vergangenheit ins Auge zu sehen. Sei ehrlich zu dir selbst", ich zog meine Hände aus seinen, doch er machte keinen Anstand, sie wieder im Griff zu haben.

„Und ich möchte ehrlich zu dir sein. Ich weiß, dass das alles kein guter Start war. Aber bitte Maggie", sprach er, „Verlass mich nicht", flüsterte er die letzten Worte.

Ich atmete tief ein und aus. Genau wusste ich nicht, ob ich diese Karussellfahrt durchmachen möchte - aber zum anderen weiß ich genau, wie ich mich die letzten Stunden gefühlt habe.

„Wir fangen bei der Wahrheit an."

**********

Ich folgte ihm zu seiner Villa, während er meine Hand fest in seiner hatte. Als ich sagte, dass ich bei ihm bleibe, wurde er sprachlos und stand einfach auf .

Das wir zusammen sind, würde ich nun nicht mehr behaupten. Wir beide sind nicht in dem stabilen Zustand, um eine Beziehung zu führen. Dafür ist mein Misstrauen zu groß und seine Akzeptanz zur Vergangenheit zu klein.

Ich stehe ihm bei - was später aus uns wird, ist eine andere Geschichte.

Steve nahm meinen Mantel ab, als wir in seinem Flur standen. Die Bediensteten beachteten mich, hatten aber keine Ahnung, was wirklich im Restaurant passiert ist und wieso ich wieder da bin.

Alles erinnerte mich wieder an die Zeiten mit Steve. Und sofort verstärkte sich der Duft von ihm, während ich neben ihm stand.

„Gehe schon einmal ins Wohnzimmer. Ich werde dir über Dana erzählen", sagte er und verschwand die Treppen hoch. Auch ich folgte ihm und blieb im Wohnzimmer stehen.

Die Gläser standen auf dem Tisch, die Flaschen voll Rum waren nur noch halbvoll. In der offenen Küche sah ich Fertigmahlzeiten und geöffnete Verpackungen.

Steve brauchte jemanden. Auch wenn er ein Bekannter CEO ist, zeigt mir das doch klar, dass ein Mensch ein Mensch bleibt.

Ich setzte mich auf die Couch und wartete auf ihn. Keine weiteren Sekunden später stand er mit dem Bild vor mir und betrachtete mich.

„Maggie", sagte er heiser. Ich schaute zu ihm auf und nahm seine Hand. Er setzte sich langsam neben mich ohne den Blickkontakt zu unterbrechen.

Er reichte mir das Bild und senkte dann den Blick auf seinen Schoß. „Das ist Dana. Wir waren ungefähr drei Jahre verheiratet, aber wir kannten uns schon seitdem wir klein waren", fing er an zu erzählen.

„Dana war meine Nachbarin und wir haben jeden Tag miteinander verbracht. Als Kinder haben wir uns gemocht. Als der Unfall mit meinen Eltern passiert ist, war sie schon weggezogen."

Okay, dass erscheint mir noch als die Wahrheit. Er fängt wirklich von der Vergangenheit an.

„Der Unfall... bedrückt mich immer noch auch wenn meine Eltern nicht immer gut zu mir waren. Sie hatten mich immer alleine gelassen und sich nicht für mich interessiert", sagte Steve und ballte seine Hände zu Fäusten. „Der Kamin im Wohnzimmer war an. Ich war in der Küche und wollte eigentlich nur Müsli holen. Ich war schon hungrig und wollte ohne meine Eltern frühstücken. Und dann klopfte es hart an der Hintertür. Ich erschrak und wusste erst einmal nicht, ob ich öffnen sollte. Doch dann schrie Dana."

„Dana? Ich dachte, sie wäre schon weggezogen", hakte ich nach.

„ Das dachte ich mir im Nachhinein auch, aber sie sagte, dass sie mit ihrer Familie noch Sachen abholen mussten. Also habe ich ihr die Tür geöffnet und sie sagte, dass unser Wohnzimmer brennt." Ich bemerkte seinen Herzschlag an seinem Shirt, das er anhatte.

Ich legte meine Hand auf seine Brust und er schaute auf. „Ich öffnete die Tür zum Wohnzimmer und sah das Feuer schon nah an mir. Ich wollte eigentlich zu meinen Eltern rennen, doch die andere Tür hatte Flamme gefangen und auch der Teppich im Wohnzimmer war bedeckt davon."

Steve machte während er sprach, größere Pausen. Erst jetzt merke ich, wie lange er das nicht ausgesprochen hatte.

„Ich konnte nichts mehr machen. Ich rannte aus der Hintertür und wollte von draußen zu meinen Eltern schreien, doch deren Fenster war zu und auch da vermehrte sich das Feuer. Es war einfach zu spät."

Er stauten sich bei ihm Tränen an und auch ich blieb nicht kalt. Er fügte sich den Schmerz an, weil er denkt, dass er deren Tod verursacht hat.

„Dana sagte nichts und verschwand. Ich kam bei meinen Großeltern unter und wuchs bei ihnen auf. Zum Teil war ich auch ein bisschen froh, dass meine Eltern weg waren. Doch das Gefühl der Trauer war viel, viel größer. Und ein paar Jahre später traf ich auf Dana. Sie wurde eine schöne, erwachsene Frau und in mir hatten sich Gefühle entwickelt- sowie auch bei ihr."

Das er sie schön nennt, begeistert mich nicht, aber ganz abstreiten kann ich es auch nicht - selbst auf dem Bild ist sie wunderhübsch.

„Erst habe ich ihr nichts gesagt. Ich dachte, sie hätte es vergessen . Wir hatten also schnell geheiratet und waren glücklich. Doch am Ende der 3 Jahre Ehe wollte ich an einem Abend wieder alles vergessen und sie fragte mich was los sei. Da erzählte ich es ihr."

„Wusste sie noch davon?", fragte ich.

„Nein. Sie war sehr geschockt und sagte, dass ich Schuld am Tod meiner Eltern sei. Erst war sie ein paar Tage weg, dann sagte sie, dass sie sich scheiden lassen will."

Dana hatte wirklich kein Mitgefühl. Anstatt ihn zu beruhigen und das Gegenteil zu behaupten, machte sie ihn noch mehr fertig. Und dazu war sie keine Stütze in seiner schlimmsten Phase.

Ich wusste nicht, was ich dazu sagen sollte. Es ist ein tiefer Schmerz, der meinen Körper erfüllt. Der Gedanke, dass Steve das alleine in sich rumschleppen musste und dazu noch so eine Trennung erleben musste, war zu viel für mich.

„Bitte sag was, Maggie."

The Mysterious - Steve and MaggieWo Geschichten leben. Entdecke jetzt