18. Kapitel

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Doch der Schreck dauerte nur eine Sekunde, denn obwohl ich die Augen geschlossen hatte, wusste ich wer vor mir stand. Seit dem Moment im Pool gab es nur einen Mann der meinen Herzschlag durch einen Kuss so beschleunigte. Als er sich wieder von mir löste, schlich sich ein Lächeln auf meine Lippen und ich sah ihn einfach nur an. Auch er lächelte.
Keine Ahnung wie lange wir uns nur ansahen und nichts von unserer Umgebung mitbekamen, als mich meine Mädels aus der Trance rissen. „ALEX!", schrie mir Lea ins Ohr und ich musste mich erstmal wieder finden. Ich drehte mich kurz um und plötzlich war Koni weg. „WAS..... Wer war das?", fragte mich Lea, da ich nun wieder zuhören konnte. „ehh...!", fing ich an. Ich wollte meine Freunde nicht anlügen, aber ich konnte ihnen auch nicht die Wahrheit sagen. Es gab nur zwei Menschen die wussten wer dieser Kerl war – Lia und Nico.
"Ein bekannter aus Tirol!", sagte ich nach kurzem Überlegen. Lea sah mich fragend an. "Mehr kann ich dazu gerade auch nicht sagen!", versuchte ich sie abzuwimmeln. "Wollen wir was trinken!", warf Lia ein um das Thema zu wechseln und es klappte. Ich sah sie dankend an.

Als wir an der Bar bestellt hatten, entdeckte ich Koni. "Lia ich muss jetzt endlich was klären gehen!", flüsterte ich ihr zu und zeigte auf Koni, sie nickte zustimmend. Ich nahm mein Getränk und ging zu ihm. "Können wir reden?", fragte ich als ich bei Koni stand. "DU willst reden, ein Wunder ist geschehen!", sagte er frech grinsend. "Ich kann auch wieder gehen!", sagte ich herausfordernd. "Nein, lass uns reden!" er deutete auf einen Tisch hinter uns der gerade frei wurde. "Was machst du hier?", war meine erste Frage. "Ich hatte ein Vorstellungsgespräch in München und mich dann noch mit alten Studienkollegen verabredet! Ich denke aber, du wolltest wegen etwas anderem mit mir reden?" "Ja allerdings! Du kannst mich doch nicht jedes Mal küssen, wenn wir uns treffen und unsere Familie gerade nicht zusieht!" Ich sah ihn vorwurfsvoll an. "Warum denn nicht?", er grinste verschmitzt. ".... weil das nicht geht!" "Alex du siehst doch das es geht!" "aber...!" "Was wenn ich dich noch viel öfter küssen möchte?", fragte er herausfordernd und kam näher. Ich war überrumpelt und wusste erst nicht was ich sagen sollte, deshalb schaute ihn nur mit großen Augen an. "und wo soll das dann hinführen?", fragte ich dann jedoch vorsichtig. "Weiß ich noch nicht, aber wir könnten es doch einfach rausfinden?" Ich musste grinsen und er sah das wohl als Einladung, denn er beugte sich zu mir vor und küsste mich wieder. 'Verdammt! ', dachte ich. 'Warum machte mich dieser Kerl so wahnsinnig' "Es geht trotzdem nicht...!", sagte ich leise, mehr zu mir selbst. "Alex du wiederholst dich! Warum soll es denn nicht gehen?" "Weil... unsere Familie!", sagte ich leicht verzweifelt. "Aber Alex, auch wenn wir irgendwie eine Familie sind, sind wir nicht miteinander verwandt!" "Trotzdem!" "Was willst du denn sonst machen? Mich weiter ignorieren? - Ich kann das nicht mehr! Ich hatte gehofft das es so einfach wäre, wegen unserer Familie, aber es geht nicht!", sagte er nun verzweifelt. "Ich will dich gar nicht ignorieren, aber ....!", fing ich an. "Ach Scheiße, ich weiß es doch auch nicht! Eigentlich .....!", fluchte ich. "Eigentlich was?", fragte Koni auffordernd, doch ich konnte es nicht aussprechen. Stattdessen lehnte ich mich wieder vor und küsste ihn nochmal. "Eigentlich will ich das lieber ständig tun!", murmelte ich leise. Koni fing an zu grinsen und küsste mich nochmal.
"Was wollen wir nun machen?", fragte er mich irgendwann. "Erstmal nichts überstürzen, denn obwohl wir uns schon so lange kennen, hab ich das Gefühl das wir wirklich wenig voneinander wissen!" "Wenn du aufhörst mich zu ignorieren, könnten wir das gerne ändern!", sagte er neckisch. "Dann wäre da aber noch die Entfernung, immerhin wohnst du in Innsbruck und ich die nächsten drei Jahre sicher noch in München!", warf ich ein. "Wenn du mich kennen lernen willst, solltest du lernen besser zuzuhören!", sagte Koni lachend und ich sah ihn fragend an. "Ich hatte heute ein Vorstellungsgespräch in München, wenn alles klappt, zieh ich in ca. einem Monat nach München!" "Ok! Was hältst du davon, wenn wir es einfach langsam angehen und uns erstmal zum Abendessen treffen? Ich fahr in zwei Tage nach Hause und bin zwei Wochen daheim!" "Klingt gut! Du kannst gern auch mit mir nach Hause fahren!", schlug er vor. "Gern! Ich werde jetzt wieder zu den Mädels gehen, wir sehen uns übermorgen!", sagte ich lächelnd und drehte mich um. Als ich zu den Mädels zurückkam, sah mich Lia fragend an. "Ich erzähl es dir morgen!", sagte ich nur zwinkernd. Die anderen hatten mein Gespräch Gott sei dank nicht mitbekommen, so kamen auch keine unguten Fragen mehr.
Wir feierten noch lange und das merkte ich auch am nächsten Morgen.

No wayWo Geschichten leben. Entdecke jetzt