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Isabella POV

Noch immer beschäftigten mich die ganzen Artikel über den Galaabend am Wochenende. James war schon wieder mit dieser rothaarigen Hexe unterwegs gewesen. Eifersucht stieg jedes Mal in mir auf wenn ich dieses wunderschöne Geschöpf an der Seite von meinem James sah. Doch ich konnte mir nicht vorstellen, dass da wirklich etwas zwischen den beiden war. Ich hatte ein ungutes Gefühl bei der ganzen Sache, aber es hatte nichts mit James Treue zu tun. Da war doch etwas anderes im Busch und ich musste versuchen das herauszufinden. Ich hatte beschlossen vorerst nicht mehr die neusten Pressemitteilungen zu checken, denn ich konnte mir dieses Gefühlschaos nicht mehr antun. Irgendwie vertraute ich James' Worten, dass er mir nicht fremdgehen würde, obwohl wir nicht mal zusammen waren. Trotzdem wusste ich ganz genau, dass er mir etwas verheimlichte und mich deshalb von sich stieß und deswegen war ich ziemlich sauer.

Ein letztes Mal schaute ich in den Spiegel und checkte mein Outfit. Ich hatte mich für einen beigen Bleistiftrock und eine weiße Bluse entschieden, bei der ich die oberen Knöpfe offen ließ. Meine Gefühle waren gemischt. Zum einen war ich unfassbar wütend auf James und sein rätselhaftes Verhalten. Zum anderen klaffte ein großes Loch in meiner Brust. Ich wollte seine Nähe spüren und ihn endlich richtig kennenlernen. Tränen sammelten sich in meinen Augen und drohten mein Make-up zu zerstören. Ich war schon wieder komplett überfordert mit der ganzen Situation. Aber James sollte nicht sehen wie schlecht es mir ging, sondern ich würde ihm heute zeigen, dass ich auch ohne ihn glücklich sein konnte. Ich musste ihm zeigen, dass ich stark war und er kein Recht hatte mich so zu behandeln, egal was gerade bei ihm los war. Würde er mit mir sprechen und sagen was los ist würde ich es vielleicht verstehen, aber er verheimlichte mir ja offensichtlich so einiges.

Mein Herz klopfte mir bis zum Hals, als ich das riesige Gebäude betrat. Mrs. Porter lächelte mich wie immer freundlich an. „Sind sie wieder gesund?", fragte sie freundlich. Ich nickte nur, lächelte sie an und stieg dann in den Aufzug. Ich hatte jetzt keine Lust auf freundlichen Small-Talk. Ich wollte einfach nur einen unvergesslichen Auftritt im Büro hinlegen. Das Pling des Aufzugs riss mich aus meinen Gedanken. Ich straffte meine Schultern, reckte mein Kinn in die Höhe und machte mich auf den Weg in das Büro von James. Bad Bitch Modus. Ich drängte meine Gefühle und lauten Gedanken in den Hintergrund. Jetzt würde ich ihm mal zeigen, wer ich war. Ohne zu Klopfen riss ich die Türe auf. James saß an seinem Computer und als er mich erblickte schaute er mich böse an. „Was machst du hier?", stieß er zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. Seine Wangenknochen traten hervor und seine Hände ballten sich zu Fäusten. „Arbeiten.", antwortete ich mit aufgesetzter, freundlicher Stimme. „Schließ die Tür.", wies er mich an. Seine Augen strahlten eine unfassbare Wut aus, aber ich hatte keine Angst mehr vor ihm. Ich war es leid, mein Leben von anderen Menschen bestimmen zu lassen. Ich stieß die Tür ein wenig aggressiver zu und sie fiel mit einem lauten Knall ins Schloss. „Setz dich.", sagte er hart. Langsam ließ ich mich auf dem Stuhl gegenüber von ihm nieder. Zum Glück trennte uns der massive Mahagonischreibtisch, sonst wäre mir James schon längst an die Gurgel gegangen.

„Ich habe dir eine klare Anweisung gegeben. Wenn du darauf nicht hören willst, muss ich zu härteren Mitteln greifen. Willst du das ich dich feuere?", meinte er wütend. Die Distanz zwischen uns war größer denn je. James war wieder in seinem Geschäftsmannmodus und strahlte Dominanz und Kälte aus. Wo war seine liebevolle Art? Was ist passiert, dass er sich so vor mir verschließt? „Nein, aber ich bin eine Frau die Dinge gerne selbst entscheidet. Ich weiß nicht was du gerade für einen Film schiebst, aber auch wenn ich für deinen Schwanz nicht mehr gut genug bin, bin ich immer noch deine Assistentin und habe ein Recht darauf zu arbeiten.", sagte ich mit ruhiger Stimme. Provokation. James Halsschlagader pochte so sehr, dass sie immer wieder herausstach. Er war unfassbar wütend und ich wusste, dass er sich beherrschen musste. „Treib es nicht zu weit. Sonst kann ich mich nicht mehr halten.", sagte er mit gefährlich tiefer Stimme.

verbrenne dich nichtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt