•тєη•

85 13 10
                                    

Steve's Sicht

Ich bemerkte, dass sie unruhig wurde. Sie ging einen Schritt nach hinten, telefonierte gerade mit jemanden und schaute ängstlich geradeaus.

Als ich nahe genug an ihr dran war, packte ich sie an ihrem zarten Arm und zerrte sie doch etwas gereizt in die Gasse. Ich verstand sie nicht. Hatte ich etwas getan? Oder war sie einfach so?

"Was ist plötzlich mit Ihnen los? Warum laufen Sie davon? Ich dachte, wir sind Erwachsene Personen, die sich auch dementsprechend verhalten."

Ich will ihr keine Angst machen, aber sie treibt mich dazu, Dinge zu tun, dass ich mich selbst nicht wiedererkenne. Ich ließ ihren Arm los, als ich in ihre erschrockenen Augen sah.

Es tat mir ein wenig Leid, dennoch hatte meine Wut die Überhand.

"Ich kann nicht mit Ihnen arbeiten. Es tut mir Leid, Mr Craig. Der heutige Abend hat mir gezeigt, das...", sie hielt inne und sprach ihren Satz nicht zu Ende. Wieso konnte sie nicht frei heraus sagen, an was sie denkt?

"Das was?"

"Ich werde abgeholt. Aber ich wünsche Ihnen noch alles Gute. Und das Sie jemanden finden, der besser passt, denn ich denke, ich bin nicht für Sie geeignet." Sie bewegte sich nach hinten, doch ich hielt sie am Arm zurück.

"Warten Sie."

"Wenn ich Ihnen das sage, halten sie mich für verrückt", sagte sie mir.

"Sagen Sie es. Sagen Sie es und dann sage ich Ihnen ob ich Sie tatsächlich für verrückt halte."

"Das bin nicht ich. Nichts von all dem."

Ich sah, wie sie nach hinten zu einem vorfahrenden Auto blickte. Ich wartete dennoch ab, hatte aber schon ein Gefühl, dass sie mir nichts genaues sagen wird.

"Ich kann nicht. Ich habe Angst davor... wieder verletzt zu werden", sie senkte den Blick auf den Boden, hatte die Augen geschlossen.

"Wieder?" Ich verstehe manchmal Frauen nicht. Ich wusste damals als 10 jähriger Junge, dass Feuer gefährlich ist und trotzdem habe ich damit gespielt. Ich habe mir nicht nur einmal die Finger verbrannt. Deswegen ist Feuer noch lange nichts schlechtes.

Maggie drehte sich um, löste sich aus seinem Griff und ging schnellen Schrittes auf das schwarze Auto von Jennie zu.

"Jetzt lassen Sie mich mit diesem Satz stehen? Sie sagen sowas und dann laufen Sie davon? Dann laufen Sie. Los! Niemand hält Sie auf, Mrs Woxford. Laufen Sie davon!"

Steve sah ihr verärgert zu und fluchte vor sich hin. Maggie hingegen fing an, beim losrennen zu weinen.

Ich bin nicht mehr ganz bei Trost. Wirklich nicht. Was ist nur in mich gefahren? Ich sah mit zu, wie sie ins Auto stieg, einen letzten Blick auf mich warf und das schwarze Auto die Straße verließ. Ich wählte die Nummer von Daniel und sagte ihm, er solle mich abholen und in die nächste Bar bringen.

Daniel fuhr nach 15 Minuten zu Steve vor, ließ ihn einsteigen und fuhr ihn zur Bar. Währenddessen ließ Steve seinen Frust heraus.

"Ich weiß nicht, was diese Frau hat! Einerseits will sie den Job, danach sagt sie, sie kann nicht mit mir arbeiten! Hattest du sowas jemals erlebt?", sagte ich laut.

"Du weißt doch nicht genau, was sie damit gemeint hat. Außerdem braucht sie etwas Zeit, um sich das gut zu überlegen."

"Sie hat die Chance mit Steve Craig zu arbeiten!"

"Ja und nun überlege dir mal, wie wichtige diese Entscheidung ist. Sie würde mit einem weltbekannten CEO zusammenarbeiten. Sie muss stehts zu Diensten sein, pünktlich sein und perfekt arbeiten können. Sie hätte eine riesen Verantwortung. Ich wunder mich nicht über ihre Reaktion", Daniel schaute konzentriert auf den Verkehr. Ab und zu schaute er mich durch den Rückspiegel an.

Ich rollte mit den Augen und knöpfte die Ärmel meines Hemdes auf. "Ich hatte extra alles getan, um sie um den Finger zu wickeln. Aber nein. Sie will nicht."

"Sie ist die erste Frau, die nicht nach deiner Nase tanzt. Eigentlich hattest du nach so einer Frau schon gesucht, Steve." Er betrachtete mich im Rückspiegel, als der Verkehr wieder stockte.

"Ja. Und nein. Hätte ich gewusst, dass das so schwierig ist, hätte ich nach einer freiwilligen gesucht." Ich öffnete die Krawatte und legte sie auf den Platz neben mir.

"Du hattest schon lange davon geredet, eine Frau zu finden, die ihren eigenen Willen hat und auch alleine denken kann. Hier war die eine. Und du fängst an, dich wieder zu beschweren, Steve?"

Er hatte schon Recht. Dennoch war mir diese Maggie doch ein wenig zu schwierig. Ich werde heute meine Sorgen in Alkohol ertränken.

Nach einem 3- stündigen Aufenthalt in einer kleinen Bar in Chicago saß Steve angetrunken da und dachte über das Geschehnis mit Maggie nach.

Ich bin armselig. Was habe ich eigentlich erwartet?

Er leerte sein mittlerweile fünftes Bier.

Sie hasst mich. Jetzt hasst sie mich wirklich und ich selbst bin Schuld an allem. Was hätte ich tun sollen? Sie überreden? Das bin ich nicht.

Er befiehl dem Barkeeper freundlich, ihm noch ein Bier zu bringen.

Vielleicht sollte ich sie doch nochmal besuchen. Morgen.

Er nahm das Bier entgegen und trinkt.

"Heute?" Der Barkeeper sieht mich merkwürdig an und ich winke ab. Heute. Nach diesem Bier, werde ich mich auf den Weg zu ihr machen.

Nachdem Steve bezahlte und nun wirklich angetrunken war, machte er sich auf den Weg zu Maggie. Es war 2 Uhr Nachts, als er vor ihrem Gebäude stand und klingelte.

Ich blinzelte einige Male und klingelt bei Mrs Woxford. Ich hätte gleich nach dem sechsten Bier einfach gehen sollen und nicht doch einige mehr trinken.

Steve klingelte erneut und hielt sich mit einer Hand an der Wand fest. Ohne darüber nachzudenken klingelte er das dritte mal und schaute danach auf seine verschwommenen Schuhe.

Was wenn sie schläft?

The Mysterious - Steve and MaggieWo Geschichten leben. Entdecke jetzt