36. Kapitel

61 8 5
                                    

Nach dem Essen half ich Lisa den Tisch abzuräumen, auch wenn sie mir tausendmal erklärte das ich zu Gast war und das bitte unterlassen sollte. Da aber alle anderen in Gespräche vertieft waren und ich sowieso nichts zu tun hatte, lies ich mich nicht abwimmeln. „Lisa du hast dich wiedermal selber übertroffen, das Essen war unglaublich!“ „Danke Alex! Es freut mich das es geschmeckt hat! … Du hast dir da übrigens einen sehr netten jungen Herren ausgesucht, er scheint dich sehr glücklich zu machen!“, sagte sie augenzwinkernd. Ich sah sie etwas überrascht an: „Danke! … ich bin mit ihm sehr glücklich!“ mein Blick fiel dabei nach draußen zu Koni. „Schön das du und Nico jemanden gefunden habt der euch gut tut! Auch wenn …!“, fing sie an, unterbrach dann aber und arbeitete in der Küche weiter als wäre nichts gewesen. „Was wolltest du sagen?“, fragte ich skeptisch nach. „Ach nichts! … Kannst du mir noch die letzten Teller bringen?“ sie lächelte mich herzlich an. Ich war zwar sehr irritiert, ging aber trotzdem raus und holte die letzten Teller. „Danke für deine Hilfe! Jetzt geh aber wieder raus zu denn anderen, immerhin bist du heute unser Gast!“ ich wusste das sie nun keine Wiederworte dulden würde, also ging ich raus und gesellte mich zu Koni, der stand am Geländer und blickte in die Ferne.
Ich umarmte ihn von hinten und er erschrak etwas. „Ich bins nur!“, sagte ich lachend und stellte mich neben ihn. "Es ist schön hier oder? Wahnsinn sich vorzustellen, dass man hier aufwachsen durfte!", sagte ich Gedankenverloren. "Ja!”, erwiderte er nur ganz leise. “Ich wusste gar nicht das du Nicos Familie so gut kennst!", warf er irgendwann ein und ich merkte das es ihn sehr beschäftigte. "Naja … Nico hat mich während des Praktikums mal mitgenommen und da Clarissa und ich gleich alt sind und uns von anfangen an sehr gut verstanden haben, wollte sie das ich öfter vorbeikomme! Nach dem Praktikum war ich auch nochmal hier auf Urlaub, aber jetzt schon seit fast zwei Jahren nicht mehr!" "Und woher weiß Lisa das mit München?", fragte er nun etwas misstrauisch. "Von Nico vermutlich! Er hat ein sehr gutes Verhältnis zu seinen Eltern!" Ich merkte das Koni mit der Antwort nicht zufrieden war, aber er wollte auch nicht die Stimmung zerstören und dafür war ich ihm sehr dankbar.
"Ich liebe dich!", sagte ich und sah ihn an. "Ich dich auch!" ein kleines Lächeln schlich sich auf seine Lippen. Ich beugte mich vor und küsste ihn. „Danke!“, flüsterte ich. „Wofür?“ „Das du meine Freundschaft zu Nico akzeptierst!“ er nickte nur. Ich wusste das es schwer für ihn war.
Kurz darauf gingen wir wieder zurück zu den anderen und genossen noch den schönen Abend.
Am nächsten Tag wollten wir erstmal an den Strand und gemütlich in den Urlaub starten, doch es dauerte nicht lange da seilten sich Lia und Mark ab und ich war eigentlich ganz froh das Koni und ich Zeit für uns alleine hatten. Am Abend würden wir uns sowieso wieder treffen. Ich genoss es am Strand zu liegen, gemeinsam im Wasser zu toben und einfach die Zeit zu zweit zu genießen, ohne dabei nachdenken zu müssen ob uns jemand sehen könnte. Auch wenn wir in München nicht wirklich Probleme hatten, versuchten wir es in der Öffentlichkeit weniger zu zeigen.
Am Abend trafen wir uns wieder mit Lia, Mark, Nico und Leonie zum Essen und planten die nächsten Tage. Eigentlich stand viel Strand und Pool liegen am Plan und der ein oder andere Ausflug. Im Grunde wollten wir hauptsächlich entspannen, denn wir waren alle geschafft von der Arbeit.

Die Tage vergingen extrem schnell und bevor wir uns versahen, war auch schon der letzte Abend angebrochen. Nico veranstaltete eine kleine Party mit uns vier, Clarissa, drei Kumpels von ihm und Clarissas zwei besten Freundinnen.
Wir aßen zusammen und setzen uns danach um die Feuerstelle. Während ich mich mit Clarissa unterhielt, redeten Nico und Koni über die Arbeit im Studio. In den letzten Tagen hatten sich Koni und Nico endlich besser kennengelernt und sie verstanden sich wirklich gut, was mich sehr beruhigte. Ich blickte mich lächelnd um und hätte gerade nicht glücklicher sein können. Meine besten Freunde und Koni zusammen in Mallorca, am letzten Abend eines wunderschönen Urlaubs. Niemals hätte ich mir vorstellen können, wie schnell sich das wieder ändern kann.

No wayWo Geschichten leben. Entdecke jetzt