Kapitel 11

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Er stürmt aus dem Raum und schaut sich hektisch im Flur umher. Wo ist Zoe? Dafür wird sie bezahlen.

Robert sieht gerade wie die Schwarzhaarige am Ende des Flurs rechst abbiegt und jagt der Frau wie ein tollwütiger Hund hinterher.

„Miss Campbell! Bleiben sie sofort stehen!" ruft er ihr grimmig hinterher, woraufhin sich Zoe für einen Moment umdreht, was Robert genug Zeit verschafft um sie einzuholen. Schwer atmend steht er vor ihr und packt sie ohne zu zögern am Hals, weswegen Zoe's Augen sich weiten. Er würgt sie und drückt sie gegen eine der weißen Wände, sein Gesicht ist nur Millimeter von Zoe's entfernt in deren Augen Furcht und Fassungslosigkeit liegen. Roberts Augen hingegen spiegeln pure Wut wider und seine Oberlippe zittert.

Wie ein Psychopath scannt er das Gesicht seiner Sekretärin ab und leckt sich dabei über die Unterlippe. Plötzlich ertönen Schritte und nicht weit von ihnen entfernt öffnet sich eine Tür, aus der nach wenigen Sekunden Menschen kommen und in die Richtung der beiden laufen.

In kürzester Zeit löst sich Robert von Zoe und tritt einen Schritt zurück, damit niemand bemerkt was hier vor sich geht. Doch Zoe lässt sich das nicht gefallen und schaut ihren Boss mit einer gleichgültigen Miene an.

„Ja Mister Downey?" fragt sie ihren Chef, der den Flur abscannt in dem sich mittlerweile zu viele Menschen tummeln „was kann ich für sie tun?"

Sein Kopf schnellt zu Zoe und er mustert ihr Gesicht mit seinen dunklen Augen.

„Können wir gehen Sir?" hackt sie nach woraufhin Roberts rechtes Auge zuckt und er sein Jackett abklopft. Er richtet seine Krawatte und lehnt sich zu Zoe's Ohr.

„Das wird Konsequenzen haben Miss" flüstert er und schreitet kurz darauf erhobenen Hauptes zum Ausgang. Die Schwarzhaarige weiß, dass es wahrscheinlich ein Fehler war so mit ihrem Chef umzugehen, aber man lebt nur einmal und bei ihr weiß man zudem nicht wie lange noch.

Achselzuckend und zufrieden grinsend folgt sie Robert, der schon im schwarzen SUV auf sie wartet.

Um 16 Uhr fahren sie am Hotel vor und begeben sich gemeinsam zum Fahrstuhl. Robert hat die ganze Fahrt lang kein Wort gesagt, was nichts gutes heißen kann.

„Heute ist doch eigentlich gut gelaufen oder Sir?" fragt Zoe aus dem Blauen heraus, was Robert sichtlich überrascht, da er einem Moment braucht um zu verstehen was Zoe gefragt hat.

„Ähm Ja eigentlich schon" gibt er zurück „für den ersten Tag war es nicht schlecht und wenn es so weiter geht sind wir schon in 2 Wochen zurück" er zwinkert Zoe zu und drückt kurz darauf den Knopf für ihre Etage.

Es herrscht eine peinliche Stille im Fahrstuhl, in der Robert wieder an seinen Fingern rumspielt und Zoe auffällt, dass er wieder den Ehering trägt. Als sich die Türen öffnen und Zoe so schnell wie möglich ins Zimmer will wird sie an ihrem Handgelenk festgehalten.

„Gehen sie heute Abend mit mir in den Pool?" fragt Robert schon fast so als würde er sie bitten „oder verbringen generell mit mir den heutigen Abend?"

Mit flehenden Augen blickt er Zoe an, die aber leider nicht weiß wann sie von der Chemotherapie zurückkehren wird.

„Um wie viel Uhr?" fragt sie skeptisch

„Wann sie möchten" antwortet Robert locker und hypnotisiert Zoe mit diesen haselnussbraunen Augen. Zoe nickt und sagt, dass sie bei ihm klopfen wird, da sie sich jetzt erst einmal ausruhen will. Was natürlich eine komplette Lüge ist, da sie in weniger als einer Stunde im Krankenhaus sein muss.

Ein ehrliches Lächeln ziert sich auf Roberts Lippen und damit lässt er Zoe abziehen, die sofort die Zimmertür hinter sich schließt. Was war das? War Robert Downey Jr gerade aufrichtig nett zu ihr, obwohl sie ihn vorhin übelst auf den Arm genommen hat?

-

Um 16.45 Uhr öffnet die Schwarzhaarige vorsichtig ihre Zimmertür und späht den Gang auf und ab. Roberts Tür ist verschlossen, weswegen sie die Chance ergreift und in Richtung Fahrstuhl schleicht. Sie hat ein 'Bitte nicht stören' Schild außerhalb an ihrem Türgriff gehangen und hofft dadurch Robert hinzuhalten falls er doch bei ihr aufkreuzen sollte. Ein Taxi fährt sie zum städtischen Krankenhaus wo sie auch schon freudig erwartet wird.

Nach ungefähr einer Stunde ist sie fertig und fühlt sich wie sonst auch nach jeder Sitzung einfach unwohl. Es ist ein drückendes Gefühl in ihrem Magen und ihr Kopf dröhnt. Wenn sie im Hotelzimmer ist will sie einfach nur unter die Dusche und schlafen, die Verabredung mit Robert hat Zoe schon längst vergessen.

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Als sie aus dem Fahrstuhl in ihre Etage tritt ist die Luft rein und sie schlüpft in ihr Zimmer, doch lässt das 'Bitte nicht stören' Schild draußen hängen. Unverzüglich entkleidet sich Zoe und stellt sich unter die Regendusche. Die Wassertropfen fallen auf Zoe herab und in dem Moment wünscht sie sich nichts sehnlicher als eine Schulter zum anlehnen. Eine Person der sie all ihre Probleme und Sorgen anvertrauen kann und die die Schwarzhaarige trösten und durch diese schwere Zeit begleiten würde. Ein schwerer Seufzer entgleitet ihr und sie fährt sich mit den Händen durchs Gesicht und über die nackte Kopfhaut. Nach außen hin wirkt sie immer so stark und unabhängig, doch innerlich ist sie eine schwache Persönlichkeit die sich genau wie alle anderen Menschen nichts sehnlicher als bedingungslose Liebe wünscht.

Doch sie ist hier in New York mit einem Chef der ein egoistisches Arschloch ist und nichts weiter als körperliche Dienste von Zoe in Anspruch nehmen würde.

Als Zoe das Wasser abstellt um sich einzuschäumen hört sie ein Geräusch aus ihrem Schlafzimmer. Verwundert blickt sie zur verschlossenen Tür und spitzt die Ohren um vielleicht weitere Geräusche wahrzunehmen, doch nichts. Sie führt den Duschvorgang fort und trocknet sich danach gründlich mit einem Handtuch ab was sie sich um den Köper wickelt. Eine von Zoe's schlechten Angewohnheiten ist, dass sie immer direkt ihre Perücken aufsetzt, da sie sich selbst ohne Haare nicht akzeptieren oder schön finden kann.

Als sie die Tür öffnet und aus dem Badezimmer tritt, läuft sie geradewegs zu ihrem Kleiderschrank ohne auf die Umgebung zu achten. Sie entledigt sich dem Handtuch und schnappt sich eine schwarze Unterhose aus Spitze, die sie anzieht. Zoe dreht sich um und ihr fallen vor Schreck fast die Augen aus dem Kopf. Ein spitzer Schrei hallt durch den Raum und Zoe versucht sich unbeholfen ihren entblößten Oberkörper mit den Händen zu verdecken.

Robert sitzt am anderen Ende des Raumes mit gefalteten Händen und überschlagenen Beinen in einem Ledersessel und mustert seine Sekretärin interessiert.

„WAS MACHEN SIE DENN HIER" fragt Zoe aufgebracht „UND WIE KOMMEN SIE HIER ÜBERHAUPT REIN SIE...SIE PERVERSLING!"

„Ich habe mir Sorgen gemacht" gibt Robert ruhig wider und seine Augen huschen über Zoe's Köper „ich habe mehrmals geklopft aber sie haben nicht aufgemacht und dann habe ich unten an der Rezeption nach einer universal Karte gefragt, da ich dachte sie stecken in Schwierigkeiten."

„Sie stecken in Schwierigkeiten!" wirft Zoe ihrem Chef an den Kopf, der daraufhin amüsiert auflacht und sich auf die Unterlippe beißt.

„Ich glaube nicht Miss Campbell, die einzige die in Schwierigkeiten steckt sind sie." entgegnet er mir einer dunklen Stimme und stützt sich an den Armlehnen ab um vom Sessel aufzustehen. Langsam schreitet er auf Zoe zu, der jetzt erst auffällt, dass Robert eine normale Jeans, ein Poloshirt und eine Lederjacke trägt. Es ist schön zu wissen, dass der Mann vor ihr anschneidend so etwas wie einen normalen Kleidungsstil besitzt, dennoch darf sie in dieser Situation nicht daran denken.

„Sie wissen doch bestimmt noch, was heute nach den ersten Besprechungen im Konferenzraum passiert ist" fragt er in einer leiseren Stimme „oder wie sie mich gestern einfach dort draußen im Flur stehen lassen haben. Ich könnte noch so viel mehr aufzählen womit sie mich aufs Äußerste reizen, aber ich denke das dürfte schon genug sein."

Er ist bei Zoe angekommen, die Robert unbeholfen den Rücken zugekehrt hat, denn sie hat keine Ahnung wie sie hier wieder rauskommen soll. Ihr Chef steht direkt hinter ihr und berührt mit seiner Kleidung ihren nackten Rücken, sein Atem prallt gegen ihren Nacken was in Zoe's s Bauch ein Kribbeln auslöst.

„Dafür werden sie bezahlen" raunt er in ihr Ohr „für alles"

I don't know what to think about that-

the night we met | 𝐫𝐝𝐣 Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt