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Isabella POV

Noch immer konnte ich es nicht fassen. Ich hatte mit Massimo geschlafen. Mein Kopf war wie immer das reinste Chaos und es fiel mir schwer auch nur einen klaren Gedanken zu fassen. Ob James wohl wusste, dass ich ihn hintergangen hatte? Er war schließlich bei der Mafia. Bei diesem Gedanken stieg erneut Übelkeit in mir auf. In den letzten Wochen hatte ich diese Information erfolgreich verdrängt und mir keine Gedanken darüber gemacht, aber jetzt konnte ich nicht anders und packte meinen Laptop hervor.

Ich fand viele Einträge über Verhaftungen und den verschiedenen Handelszweigen der Mafia und wo sie verbreitet waren. Je mehr ich darüber herausfand, desto mulmiger wurde mir. Vielleicht war es wirklich nicht so einfach für James gewesen, Lavinia zu verlassen. Als ich das Wort Menschenhandel las drehte sich mein Magen um und ich spürte wie dessen Inhalt meine Speiseröhre hinaufkroch. Binnen Sekunden hing ich über der Kloschüssel und würgte alles heraus. Würde James mit Menschen handeln? Vielleicht sogar Kinder oder Jugendliche?

Panik machte sich in mir breit und ich spürte wie mein Herzschlag sich verschnellerte. Sofort setzte ich mich aufrecht hin und atmete tief ein und aus. Bei meiner Psychologin hatte ich verschiedene Atemtechniken erlernt, die im Falle einer Panikattacke hilfreich sein könnten. James könnte so etwas niemals tun. Immer und immer wieder sagte ich mir diesen Satz. Diese wunderschönen smaragdgrünen Augen waren so mit Liebe gefüllt, dass er niemals etwas tun könnte. Langsam beruhigte sich mein Herzschlag wieder und ich fand in die Realität zurück.

Das Türklingeln riss mich aus meiner Trance und ich stapfte gedankenverloren zur Tür. Wer wollte so spät noch etwas von mir? Als ich die Tür öffnete schauten zwei blaue Augen auf mich herab. Massimo. Woher zum Teufel wusste er wo ich wohnte? „Was machst du hier?", fragte ich misstrauisch. Er erwiderte meine Frage mit einem Lächeln. „Dich ficken natürlich.", raunte er und spazierte ohne meine Erlaubnis in meine Wohnung. Mein Mund stand sperrangelweit offen. Was fiel ihm eigentlich ein? Ich löste mich aus meiner Schockstarre und klatschte wütend die Tür zu.

„Was fällt dir eigentlich ein? Woher weist du überhaupt wo ich wohne?", fuhr ich ihn an. Ich mochte es einfach nicht wenn Menschen ungefragt in meine Privatsphäre eindrangen. „Ich bin ein Geschäftspartner von James Bridgestone und Dean Fisher. Ich finde alles raus.", sagte er monoton und blickte mich kalt an. Ich verdrehte meine Augen. War ja klar, dass er mit James zu tun haben musste. Mit einem großen Schritt kam Massimo auf mich zu und drückte mich mit seiner Hand an meiner Kehle gegen die Tür. „Rede noch einmal so mit mir und ich verliere mich. Zieh dich aus und warte in deinem Schlafzimmer auf mich. Du hast eine Minute.", raunte er in mein Ohr. Seine Strenge erregte mich sofort und ohne auch nur einen Mucks von mir zu geben tapste ich ins Schlafzimmer und entledigte mich meiner Kleidung.

Irgendwie fühlte sich das alles so falsch, aber auch so richtig an. Ich wusste nicht, wie ich meine Gefühle einordnen sollte, aber der Reiz war stärker, als meine Vernunft. Wieso sollte ich nicht einmal etwas in meinem Leben wagen? Ich kniete mich auf den Boden und band mit einen lockeren Knoten im Nacken. Danach legte ich meine Hände auf meine Oberschenkel ab und wartete geduldig. Um besser auszusehen drückte  ich meinen Rücken durch und streckte meine Brust weiter nach vorne.

Mittlerweile war mehr als eine Minute vergangen und noch immer ließ Massimo mich warten. Diese Ungeduld brachte mich um meinen Verstand. Jede Sekunde könnte er in diesen Raum kommen. So langsam wurde die Position unangenehm und ich wollte mich am liebsten anders hinsetzen, jedoch hatte ich Angst davor was daraufhin passieren würde.

„Braves Mädchen.", Massimos Stimme an meinem Ohr ließ mich zusammenzucken. Mit seinen rauen Händen fuhr er meinen Arm entlang, was mir eine Gänsehaut bescherte. Er strich eine lose Strähne hinter mein Ohr und küsste meinen Hals. Sofort reagierte mein Unterleib auf diese sanfte Berührung. „Du hast ein ziemlich loses Mundwerk. Weißt du denn nicht was Respekt bedeutet?", flüsterte er in mein Ohr und noch bevor ich antworten konnte, griff er meinen Haarschopf und zog meinen Kopf unsanft nach hinten.

verbrenne dich nichtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt