4 Stunden später landete ich in Berlin und wie versprochen, wartete Nico in der Ankunftshalle auf mich. "Es tut gut dich zu sehen!", sagte ich als wir uns umarmten. "Ja, es ist schon wieder viel zu lange her!" Nach der Begrüßung packten wir meinen kleinen Koffer und fuhren mit der U-Bahn zu Nicos Wohnung. "Ist Leonie gar nicht da?", fragte ich verwundert als wir auf der Couch saßen. "Nein die ist bei Ihren Eltern!", sagte er nachdenklich. "Was ist los?", ich merkte sofort das was nicht stimmte. "Ist gerade nicht so einfach, wir haben uns in letzter Zeit viel gestritten! Sie ist über die Feiertage zu Ihre Eltern und wird nach Silvester wiederkommen." Er klang traurig. "Man Nico, warum erzählst du mir das den nicht? Ich nerv dich die ganze Zeit mit meinen Problemen und du sagst mir nichts?" , sagte ich vorwurfsvoll. "Ich glaub du hattest gerade selber genug um die Ohren!", sagte er verteidigend. "Ja aber das heißt doch nicht das du mir nicht erzählen kannst was bei dir los ist!" "Ich hab es dir doch gerade erzählt!", sagte er und verdrehte die Augen. "Tut mir Leid, ich wollte dir nichts vorwerfen!" sofort hatte ich ein schlechtes Gewissen das ich ihm so blöd gekommen war. „Worüber streitet ihr den?", sagte ich nun wieder leiser. "Ich bin gerade sehr viel unterwegs und kaum noch daheim und wenn, dann bin ich viel am Laptop! Das passt ihr nicht!" "Ist natürlich gerade auch eine aufregende und arbeitsintensive Zeit, dein Song geht gerade echt durch die Decke! Ich hör den aktuell auch rauf und runter!", gab ich leise zu und Nico grinste ganz kurz stolz. "Das wird schon wieder, du wirst nicht immer soviel arbeiten und Leonie muss natürlich auch erst lernen mit der neuen Situation umzugehen!", versuchte ich ihn aufzumuntern. "Danke Alex!", sagte er und umarmte mich. "Ich hab doch gar nichts gemacht!" Nico lachte kurz auf. "Du bist eine gute Freundin!" "Nein eigentlich so gar nicht, sonst hätte ich früher gemerkt was bei dir los ist! ... aber lass uns darüber jetzt nicht diskutieren! Ich will jetzt alles über deine Musik und dein Album wissen!" Er grinste nochmal kopfschüttelnd, bevor er anfing mir alles vom Studio und den weiteren Plänen zu erzählen.
Ich war so unglaublich stolz auf ihn.
Irgendwann war es dann aber doch Zeit fürs Bett und ich schlief das erste mal seit Wochen richtig gut.Am nächsten Tag spazierten wir gemütlich durch Berlin und redeten über Gott und die Welt - nur nicht über Leonie und Koni. Es brachte uns beide auf andere Gedanken und wir hatten jede Menge Spaß, da wir nur Blödsinn im Kopf hatten.
Am Abend entschieden wir dann noch durch die Clubs zu ziehen und Nico stellte mir ein paar Leute vor. Ziemlich betrunken wackelten wir gegen halb sechs wieder in die Wohnung und dementsprechend verbrachten wir den nächsten Tag dann hauptsächlich mit ausnüchtern auf der Couch. Am Abend entschlossen wir uns aber doch noch mal die Wohnung zu verlassen und gingen ganz entspannt ins Kino.
Da Nico am nächsten Tag zu ein paar Termine musste, bei denen ich ihn leider nicht begleiten durfte, entschied ich mich kurzerhand mit einer ehemaligen Schulkollegin auf einen Kaffee zu treffen und zum Abendessen kochte ich dann für Nico und mich.
Ich genoss die Tage bei Nico jetzt schon sehr und war wieder richtig gut gelaunt.
"Sollen wir nochmal über Koni reden?", fragte mich Nico dann jedoch während des Essens. "Ich weiß einfach nicht was mit mir los ist. Seit Tobi Schluss gemacht hat denk ich noch viel öfter an Koni, aber wenn ich ihn sehe kann ich ihn nur ignorieren..." "... um zu verhindern das du dich auf ihn stürzt?", fragte Nico hämisch grinsend. "Nico du bist unmöglich!", ich verdrehte die Augen, doch musste dabei selber lachen. "Also hab ich recht?", fragte er und sah mich auffordernd an. "Ja leider!", gab ich gefrustet zu. „Was ist nur los mit mir?" "Ganz einfach, du bist Hals über Kopf in Koni verliebt! Und eigentlich weißt du das auch schon längst selber, aber willst es dir selber nicht eingestehen!" "Das kann ich nicht, mein Kopf sagt mir die ganze Zeit das es falsch ist und es bringt doch sowieso nichts!? Unsere Familie würde durchdrehen!" "Bist du dir da so sicher? Ich meine, sie werden vielleicht am Anfang irritiert sein, aber sie werden sich daran gewöhnen! Ihr seid doch nicht Blutsverwandt!" "Ja schon, aber ich will das Risiko nicht eingehen das sie es vielleicht nicht verkraften. Außerdem denk ich nicht das Koni es Ernst meint. Er spielt nur mit mir!" "Also ich denke das es ihm sehr ernst ist, so wie er sich verhält. Aber das kannst du nur rausfinden, wenn du mit ihm redest!", sagte Nico mit Nachdruck. "OK, vielleicht hast du Recht! ... Ich rede mit ihm, wenn wir uns das nächste Mal sehen!", lenkte ich dann doch irgendwann ein. "Wann ist das nächste Familientreffen?", fragte er skeptisch. Er kannte mich einfach viel zu gut. "Ehm..... Ostern!", flüsterte ich schon fast und sah ihn unschuldig an. "ALEX!" er verdrehte gespielt genervt die Augen. "Vielleicht ist bis dahin ja alles wieder vorbei!" Ich zuckte mit den Schultern. "Das glaubst du doch wohl selber nicht?" er sah mich ernst an. "Vielleicht!" "Ach man Alex. Du bist unmöglich!", sagte er kopfschüttelnd und grinste mich dabei an. „Ich weiß!" Ich sah ihn entschuldigend an und grinste dabei.
Ich wusste das Nico Recht hat, war aber noch nicht bereit es laut auszusprechen und das wusste Nico auch, deshalb wechselten wir das Thema und ließen den Abend noch gemütlich mit anderen Themen ausklingen.Am nächsten Tag war Silvester:
„Alex ich hab eine Überraschung für dich ... ich hoffe du bist mir nicht böse!", erklärte mir Nico beim Frühstück entschuldigen, ich sah nur verwundert an. „Wir müssen dafür wo hinfahren!", ergänzte er. Ich war noch verwirrter, doch da ich neugierig war, verließen wir nur ein paar Minuten später die Wohnung und fuhren ein paar Stationen mit der U-Bahn zum Brandenburger Tor. Direkt am Tor war eine riesen Bühne aufgebaut und auch rundherum war alles für eine große Silvesterparty vorbereitet. Ich verstand jedoch nicht was Nico hier wollte.
„Heute um 23:24 darf ich dort oben meine zwei Songs Home und Rooftop performen!", sagte er plötzlich ganz stolz und zeigte auf die Bühne. Ich sah ihn ungläubig an. „wow... krass...!", brachte ich nur stotternd raus. Ich brauchte ein paar Momente um die Information zu verarbeiten, dass mein bester Freund bei der Silvesterparty am Brandenburger Tor auftrat. „Und warum sollte ich jetzt böse sein? Das ist doch der absolute Wahnsinn!" ich sah Nico fragend an. „Na, weil ich dir versprochen habe das wir gemeinsam feiern und ich jetzt bis Mitternacht hier bin!" „Spinnst du? Deshalb wäre ich nie sauer!" "Ich Jubel dir einfach aus der Menge zu und wir können auch nach Mitternacht anstoßen und feiern gehen! ... Ich freu mich so dass deine Musikkarriere endlich richtig durchstartet, dafür hast du die letzten Jahre so hart gearbeitet!" ich sah ihn voller Stolz an. „Naja, ich hoffe ja schon das du mir von der Seite zujubelst und mir hilfst meine Nervosität vor dem Auftritt in Grenzen zu halten!", sagte er breit grinsend und hielt mir einen Backstagepass vor die Nase. „Ahh ... ja klar bin ich deine mentale Unterstützung!", quietschte ich und Nico fing an zu lachen. „Komm mit, muss kurz zum Soundcheck!", sagte er kurz darauf ganz lässig und legte einen Arm um meine Schulter. Ich war mit der ganzen Situation total überfordert, denn auch wenn Nico mittlerweile ständig im Radio lief und ich wusste das er Auftritte hatte usw. war das Ganze noch nicht in meinem Hirn angekommen.Es war 23:00 Uhr und Nico hüpfte neben mir auf und ab wie ein kleines Kind. „Nico ganz ruhig, du kriegst das hin und wirst die Menge da unten gleich umhauen!", versuchte ich ihn zu beruhigen. Kurz bevor er auf die Bühne musste, umarmte ich ihn nochmal fest und stellte mich dann etwas seitlich neben die Bühne, damit ich ihn gut sehen konnte. "Und wie aufgeregt ist er?", hörte ich plötzlich jemanden hinter mir fragen und drehte mich verwirrt um. "Tobi!" rief ich freudestrahlend aus und umarmte ihn sofort. "Schön dich mal wieder zu sehen!" "Ja, ist lange her! ... Und wie aufgeregt ist er?", fragte er nochmal "Unvorstellbar!", sagte ich grinsend, als auch schon die ersten Töne von Home erklangen. Ich widmete meine Aufmerksamkeit ganz der Bühne, es war ein unbeschreibliches Gefühl ihn da oben performen zu sehen.
Nach dem Auftritt gingen Tobi und ich gemeinsam hinter die Bühne. "Du warst unbeschreiblich!", sagte ich total aufgedreht und umarmte Nico stürmisch. "Ich bin so stolz auf dich!" "Danke Kleine! Es war ein Wahnsinns Gefühl da oben zu stehen!" Er begrüßte noch Tobi, der ihm auch zu seinem gelungenen Auftritt gratulierte. „Komm lasst uns darüber stellen, dann können wir zusehen! Um Mitternacht muss ich dann nochmal kurz auf die Bühne, danach können wir feiern gehen!" „Perfekt!", strahlte ich."Lass uns Leben wie ein Feuerwerk, Feuerwerk, ohhhh...!", sang ich mit als um Mitternacht alle Künstler auf der Bühne standen und Wincent Weiss seinen Hit zum Besten gab. Tobi neben mir sah mich grinsend an. "Vielleicht solltest du das singen lieber Nico überlassen!", neckte er mich. "Idiot!", sagte ich lachend und tanzte weiter. Ich war viel zu gut gelaunt als das mir Tobis frechen Sprüche etwas ausmachten, außerdem kannte ich es nicht anders, wenn ich mit den Jungs zusammen war. Nach der Mitternachtsperformance, begaben wir uns nochmal auf einen Sprung in den Backstagebereich und dann gingen wir in einen Club um bis in die frühen Morgenstunden zu feiern.
Als ich am nächsten Tag meine Augen öffnete, brummte mein Schädel dementsprechend und es dauerte einen Moment bis sich meine Augen an das helle Licht im Zimmer gewöhnt hatten. Verwirrt blickte ich mich um, ich lag nicht in Nicos Gästezimmer, sondern in seinem Schlafzimmer. Plötzliche laute Stimmen rissen mich aus meiner Feststellung. Irritiert stand ich langsam auf und ging Richtung Küche, um zu sehen warum hier so geschrien wurde.
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No way
FanfictionAlex und Koni hassen sich seit dem ersten Tag und machen damit Ihrer Familie das Leben schwer. Keiner glaubt mehr daran, das sich die beiden irgendwann vertragen. Doch was, wenn eine Reise alles auf den Kopf stellt und man nicht weiß, wie man damit...