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Müde drehte ich mich nochmal um. Ich kuschelte mich in die warme Decke ein und wollte nochmal die Augen schließen. Ich schreckte hoch. Heute war Montag und ich musste wieder arbeiten gehen. Wo bin ich? Ich war bei James. Der Platz neben mir war aber leer und die Bettdecke war feinsäuberlich zusammengelegt. Auf der schwarzen Bettwäsche lag ein kleiner Noitzzettel. Bin schon auf der Arbeit. Mach dir keinen Stress, du darfst kommen wann du willst. Fühl dich wie Zuhause. Ich musste lächeln. Ich schälte mich aus dem Bett und beschloss erstmal in Ruhe duschen zu gehen. Das kalte Wasser weckte meinen müden Körper auf und ich fühlte mich direkt energiegeladen und wach. Zum Glück hatte ich gestern etwas einigermaßen arbeitstaugliches angezogen, somit musste ich nicht mehr nach Hause. Nachdem ich mir noch eine Banane aus dem Obstkorb in James Küche geschnappt hatte, machte ich mich auf den Weg zur Arbeit.

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„Guten Morgen schöne Frau.", raunte James mir zu, als ich gerade dabei war meinen Tee zu machen. Er stand dicht hinter mir. Sofort wurde ich nervös und die Erinnerung an gestern ließ mein Höschen sofort nass werden. „Morgen.", sagte ich und drehte mich nicht um. Tief im inneren war ich immer noch etwas angepisst, dass er mir meinen Orgasmus verwehren wollte. Außerdem wollte ich nicht immer gleich nachgeben. Mein innerer Kampfgeist war wieder geweckt. Ich hatte James' anfängliches arrogantes Verhalten nicht vergessen und jetzt wo ich mich ihm geöffnet hatte und er alles wusste, wollte ich ihm zeigen, dass ich trotzdem eine starke Frau war. „Da ist wohl jemand mit dem falschen Fuß aufgestanden.", er lachte auf. Ich verdrehte meine Augen und drehte mich zu ihm um. „Nein ich bin nicht mit dem falschen Fuß aufgestanden.", zickte ich zurück. Ich wollte ihn provozieren, seine animalische Seite zum Vorschein bringen. Ich sehnte mich nach der Dunkelheit. Nach dem wahren wilden Feuer in ihm. Er zog mich zu sich ran und hielt mein Handgelenk fest. „Heute Abend um 18 Uhr kommst du zu mir. Nur Unterwäsche und einen Mantel darüber. Ich erwarte das du pünktlich bist. Mach dir Gedanken über das was du willst. Wir werden heute ein paar Regeln festsetzen.", raunte er in mein Ohr. Ein blitzartiges Gefühl durchfuhr meinen Körper und mein Unterleib sehnte sich nach seiner Nähe. 

Auf wackeligen Beinen ging ich zurück in mein Büro. Als ich den Raum betrat stand Logan vor meinem Schreibtisch. Fuck. Ich war die schlechteste beste Freundin die man sich vorstellen kann. „Logan, es tut mir leid. Ich wollte mich melden, aber es war so viel los.", plapperte ich darauf los. Seine blonden Haare waren zerzaust und sein Gesicht war fahl und unter seinen Augen zeichneten sich dunkle, tiefe Ringe ab. „Alles gut. Ich wollte nur fragen, ob bei uns alles okay ist?", seine sonst so fröhliche Stimme klang leise und traurig. Ich nickte und zog ihn dann in eine feste Umarmung. „Was ist los?", fragte ich, als ich mich von ihm löste. „Können wir uns heute Abend treffen und reden?", erwartungsvoll schaute er mich an. Er brauchte mich. „Ja klar. Komm einfach zu mir.", sagte ich und strich ihm sanft über seinen Oberarm. Der sonst so muskulöse Körper von ihm war dünner geworden. Irgendwas schlimmes musste passiert sein, denn Logan war die fröhlichste Person die ich kannte.

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Seit zwei Stunden saß ich nun an der Ausarbeitung des Projektes, welches wir mit Dean starten wollten. Ich hatte die wundervolle Aufgabe -nicht- das Portfolio dafür zu erstellen. Es sollte eine Art Leitfaden zur weiteren Entwicklung des Projektes sein. Ich konnte mich aber nicht konzentrieren, denn meine Kopf war so voll mit Gedanken, dass er bald zu platzen drohte. Meine Gedanken hingen vor allem an Logan. In den letzten zwei Wochen hatte ich keinen einzigen Gedanken an ihn gehabt und nicht einmal eine Nachricht geschickt. James hatte mich vollkommen von meinem normalen Leben abgekapselt. Er war so präsent in meinen Gedanken gewesen, dass ich alles andere komplett ausgeblendet hatte. Irgendwie war alles so chaotisch, dass ich gar keine Zeit hatte mal durchzuatmen und in Ruhe über alles nachzudenken.

verbrenne dich nichtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt