Zitternd nahm ich den Anruf entgegen. „Sind sie alleine?", die tiefe Stimme jagte mir eine Gänsehaut über den Körper. „Ja bin ich.", sagte ich mit zitternder Stimme. „Ich erkenne wenn sie mich anlügen.", sagte er streng und mein Herz begann wild zu klopfen. Ich gab Logan zu verstehen das er den Raum verlassen sollte. Er schaute mich verwirrt an, aber ging dann in mein Schlafzimmer. „Jetzt bin ich alleine. Was gibt es?", ich versuchte mit fester Stimme zu sprechen. „So ein aufmüpfiges Verhalten dulde ich nicht Miss Martínez. Sollten sie sich nochmals erlauben meine Bürotür aus den Angeln zu heben, weil sie ihre Aggressionen nicht unter Kontrolle haben, dann haben sie ein gewaltiges Problem.", sagte er streng und ich konnte mir seinen bösen Gesichtsausdruck vorstellen. „Und wenn sie mich erneut anlügen, dann werde ich ihnen richtiges Benehmen beibringen.", bevor ich antworten konnte hatte er bereits aufgelegt. Wütend knallte ich das Handy auf den Tisch. Was erlaubte sich dieser Mann eigentlich? Ich fragte mich wirklich wie James Bridgestone der Sohn von Rufus Bridgestone sein konnte. Diese Männer waren wie Teufel und Engel, das genaue Gegenteil voneinander. Von meiner anfänglich Angst war nichts mehr übrig geblieben. Der Kampfgeist war in mir geweckt. Mr. Bridgestone konnte sich auf etwas gefasst machen, wenn er weiter so mit mir umgehen würde.
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Logan hatte sich relativ schnell nach dem Anruf verabschiedet. Wir hatten uns fast geküsst. Ich hätte meinen besten Freund geküsst und wäre der Anruf nicht gewesen, weiß ich nicht was passiert wäre. Das darf niemals wieder passieren. Logan war mein bester Freund-mehr nicht. Trotzdem hatte ich ein komisches Gefühl und ich fragte mich wieso ich in diesem Moment so auf ihn reagiert hatte. Hoffentlich war es von seiner Seite aus auch nur ein Ausrutscher, denn wenn es für ihn mehr zwischen uns war und er Gefühle für mich hatte, dann würde unsere wunderbare Freundschaft den Bach runtergehen und ich wäre dann alleine.
Ich hatte zwar hier und da mal einen One Night Stand, aber meine letzte richtige Beziehung lag schon einige Zeit zurück. Mein Studium und meine jetzige Arbeit waren mir zu wichtig, als das ich alles für eine Beziehung hinten anstellen würde. Manche Menschen verstanden meine Einstellung nicht, aber ich hatte so hart dafür gearbeitet von ganz unten, nach ganz oben zu kommen und das wollte ich mir durch eine Gefühlsduselei nicht zerstören lassen.
Ich versuchte meine Gedanken an meine Kindheit und Jugend erst gar nicht aufkommen zu lassen und machte mich fertig fürs Bett. Mit lauter Musik legte ich ein Privatkonzert erster Klasse hin und missbrauchte meine Zahnbürste als Mikrofon. Lauthals sang ich zu Shawn Mendes und tanzte wild durch mein Bad.
Nach meiner Konzertsession ließ ich mich in meinem rosanen Herzchenpyjama müde ins Bett fallen. Ich knipste meine Nachttischlampe aus und fiel in einen unruhigen Schlaf.
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Gerade noch so schaffte ich es in den Aufzug. Ich hatte verschlafen und war bereits zehn Minuten zu spät. Meine Haare sahen aus wie ein Vogelnest und meine Bluse war zerknittert. Ich hatte so schlecht geschlafen wie lange nicht mehr. Das Pling vom Aufzug riss mich aus meinen Gedanken und als ich aus dem Aufzug stieg stolperte ich fast über meine eigenen Füße. Scheiß High-Heels. Gerade noch so fing ich mich. Gehetzt stolperte ich in das Büro von Mr. Bridgestone.
„Es tut mir leid. Ich habe verschlafen.", sagte ich total außer Atem und plötzlich gefrierten meine Adern zu Eis. James Bridgestone ließ sich gerade von irgendeinem Mädchen einen blasen. Geschockt blickten mich die grünen Augen an. Das junge Mädchen, das vor ihm kniete, drehte sich auch zu mir hin. Es war die Praktikantin unserer Abteilung. Ich schätzte sie nicht älter als zwanzig Jahre. Sie war hübsch keine Frage, aber ob sie Niveau hatte? Noch viel mehr stellte sich die Frage- Hatte mein Chef überhaupt Niveau? Als ich aus meiner Schockstarre wieder in die Realität zurückkam, stürmte ich peinlich berührt und knallrot aus dem Büro meines Chefs.
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verbrenne dich nicht
Romance„Zügeln sie ihre Zunge Madame.", James Bridgestone trat an den Schreibtisch und stütze sich darauf ab. „Ich glaube ich sollte ihnen mal etwas mehr Benehmen beibringen." Ich lachte auf. Das war doch jetzt nicht sein Ernst. „Das sagen gerade Sie.", sc...