Koni
Der Blick meiner Eltern verwunderte mich, denn sie saßen stumm da und grinsten bis über beide Ohren. Total irritiert sah ich zu Alex, die genauso ratlos zu sein schien wie ich, dann sah ich wieder auf die beiden und verstand einfach gar nichts mehr, als mein Dad plötzlich ganz keck sagte: „Na endlich. Ist wirklich Zeit geworden, dass ihr damit rausrückt.” Meine Augen weiteten sich. „Was? Ihr wusstet es?“, fand Alex als erste ihre Stimme wieder. „Naja, wir haben es auf jeden Fall geahnt“, sagte Mum grinsend. Ich fasste es nicht. „Was? Wie?“, stotterte ich. „Naja, euer Verhalten hat sich nach unserem gemeinsamen Urlaub schon sehr oft verändert, erst habt ihr euch vertragen, dann ignoriert und plötzlich war es wieder anders”, fing Maria an. „Ihr habt angefangen dem anderen zuzuhören, euch angelacht, nicht mehr gestritten. Das letzte Mal habt ihr euch dann sogar liebevoll geneckt“, ergänzte Dad. Alex und ich sahen uns verwirrt an, wir begriffen es nicht. „Und als dann Konrad mega zickig war und du dich zur selben Zeit im Zimmer versteckt hast, war es mir irgendwie klar – das war zu viel Zufall“, sagte Maria und grinste uns dabei belustigt an.
Mir klappte die Kinnlade runter: ˋDas hatten meine Eltern alles gesehen?ˋ Auch Alex sah sie beinah schon entsetzt an. „Ehh.“ Mehr bracht ich nicht raus. „Damit habt ihr nicht gerechnet, was?“, fragte Dad grinsend und ich schüttelte den Kopf. Es blieb einige Minuten still, bis Alex ihre Stimme wiederfand. "Wie konntet ihr das alles sehen? Ihr wart auch die einzigen, die es dermaßen deutlich wahrgenommen haben", sagte sie immer noch sehr verwundert. "Naja, ich denke wir sind auch die Einzigen die wirklich immer beide Seiten mitkriegen", sagte Dad, nachdem er ein paar Augenblicke darüber nachgedacht hatte. "Alex, deine Mutter erzählt mir sehr oft, was bei dir bzw. euch gerade los ist und Koni von dir wissen wir es ja aus erster Hand", erklärte Dad weiter, da wir sie immer noch verwirrt an sahen. Plötzlich lachte Alex neben mir los, was mich noch mehr irritierte "Oh Gott, und ausgerechnet bei euch hatten wir am meisten Sorgen", sagte sie immer noch lachend. "Warum denn das?" Meine Mum sah sie fragend an. "Ich weiß es nicht, aber es war so", antwortete nun ich. Es war immer noch ziemlich komisch und begriffen hatten wir es beide noch nicht, aber wir konnten zumindest wieder reden und Mum und Dad wollten nun genauer wissen, wie es dazu kam.
Also fingen wir an zu erzählen: Angefangen von der Karibik und unserem ersten Kuss, bis wir uns in München wieder getroffen haben, entschieden haben es zu versuchen und dass wir schon seit Juli zusammen wohnen würden. Als wir das erwähnten, waren sie schon mal kurz etwas schockiert. "Ihr meint es aber wirklich ernst", sagte Mum und ich musste grinsen. "Dasselbe hat Ben auch gesagt", erklärte ich, als sie mich fragend ansah und nun musste auch sie grinsen. "Irgendwie waren wir uns ziemlich schnell sicher, dass es gut klappt und haben es einfach riskiert", sagte Alex und ich lächelte sie an. Sie erwiderte mein Lächeln. Als ich wieder zu Mum und Dad sah, lächelten auch sie glücklich.
"Es ist schön euch beide so zu sehen", sagte Dad irgendwann. Wir lächelten nur.
Wir waren gerade einfach nur erleichtert, das sie es so gut aufgenommen hatten. Es war wie eine rießen Last von uns uns abgefallen.
Da der Nachmittag so gut verlief, blieben wir auch gleich noch zum Abendessen und schliefen dann in meinem alten Zimmer. Das war doch irgendwie schräg.
"Also damit habe ich nun wirklich nicht gerechnet! Aber ich bin so froh, dass nun alle Bescheid wissen und wir uns nicht mehr verstecken müssen", sagte Alex und drehte sich zu mir. "Ja ich auch! Ich liebe dich Alex", sagte ich lächelnd. "Ich dich auch." Wir küssten uns nochmal sanft, bevor wir aneinander gekuschelt einschliefen.Alex:
Das ausgerechnet Opa & Maria gesehen hatten, was zwischen Koni und mir läuft, hätte ich beim besten Willen nicht erwartet, aber ich war echt froh über ihre positive Reaktion und das sie uns nicht böse waren, dass wir es so lange verheimlicht hatten. Sie hatten es sofort verstanden, als wir es ihnen erklärt hatten. Auch meine Eltern, Ben und Lisa waren sehr überrascht, als wir ihnen von dem Nachmittag erzählten.
Wir merkten im Alltag sehr schnell, dass unsere Familie nun Bescheid wusste, denn wir waren viel entspannter und wenn ich am Wochenende alleine bei meinen Eltern war, konnte ich ihnen alles erzählen. Ich musste Koni endlich nicht mehr weglassen.So vergingen die Wochen und bevor wir uns versahen, stand die erste große Familienfeier vor der Tür, bei der wir uns nicht mehr verstecken mussten. Es war Weihnachten und wie jedes Jahr verbrachte ich den 24ten mit meinen Eltern und am 26ten feierten wir alle gemeinsam bei Opa und Maria.
Ich fuhr mit meinen Eltern zur Familienfeier und Maria öffnete uns die Tür. "Hallo Maria, Frohe Weihnachten", sagte ich gut gelaunt, umarmte sie kurz und ging ins Wohnzimmer. Ich ging auf Koni zu und drückte ihm einen Kuss auf. "Hallo Schatz", sagte er lächelnd. "Es ist immer noch komisch", stellte Ben sofort fest. Ich drehte mich zu ihm um. "Dir auch Hallo und Frohe Weihnachten", sagte ich grinsend. Er fing an zu lachen und umarmte mich. Dann begrüßte ich noch Lisa und Opa, bevor ich mich neben Koni aufs Sofa setzte. Koni beugte sich zu mir rüber und flüsterte mir ins Ohr: "Sollen wir Ben ein bisschen ärgern?" "Was hast du vor?" Er zuckte nur mit den Schultern. Ich grinste und nickte ganz kurz. Da kam auch schon Maria und teilte uns mit, dass das Essen fertig war. Koni stand als erster auf und nahm meine Hand, ich war erst etwas irritiert, doch relativ schnell wurde mir klar was Koni vor hatte. Als Ben aufstand stellte sich Koni demonstrativ vor ihn, zog mich zu sich, legte seine Hände auf meinen Hintern und küsste mich. Mir war zwar klar das er damit eigentlich nur Ben ärgern wollte, doch die Intensität des Kusses überraschte mich erst, bevor wir uns darin verloren. Plötzlich sagte Ben neben uns sehr Vorwurfsvoll: "Echt jetzt?" Wir schreckten auseinander und sahen uns kurz grinsend an, bevor mir auffiel, dass uns die ganze Familie anstarrte. Ich wurde knallrot und Koni stammelte ein leises "Ups sorry." Bis jetzt hatten wir uns in der Gegenwart er Familie immer sehr zurückgehalten und waren eher auf Abstand gegangen, doch dieser Moment war alles andere als zurückhaltend gewesen. Gott sei Dank ergriff Maria im nächsten Moment das Wort und schickte alle ins Esszimmer. Ich blieb mit rotem Kopf und Herzrasen noch einen Moment im Wohnzimmer zurück. "Was war denn das?", fragte Lisa neben mir. "Eh... ich hab keine Ahnung", stammelte ich. "Eigentlich wollten wir nur Ben ärgern", ergänzte ich kurz darauf und Lisa fing an zu lachen. "Ich denke, ihr habt gerade eher alle schockiert." "Ja, ich glaub auch!", sagte ich und fiel in ihr lachen mit ein. Mein Puls hatte sich endlich wieder etwas beruhigt und wir folgten den anderen.
"Tut mir Leid", flüsterte mir Koni zu, als ich mich neben ihn gesetzt hatte. "Was denn? Ich freu mich schon auf später." Ich zwinkerte ihm zu. Konis Blick war kurz etwas geschockt, bevor er anfing, breit zu grinsen. Ich grinste frech zurück, bevor ich mich den anderen widmete. Opa hatte bereits allen Wein eingeschenkt, nur Lisas Weinglas war noch leer. "Trinkst du nichts?", fragte ich sie irritiert, Lisa trank normal immer Wein mit. Sie schüttelte den Kopf und grinste unwillkürlich. Ich brauchte einen Moment, aber plötzlich ging mir ein Licht auf. "Nein!?", sagte ich ziemlich laut und sah sie überrascht an. Sie nickte kurz und strahlte dabei über beiden Ohren. Bevor ich noch was sagen konnte, stand Ben auf und sagte: "Da wir gerade eure Aufmerksamkeit haben, danke Alex!” Er sah mich etwas tadelnd an, ich lächelte entschuldigend. “Wir haben Neuigkeiten für euch." "Wir werden Eltern!", verkündete Lisa. Ich war die Erste die Aufsprang und Lisa umarmte. "Herzlichen Glückwunsch - ich freu mich so für euch", sagte ich total überdreht. "Danke!" Lisa strahlte übers ganze Gesicht. "Onkel Ben wird also Papa", sagte ich grinsend zu ihm, bevor ich ihn umarmte. "Ja, und du wirst dann gleichzeitig Tante und Cousine", antwortete er grinsend. "Das wird vielleicht etwas schräg?" Die anderen gratulierten denn beiden ebenfalls, bevor wir mit dem Essen starteten. Alle freuten sich riesig für die beiden und dementsprechend fröhlich und ausgelassen war die Stimmung.
Nach dem Essen gingen wir wieder ins Wohnzimmer und verteilten die Geschenke, bevor wir es uns auf dem Sofa gemütlich machten, redeten, spielten und noch ein paar Flaschen Wein tranken. Es war ein super schöner Abend mit allen und ich war so froh, dass ich dieses Familientreffen endlich wieder genießen konnte - mit Koni an meiner Seite.
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No way
FanfictionAlex und Koni hassen sich seit dem ersten Tag und machen damit Ihrer Familie das Leben schwer. Keiner glaubt mehr daran, das sich die beiden irgendwann vertragen. Doch was, wenn eine Reise alles auf den Kopf stellt und man nicht weiß, wie man damit...