Er blieb abrupt neben einer Scheune stehen. "Was wollen wir hier?", fragte ich. Ich bekam keine Antwort. Stattdessen kam er näher und küsste mich. Ich erschrak und stieß ihn weg. "Was tust du?", fragte ich wütend. "Ich halt das nicht aus! Ich kann dich nicht mit ihm sehen!", sagte er und sah mich dabei verzweifelt an. "Aber Koni...!", fing ich irritiert an, doch er fiel mir ins Wort. "Du bist wunderschön!" er lächelte und streichelte mir über die Wange. Ich erwiderte sein Lächeln, was mich selbst verwirrte. Er legte eine Hand in meine Nacken und zog mich langsam zu sich um mich nochmal zu küssen, diesmal stieß ich ihn nicht weg. Sondern legte meine Arme um seine Taille und zog ihn an mich ran.
Der Kuss fing erst vorsichtig an, doch dann wurde er immer fordernder und intensiver. Ich vergas alles um mich herum und wollte nur, dass dieser Moment nicht aufhört. Koni war es, der plötzlich zurückwich. „Du machst mich ganz verrückt!", keuchte er. Er wollte wieder auf mich zukommen, doch die kurze Pause, hatte mich wieder zurück ins hier und jetzt geholte. "Ich muss gehen...!", sagte ich deshalb abrupt, dreht mich um und ging ohne auf eine Reaktion zu warten. I 'wie kann etwas, das sich so gut anfühlt, so falsch sein? ', dachte ich am Weg zurück zum Hotel.
Dort angekommen, ging ich direkt an die Bar und kippte erstmal was starkes, um meinen Herzschlag zu beruhigen. Ich war noch immer überfordert und mein Herz pochte wie wild, als Tobi auf mich zukam. "wo warst du? Ich habe dich schon gesucht.", sagte er und schaute mich fragend an. "War nur kurz frische Luft schnappen! Tanzen wir?", fragte ich und zog ihn auf die Tanzfläche, bevor er mir antworten konnte. Ich musste mich auspowern, um meinen Kopf frei zu kriegen und damit sich mein Körper abreagieren konnte. Denn nicht nur Koni war deutlich erregt gewesen von der wilden Knutscherei. Als die Party zu Ende ging, fiel ich tot und ziemlich betrunken ins Bett.Am nächsten Morgen trafen wir uns noch zum Frühstück mit den Anderen, bevor wir wieder nach München aufbrachen. Was eigentlich eine sehr nett Idee war, doch ich war einfach nur froh als wir endlich im Auto saßen. Mein Kopf dröhnte, ich wollte schlafen und nicht mehr in Konis nähe sein. Tobi hatte Gott sei Dank nicht ganz so viel getrunken und konnte schon mittags wieder Auto fahren. Ich verpennte fast die ganze Autofahrt und als wir in München bei meiner WG ankamen, ließ mich Tobi nur kurz aussteigen.
"Kommst du nicht mit hoch?", fragte ich etwas verdutzt. "Nein ich muss auch ins Bett und brauch ein bisschen Ruhe!", sagte er ganz ruhig. "Ok! Rufst du mich später noch an?" "Vielleicht!" er fuhr ohne ein weiteres Wort weg. Ich blieb kurz verdutzt stehen und ging dann kopfschüttelnd in die Wohnung. Ich schmiss schnell meine Sachen ins Zimmer und holte mir einen Kaffee, bevor ich mich immer noch verwirrt, auf die Couch setzte. In dem Moment kam Lia bei der Tür herein.
"Hey Lia!" "Hey Alex, schon wieder da?", fragte Sie überrascht. "Ja wir sind gleich nach dem Frühstück gefahren!" Lia ging in die Küche und holte sich auch einen Kaffee bevor sie mir im Wohnzimmer Gesellschaft leistete. "Ist Tobi gar nicht da?", fragte sie als sie sich gesetzt hatte und blickte sich verwundert um. "Nein, der wollte nach Hause! Er war ziemlich komisch als wir uns verabschiedet haben!", sagte ich etwas Gedankenverloren. "Ok? Ist auf der Hochzeit irgendwas vorgefallen?" "Ehh Nein! .... Also eigentlich nichts was Tobi direkt betroffen hat!" Sie sah mich fragend an. "Ich muss dir was erzählen!", sagte ich schuldbewusst. Ich musste mit jemanden darüber sprechen und Lia sowieso endlich mal einweihen. Die wusste noch gar nichts. "Ich wollte es dir schon längst erzählen, aber dann kam Tobi und es war mir nicht mehr wichtig!", schickte ich gleich mal voraus. Sie sah mich fragend an. "Doch ich habe mich wohl getäuscht und es ist doch nicht so einfach oder gar vergessen!", fing ich an. Sie war eindeutig verwirrt. "Es geht um Koni!" "Deinem doofen Onkel?", fragte sie nach. "Ja! .... Er ist vielleicht doch nicht ganz so doof!", sagte ich zögerlich und Lias Blick wurde immer noch verwirrter. „Wir haben uns geküsst! Schon zwei Mal!" "WAS?", rief sie überrascht aus und riss dabei ihre Augen weit auf. "Ich fang glaub ich erstmal von vorne an!", sagte ich schuldbewusst und erzählt was auf der Amerikareise passiert war: Das wir uns angefangen hatten zu vertragen, von der Aktion im Pool und vom Kuss am letzten Abend. "Ich habe ihn die ganze Heimreise ignoriert und versucht nicht daran zu denken, dass hat auch gut funktioniert und als Tobi kam dachte ich eigentlich, dass es alles nichts zu bedeuten hatte. Aber ...!" "... bei der Hochzeit hast du gemerkt, dass es doch nicht so ist?", beendete Lia den Satz. "Ja so kann man das sagen! Ich hatte mega Angst davor ihn wieder zu sehen und halt gehofft, dass wir das einfach vergessen können. Aber ich habe sofort gemerkte, dass es zwischen uns steht und hab ihn deshalb die ganze Hochzeit über versucht zu ignorieren und den Abend mit Tobi genossen. Doch dann ist er mit mir raus gegangen und wir haben uns wieder geküsst!", sagte ich verzweifelt. Lia versuchte das Ganze zu begreifen, wir kannten uns ja auch schon eine halbe Ewigkeit und sie wusste, dass ich Koni nicht ausstehen konnte. "Willst du mir sagen, dass ihr ineinander verliebt seid?", fragte sie irgendwann vorsichtig. "Nein ... ach ich weiß es nicht! Der Kuss hat sich so wahnsinnig gut und richtig angefühlt, aber es spricht einfach alles dagegen!", sagte ich immer verzweifelter. Lia blieb still. "Es tut mir leid, ich weiß gerade nicht was ich dazu sagen soll!", sagte sie irgendwann. "Was ist mit Tobi?" "Tobi ist toll, ich bin gerne mit ihm zusammen und genieß seine Nähe!" "Liebst du ihn?" "Ich denke schon!" "Das klingt aber nicht sehr überzeugend Alex!", sagte sie gerade heraus. Ich schaute sie bedrückt an. „Ach man Lia, ich weiß es nicht! Ich weiß gerade überhaupt nicht was ich denken soll! Mich verwirrt das alles so sehr. Ich mein, Koni und ich haben unser leben lang gehasst und jetzt küsst er mich einfach!" ich war so verzweifelt. Lia umarmte mich. Wir saßen noch ein paar Minuten ruhig da und keiner sagte etwas. Es gab gerade auch nichts mehr zu sagen.Irgendwann stand ich auf und ging in mein Zimmer. Dort machte ich Musik an, legte mich aufs Bett und dachte über Lias Worte nach. ' Liebte ich Tobi? ' Ich war wohl beim nachdenken eingeschlafen und wurde erst wieder wach, als es draußen schon dunkel war. Da mein Magen knurrte, stand ich auf und ging in die Küche, wo ich wieder auf Lia traf. Wir wussten beide, dass ich momentan keine Lust hatte das Thema vom Nachmittag wieder aufzurollen, also sprachen wir über die Uni und Lias Wochenende. Da ich am nächsten Tag wieder ziemlich früh eine Vorlesung hatte, ging ich bald wieder ins Bett.
Tobi meldet sich zwei Tage nicht und reagierte auch nicht auf meine Nachrichten oder Anrufe. Da mir das alles total komisch vorkam, fuhr ich am dritten Tag zu seiner Wohnung.
"Schatz was ist los?", fragte ich als er mich in die Wohnung gelassen hat. Er sagte erstmal nichts. "Tobi" "Läuft da was zwischen deinem Onkel und dir?", fragte er plötzlich ganz leise. "Was? Wie kommst du da drauf?" "Euer Verhalten bei der Hochzeit? Ihr habt euch ständig angesehen und plötzlich bist du mit ihm verschwunden und total komisch wieder zurückgekommen!", sagte er. Ich musste erstmal schlucken, war das wirklich so auffällig. "Tobi da ist nichts! Koni und ich hatten immer schon ein schwieriges Verhältnis, wir haben uns eigentlich unser Leben lang gestritten. Aktuell versuchen wir, für den Familienfrieden, nicht mehr zu streiten, das macht es noch schwieriger!", versuchte ich mich rauszureden. "Warum seid ihr gemeinsam verschwunden?", fragte er jetzt genauer nach. "Er wollte nur was wegen einem Weihnachtsgeschenk für Ben besprechen und da ich dringend frische Luft brauchte hat er mich nach draußen begleitet!", antwortet ich relativ schnell. „Und warum warst du dann so aufgewühlt?" „Weil er mich schon wieder nur blöd angeredet hat!" Er sah mich skeptisch an, glaubte mir dann aber wohl. "Tut mir leid, da habe ich mir wohl etwas eingebildet!", flüsterte er. "Schon ok!", sagte ich verständnisvoll und er nahm mich in den Arm. Ich hatte ein mega schlechtes Gewissen, weil ich ihn angelogen hatte, aber ich wollte ihn nicht verlieren und das mit Koni würde auch wieder vorbei gehen – redet ich mir jedenfalls ein.
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No way
FanfictionAlex und Koni hassen sich seit dem ersten Tag und machen damit Ihrer Familie das Leben schwer. Keiner glaubt mehr daran, das sich die beiden irgendwann vertragen. Doch was, wenn eine Reise alles auf den Kopf stellt und man nicht weiß, wie man damit...