28. Kapitel

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3 Wochen später:
Wir waren zu Ostern alle bei Ben und Lisa eingeladen und ich war ziemlich angespannt. Es war das erste Mal, seit wir zusammen waren, dass wir uns gemeinsam bei der Familie aufhielten. Wir mussten also total aufpassen, denn noch wusste keiner von uns, deshalb fuhr ich auch mit meinen Eltern hin und Koni extra. „Schön, jetzt sind wir komplett!“, öffnete Lisa freudenstrahlend die Tür und führte uns ins Wohnzimmer, wo die anderen schon alle warteten. Bei der Begrüßung sahen sich Koni und ich kurz fragend an, wir wussten beide nicht wie wir uns begrüßen sollten. Um nichts falsch zu machen beließen wir es bei einem einfachen Hey.
Wir setzten uns auf die Couch und redeten etwas, bis Lisa aus der Küche kam und uns Bescheid gab, dass das Essen fertig sei. Alle machten sich auf den Weg ins Esszimmer, nur Koni und ich blieben noch einen kurzen Moment im Wohnzimmer. Er beugte sich vor und ich dachte schon er will mir einen Kuss geben, doch er flüsterte mir nur grinsend ins Ohr: „Du siehst gut aus! Ich freu mich schon wenn wir wieder in München sind!“  „Psst..!“ „Ich mich auch...!“, ergänzte ich dann aber noch schnell und stieß Ihn von mir weg. Wie gerne hätte ich Ihn jetzt geküsst, doch Gott sei Dank nicht, da in dem Moment Lisa rein kam. „Kann ich dir noch helfen?“, fragte ich sie gleich. Sie sah uns kurz etwas irritiert an, bevor sie nickend antwortete. „Ja gern, würdest du denn zum Tisch bringen.“ Sie drückte mir einen Wein in die Hand und ging mit ein paar Gläser in der Hand wieder zu den anderen. „Glück gehabt!“, sagte ich noch zu Koni bevor ich ihr folgte. Es war wirklich anstrengend eine geheime Beziehung zu führen, aber wir hatten Angst vor der Reaktion unserer Familie und trauten uns noch nicht es Ihnen zu sagen. Wir wollten noch abwarten wie unsere Beziehung auf Dauer läuft.
Während des Essens versuchten wir uns nicht anzusehen, was aber gar nicht so einfach war, da Koni gegenüber von mir saß. Ich ignorierte ihn so gut ich konnte und quatschte ganz viel mit Lisa. Eigentlich war ich froh als der Tag vorbei war und ich mit meinen Eltern wieder nach Hause fahren konnte.
Da Koni mit dem Umzug auch seine Wohnung in Innsbruck gekündigt hatte und abwechselnd bei Ben oder seinen Eltern schlief, konnten wir uns danach leider auch schlecht treffen.
Es war blöd, anstrengend und nervig, da wir beide aber ab Dienstag wieder in München sein würden, war es zum aushalten.
Am Abend telefonierten wir noch ziemlich lange und versuchten uns eine Strategie für denn nächsten Tag zu überlegen, denn unsere Familie hatte beschlossen einen Familienskitag zu machen und zwar mit uns allen. Also noch ein Tag an dem wir aufpassen mussten das wir nicht auffallen. Wir durften uns nicht ständig zu nahe aneinander aufhalten, aber auch nicht zu viel ignorieren, dass war echt eine Herausforderung. Um so mehr man darüber nachdachte, um so komplizierter wurde es.
Weshalb ich auch mit Kopfschmerzen ins Bett ging und mich gsr nicht so richtig auf den Tag freuen konnte, dabei liebte ich es eigentlich auf den Skiern zu stehen.
Wir brachten den Tag zum Glück ziemlich gut rum, er wurde eigentlich richtig witzig und ich hatte nicht das Gefühl das irgendjemand was mitbekommen hatte.

Am nächsten Tag holte mich Koni Zuhause ab um wieder gemeinsam nach München zu fahren.
"Ich find es toll das Ihr euch mittlerweile gut versteht und eine Fahrgemeinschaft nach München gebildet habt!", sagte meine Mum als ich mich von ihr verabschiedete. "Ja es ist praktischer und schneller als mit dem Zug und ich spar mir ne Menge Geld!", sagte ich zustimmend. "Beim Spritgeld zahlst du aber wohl mit oder?", fragte meine Mum streng. "Na klar!", sagte ich lächelnd. "Ich find es immer noch interessant wie sich das bei euch entwickelt hat, von dreizehn Jahre nicht ausstehen können zu plötzlich schon fast freundschaftlich!", sagte sie fasziniert. Ich verdrehte die Augen und dachte nur: ´Oh gott, wenn du wüsstest´ und musste aufpassen dabei nicht zu grinsen. "Tschüss Mama!", sagte ich, umarmte sie nochmal kurz und war dann schon bei der Türe draußen. Koni wartete schon auf mich und wir fuhren los. Unterwegs erzählte ich ihm was meine Mum gesagt hat und wir mussten beide anfangen zu grinsen. "Ich fürchte die Überleben das nicht wenn wir ihnen irgendwann die Wahrheit sagen!", stellte Koni fest. "Ja ich hab auch Angst, aber irgendwann müssen wir es ihnen sagen! Die letzten Tage waren echt nervig!", sagte ich nachdenklich. "Ja ich weiß! Es wird schon der passende Moment kommen!", sagte er und ich nickte nur.
Es würde sicher irgendwann der richtige Moment kommen.

No wayWo Geschichten leben. Entdecke jetzt