1. Kapitel

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12 Jahre später:

Vor zwei Monaten bin ich zwanzig geworden und mein Opa wusste wie sehr mich Amerika fasziniert, deshalb hat er mir eine Wahnsinns Reise geschenkt: 3 Wochen USA und 1 ½ Wochen Karibik.
Das einzige Problem, meine Stiefonkel Konrad und Ben, sowie Bens Verlobte Lisa kamen auch mit. Prinzipiell wäre das kein Problem, also zumindest das Ben und Lisa mitkommen, die beiden mochte ich sehr gern, aber Koni war ein großes Problem. Wir beide hassten uns nämlich. Zum Leidwesen aller, hatte sich unser Verhältnis seit unserer ersten Begegnung überhaupt nicht gebessert, es ist sogar immer schlimmer geworden. Früher hatten wir uns meistens ignoriert, aber als ich ins Teenie Alter kam, fingen wir an uns nur mehr an zu zicken und das meistens lautstark.

Aber jetzt mal ganz kurz zu mir und unserer Familiengeschichte:
Mein Name ist Alexandra, aber alle nennen mich Alex und ich komme aus Imst in Tirol
Wie bereits erwähnt, hab ich 2 Stiefonkel – Benjamin und Konrad. Sie sind die Söhne meiner Stiefoma Maria und nur 4 bzw. 6 Jahre älter als ich.  Meine Großeltern waren noch sehr jung als meine Mutter zur Welt kam und auch meine Mutter bekam mich sehr bald.
Meine Oma starb als ich noch ganz klein war und ein paar Jahre später lernte Opa dann Maria kennen. Da Konratd und Benjamin damals erst 12 und 14 waren, hofften alle das wir Kinder uns gut verstehen würden, da wir ab diesem Zeitpunkt relativ viel Zeit miteinander verbringen sollten, doch das war leider nicht so einfach.
Benjamin und ich verstanden uns sehr gut, obwohl er doch ein paar Jahre älter war als ich, aber er war der große Bruder denn ich nie hatte und so behandelte er mich auch. Ich liebte es Zeit mit ihm zu verbringen.
Konrad und ich dagegen hassten uns vom ersten Tag an, meine Mutter meinte mal das wir uns einfach zu ähnlich wären und das schon werden würde. Aber wie man sieht hassen wir uns immer noch. 

„Mama HILFE!“, schrie ich durchs Haus „Was ist denn los?“ „Ich weiß nicht was ich einpacken soll! Das passt nie alles in den Koffer!“, erklärte ich ihr verzweifelt und deutete auf mein Bett, das überseht mit Klamotten war. „Du brauchst doch nicht deinen ganzen Kleiderschrank mitnehmen! So wie ich dich kenne kaufst du dir dort sowieso genug neue Klamotten, also sollte lieber die Hälfte deines Koffers leer bleiben!“, zog mich mein Mutter sofort auf. „Mama du bist unmöglich! Ich brauch deine Hilfe und hab keinen Nerven für deine Scherze! Opa holt mich in zwei Stunden ab und ich bin noch nicht mal annähernd fertig!“, wurde ich immer verzweifelter. „Selber Schuld wenn du alles auf den letzten Drücker machst!“ „Mama, das ist nicht hilfreich!“ „Na gut! Ich helfe dir! Was deklarierst du denn auf Lebensnotwendig?“, fragte sie etwas spöttisch und ich sah sie genervt an. „Das, das, das,…!“, sortierte ich aus und hatte immer noch die Hälfte meiner Klamotten in der Hand.  Nach über einer Stunde hatten meine Mutter und ich die Klamotten soweit aussortiert das mein Koffer zuging. Jetzt musste ich nur noch die anderen Sachen zusammenpacken und mich selber fertig machen, was ziemlich knapp werden würde.
Mit etwas Verspätung hatte ich dann endlich alles zusammen und ging runter in die Küche, wo bereits alle auf mich warteten.
„Ach die Prinzessin ist auch endlich mal fertig?“, sagte Konrad sofort gehässig. „Fresse!“ „Alex hast du deinen Pass?“, fragte Opa und tat als hätte keiner was gesagt. „Mist der liegt noch in meinem Zimmer!“ schnell lief ich nochmal hoch. „War ja klar! Das wichtigste hat sie vergessen!“, spottet Konrad laut genug damit ich es hören konnte. „Du hättest deinen auch vergessen wenn ich dich nicht daran erinnert hätte!“, gab Ben etwas genervt von sich. „Haha!“, kam nur von mir. „Und du weißt wirklich was du dir antust Vati?“, fragte meine Mutter mit besorgtem Blick auf Koni und mich. „Die zwei werden sich schon vertragen!“, sagte mein Opa mit strengem Blick.. „Ich versuch mein Bestes Opa!“ ich lächelte ihn unschuldig an, was ihm aucg ein kleines Lächeln entlockte.
„Können wir bitte aufbrechen! Schon langsam haben wir es eilig!“, kam es plötzlich von Maria. „Jap! Von mir aus gerne! Ich hab alles!“, sagte ich und Koni fing an zu lachen.
„WAS??“. „Du hast ne Jogginghose an!“, sagte er immer noch lachend. „Ja klar! Weißt du wie lang wir fliegen, da is die viel gemütlicher! Ich muss mich nicht so auftussen wie du!“, konterte ich. „Klappe Koni!“, sagte nun Ben an Koni gerichtet, bevor er etwas erwidern konnte. Eingeschnappt verzog er sich ins Auto. „Bye Mum! Bye Dad! Ich meld mich wenn wir angekommen sind!“, sagte ich und umarmte meine Eltern nochmal. „Pass auf dich auf und mach keinen Blödsinn!“, erinnerte mich meine Mum. „Mum ich mach nie ärger!“, sagte ich grinsend und ging hinaus, bevor sie noch irgendwas darauf antworten konnte.  Im Auto angekommen setzte ich sofort meine Kopfhörer auf und hörte Lautstark neben Koni Musik, ich wusste das er meinen Musikgeschmack nicht teilte.

Nach zwei Stunden fahrt waren wir am Flughafen angekommen! Wir checkten gleich mal ein und mussten nun noch bis zum Boarding warten. Die Zeit verlief relativ ruhig. Zur Abwechslung konnten sich Koni und ich mal die Kommentare verkneifen, worüber die anderen vier wirklich erleichtert schienen. Ich hatte ja versprochen mich zusammen zu reißen und wenn ich wollte konnte ich das auch. Im Flugzeug machte ich es mir gemütlich und da es bereits Abend war wollte ich auch gleich schlafen, aber ich kam einfach nicht zur Ruhe, viel zu aufgeregt war ich wegen den nächsten Wochen.
Ich nahm nochmal mein Handy zur Hand und sah das ich ne Mediendatei erhalten hatte, mit ner kurzen Nachricht: Er ist fertig
Schnell spielte ich das Lied ab.

Ja, weil du mich rausholst
Immer wenn ich down bin
Immer wenn ich glaube, dass nichts mehr geht
Dann bist du unglaublich stark
Und baust mich auf
Ich kann dir so vertrauen
Weil du mich verstehst

Du bist Musik, ey
Du bist meine kleine Droge
Du bist Musik, ey
Hör' wie der Rest der Welt jetzt ausgeh

Der Song brachte mich zum grinsen und erinnerte mich an meinen letzte Trip nach Berlin und gleichzeitig machte er mich etwas wehmütig, weil es so lange her war das ich die Jungs gesehen hatte.
Schnell tippte ich zwei Nachrichten:
Wow! Ich find ihn toll!
Fühl mich sehr geehrt das du ihn mir geschickt hast! - Danke

Kai hat mir gerade den fertigen Song geschickt, da ist mir aufgefallen wie lange wir uns schon wieder nicht gesehen haben   Vermisse die Tage im Studio mit euch

Ich hörte mir den Song ein weiteres Mal an und wurde dabei melancholisch
‘Ob ich irgendwann jemanden finden würde der wie Musik für mich ist?’ Bis jetzt hatte ich bei dem Thema noch nicht so wirklich viel Glück. Schnell verdrängte ich den Gedanken an meine letzte Beziehung wieder.
Ich war am Weg zu meinem absoluten Traumurlaub  da hatte dieser Gedanke nichts verloren. Trotzdem schaltete ich das Lied nochmal ein, denn ich fand es richtig gut. Irgendwann fielen mir dann doch die Augen zu.

Nach mehr oder weniger vier Stunden schlaf wurde ich wieder wach. „Du schnarchst!“, war das erste was ich gesagt bekam. „Du nervst!“, antwortete ich nur  und schaltete mir wieder Musik ein.
Nach weiteren sechs Stunden landeten wir endlich in New York. Jetzt mussten wir nur noch auf diesem riesen Flughafen unser Gepäck finden und dann gings ab zum Hotel. Während Opa eincheckte machten wir es uns auf der Couch gemütlich.
„Hier euer Schlüssel!“ Ben hielt uns grinsend einen Schlüssel hin. Wir sahen ihn verwirrt an und sein Grinsen wurde noch breiter. „Nein! Ich teil mir sicher kein Zimmer mit diesem Vollidioten!“, flippte ich als ich den Wink verstand und plötzlich ging auch Koni ein Licht auf. „Doch! Eigentlich schon!“, sagte Ben wieder grinsend. „Verarsch mich nicht!“, sagte Koni sauer.

No wayWo Geschichten leben. Entdecke jetzt