Kapitel 27

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„Sie haben recht" antwortet Robert und wendet seinen Blick wieder ab „aber ich würde es gerne wissen. Schließlich hat uns das Schicksal so zueinander geführt."

Nachdenklich starrt Zoe ins Leere und überlegt ob sie dem Mann neben sich ihr Geheimnis offenbaren soll. Nur die wenigsten wissen von ihrer Krankheit und es ist ihr irgendwie unangenehm darüber zu reden, doch soeben hat Robert ihr sein Herz ausgeschüttet, also warum nicht auch andersherum?

„I-Ich wurde an dem Abend mit Krebs diagnostiziert" flüstert sie und merkt sofort wie sich ein Kloß in ihrem Hals bildet, der ihr das Atmen und Reden erschwert. Es herrscht erdrückende Stille und ihr Chef ist wie paralysiert. Ausgerechnet die Frau, an der er gefallen gefunden hat, hat die gleiche Krankheit die seine Frau hatte. Schwer schluckend dreht er sich zu ihr um und mustert sie.

Die ganze Zeit hat sie verborgen wie schlecht es ihr geht und kämpft schon länger mit Krebs ohne das er es überhaupt bemerkt hat. Das einzige mal als er mitbekommen hat, dass sie irgendetwas hat war im Hotelzimmer als sie zusammengebrochen ist und erst jetzt wird Robert klar, was für eine starke Frau er hier vor sich hat.

„Welche Art von Krebs" fragt er mit rauer Stimme und wendet seinen Blick nicht von Zoe ab

„Gebärmutterhalskrebs" antwortet seine Sekretärin flüsternd „ich habe am Mittwoch einen Termin im Krankenhaus wegen dem Anfall letzen Samstag"

Sofort schießen Robert Erinnerungen der letzen Jahre in den Kopf, in der seine Frau mit der gleichen Art von Krebs vergeblich gekämpft hat, doch schnell fasst er sich wieder.

„Aber das ist doch bestimmt nichts schlimmes, oder?" entgegnet ihr Robert mit einem Hauch von Besorgnis

„Mir geht es gut, also ich denke nicht" gibt Zoe zurück und dreht ihren Kopf in die Richtung ihres Chefs, der ihr nun tief in die grünen Augen starrt.

„Sie haben ja auch noch all ihre Haare, was sehr bemerkenswert ist. Susan hatte nach 2 Sitzungen der Chemotherapie all ihre Haare verloren" haucht er und durchbohrt die Schwarzhaarige regelrecht mit seinen Augen.

Hitze steigt Zoe fraglicherweise in den Kopf und ein roter Schimmer legt sich auf ihre Wangen. Der Kloß in ihrem Hals wird immer größer und schwer schluckend setzt sie sich aufrecht hin. Sie zieht ihre Perücke vom Kopf und offenbart somit zum ersten Mal ihren kahlen Kopf. Endlich bricht Robert den Blickkontakt und seine Augen weiten sich als er Zoe's Glatze betrachtet.

Beschämt starrt seine Sekretärin auf ihre Hände und die sich darin befindende Perücke. Was ist wenn er sie so nicht mehr hübsch findet?

Langsam setzt sich ihr Chef auf und ehe sie sich versieht legt sich sein Zeigefinger an ihr Kinn, womit er ihren Kopf anhebt. Als Zoe aufblickt wird sie sofort von den haselnussbraunen Augen empfangen, die sie durchdringend anblicken.

„Wunderschön" haucht Robert und wendet seinen Blick nicht ab. Es herrscht Stille in der sich die beiden gegenseitig in die Seelen starren und wie in Zeitlupe nähern sich ihre Gesichter, bis plötzlich Roberts Lippen sanft auf den von Zoe liegen.

Ein Kribbeln breitet sich in ihrem Bauch aus, während ihre Lippen sich synchron mit denen ihres Chefs bewegen. Es ist dieses Mal etwas anders als Lust und Begierde, viel mehr Leidenschaft und Zuneigung liegen in diesem intimen Kuss, der mehr Bedeutung hat als die ganzen andern Moment in denen sie miteinander geschlafen haben. Zoe fühlt sich seit langem mal wieder geborgen und kann sich nun definitiv sicher sein, dass sie sich in den Mann vor sich verliebt hat.

Als sie sich atemlos voneinander lösen haben beide die Augen geschlossen und genießen den Moment. Robert weiß nicht warum er im betrunkenen Zustand bei seiner Sekretärin aufgekreuzt ist, aber anscheinend hat ihn sein Herz geleitet. Denn auch er kann die unübersehbare Spannung zwischen ihnen spüren und der Kuss war offensichtlich mehr als nur das nachgehen seiner Gelüste, nein dieser Kuss hat etwas in ihm ausgelöst, etwas was er schon länger nicht mehr gespürt hat.

Auch wenn er in diesem Moment von seinen Gefühlen überrumpelt ist und Angst in ihm hochkommt, will er jetzt nicht gehen. Er will neben Zoe einschlafen und auch wieder aufwachen. Robert lacht erleichtert auf und auch die Schwarzhaarige kann ein Lächeln nicht unterdrücken.

„Es tut mir leid was ich gestern zu ihnen an der Arbeit gesagt habe" sagt Robert und greift nach den Händen seiner Sekretärin, deren Lächeln immer größer wird.

„Nur das tut ihnen leid?" fragt sie skeptisch und hat ihre Augenbrauen hochgezogen „ich denke da gibt es noch mehr wofür sie sich entschuldigen sollten"

Ihr Chef grinst sie teuflisch an und er weiß ganz genau, dass er die richtige Wahl mit dieser Frau getroffen hat.

„Was meinen sie denn?" fragt er unschuldig, aber dennoch mit einem dominanten Unterton „ich denke ihnen hat unsere gemeinsame Zeit doch bestimmt gefallen"

„Mhhh" gibt die Schwarzhaarige gespielt nachdenklich von sich „ich weiß nicht"

Ihr Gegenüber leckt sich über die Unterlippe und verengt seine Augen.

„Soll ich es ihnen vielleicht dann noch einmal zeigen damit ich sie überzeugen kann und sich ihre Meinung noch ändert Miss?" fragt er verführerisch „sie werden nicht verleugnen können, dass ich ein Sexgott bin"

Und so schnell liegt ein anderes Klima in der Luft und die Stimmung ist mit einem Mal umgeschlagen. Zoe beißt sich auf die Lippe und mustert ihren Chef.

„Sie und ein Sexgott?" fragt Sie gespielt überrascht „das ich nicht lache"

Ein Knurren ertönt und ehe die Schwarzhaarige überhaupt reagieren kann wird sie auf den Rücken gedrückt und Robert hat ihre Handgelenke fest über ihrem Kopf fixiert. Von oben herab betrachtet er seine Unterworfene und ein teuflisches Grinsen ziert sich auf seinen Lippen.

„Und jetzt?" raunt er „jetzt können sie sich nicht mehr wehren und sind mir voll und ganz ausgeliefert"

Seine Sekretärin blickt unschuldig von unten herauf, was dazu führt, dass Robert ein Kribbeln in seinem Intimbereich spürt. Die Frau muss ihn nur anschauen und schon ist er erregt, das war bei keiner andern Frau je der Fall.

„und was ist wenn ich mich gar nicht wehren will" haucht die Schwarzhaarige

So schnell kann es gehen ;)

the night we met | 𝐫𝐝𝐣 Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt