Kapitel 19

660 48 90
                                    

Zoe verdreht genervt die Augen, doch sieht ihren Schlaf dann als wichtiger an, statt mit ihrem Chef zu streiten.

Im Halbschlaf spürt sie wie sich neben ihr etwas bewegt und plötzlich schlingen sich zwei Arme von hinten um sie. Sie ist schon zu müde um sich jetzt gegen ihren Chef zu wehren, der so oder so gewinnen würde. Die Wärme, die von Robert ausgeht, seine regelmäßige Atmung und sein Duft wiegen die Schwarzhaarige langsam in den Schlaf.

-

Langsam öffnet Zoe ihre Augen und dreht sich einmal im Bett um. Sie streckt sich einmal ausgiebig und macht sich auf der ganzen Matratze breit. Gähnend hält sie sich eine Hand vor den Mund, als ihr plötzlich vergangene Nacht in den Sinn kommt. Hektisch schaut sie sich im Zimmer um, doch keine Spur von Robert. Komisch.

Verwirrt setzt sie sich langsam auf und reibt sich verschlafen die Augen. Was hat sie sich erwartete, dass sie neben ihrem Chef aufwachen wird und alles prima ist? Von wegen.

Genervt steigt sie aus dem Bett und begibt sich unter die Dusche, um sich den Schlaf aus den Gliedmaßen zu spülen. Doch gerade als sie aus der Dusche steigt überkommt die ein unmenschlicher Schmerz im Unterleib, der sie zum Sturz bringt. Gekrümmt hält sich Zoe verzweifelt den Bauch und hat ihr Gesicht schmerzerfüllt verzogen. Verzweifelt stöhnt sie auf und wälzt sich über den Boden des Badezimmers.

Sie hatte schon öfters so Attacken, aber seit langem nicht mehr so heftige, weswegen sich eine gewisse Sorge in ihr ausbreitet. Die Tabletten gegen die Schmerzen sind im Nebenzimmer in ihrer Handtasche, doch die Schwarzhaarige kann einfach nicht aufstehen.

Plötzlich ertönt ein Klopfen und die gedämpfte Stimme ihres Chefs ertönt. Es muss bestimmt schon 8 Uhr sein, denn um 8:30 Uhr wollen Sie eigentlich zum Flughafen fahren.

„Miss Campbell?" ruft er „sind sie da? Darf ich reinkommen?"

Auch wenn sie diesem Macho am liebsten eine reinhauen würde braucht sie seine Hilfe, sonst würde sie heute noch auf dem Badezimmerboden ihres Hotelzimmer zu Grunde gehen.

„Robert!" presst sie schmerzerfüllt hervor „Hilfe!"

„Zoe?" antworte dieser besorgt und ein Knall ertönt, da die Zimmertür aufgeflogen ist.

„Zoe?" hört man Roberts besorgte Stimme aus dem Schlafzimmer und mit einem Mal reißt er die Badezimmertüre auf. Er braucht etwas um sich an die Situation zu gewöhnen, da seine Sekretärin vor ihm nackt und gekrümmt am Boden liegt. Sichtlich überfordert kniet er sich vor sie und macht mit seinen Händen nervöse Bewegungen, wie als wüsste er nicht was er mit ihnen anfangen soll. Schnell greift er nach einem Handtuch und legt es um den nackten Köper der Frau vor sich.

„Meine Handtasche" murmelt Zoe „in ihr ist ein kleines Etui mit Tabletten"

Ihr Chef nickt und rennt aus dem Badezimmer um die Medizin zu holen. Als er wieder kommt greift er unruhig nach einer Tablette, die ihm daraufhin auf den Boden fällt. Hektisch versucht er sie wieder aufzuheben und reicht sie seiner Sekretärin, die die Tablette sofort in den Mund steckt und den Braunhaarigen mit großen Augen anstarrt.

Er braucht ein paar Sekunden um zu begreifen was die Schwarzhaarige von ihm will, doch wenige Sekunde später taucht er wieder mit einem Glas Wasser auf. Zoe nimmt einen großen Schluck der Flüssigkeit und wartete angespannt auf die Wirkung der Tablette. Augenblicklich entspannt sich ihr Köper und sie streckt erschöpft ihre Gliedmaßen von sich. Schwer ausatmend betrachtet sie Robert, der neben ihr kniet und sie besorgt mustert.

„Was war das?" fragt er vorsichtig

„Nichts" antwortet Zoe kühl und will aufstehen, doch schafft es nicht, weswegen sich Robert aufrichtete und ihr seine Hand entgegen streckt. Zögerlich greift die Schwarzhaarige nach dieser und wird von ihrem Chef auf die Beine gezogen, wobei ihr Handtuch runterfällt und ihren nackten Körper preisgibt. Die haselnussbraunen Augen von Robert blitzen für einen Moment auf, doch unerwarteter Weise dreht er sich auf der Stelle um.

„Sie können wieder gehen" murmelt Zoe als sie mit dem Handtuch um sich gewickelt an ihrem Chef vorbeiläuft und in ihr Schlafzimmer tritt. Ihren Koffer hat sie schon gepackt, nur noch die Kleidung für den Flug liegt auf einem der Sessel.

„Ich würde mich gerne umziehen, damit wir pünktlich um 8:30 Uhr los können" führt die fort, doch Robert folgt ihr nur schweigend.

„Das war nicht nichts Miss Campbell" entgegnet er ihr trocken „sie sagen mir jetzt was los ist"

„Ha das denken auch nur sie" kontert Zoe genervt, sie hat jetzt echt keine Lust ihrem Chef ihre Sorgen und Probleme anzuvertrauen „es ist mein Leben und auch mein Hotelzimmer, weswegen ich sie nochmals freundlich bitte zu gehen" mit ihrer Hand deutet sie auf die Türe, doch Roberts Blick bleibt starr auf sie gerichtet.

Er steckt seine Hände in die Hosentaschen und läuft ein paar Schritte auf sie zu.

„dieses Hotelzimmer" sagt er mit einer dunklen Stimme „habe zufälligerweise ich bezahlt, also gehört es mir. Ich entscheide wann ich gehe und ich will das sie mir sagen was mit ihnen los ist."

Zoe stöhnt genervt auf und verdreht die Augen.

Ohne zu zögern legt sie das Handtuch ab und zieht ungestört ihre Unterwäsche an. Robert sein Körper verkrampft sich augenblicklich und schwer schluckend betrachtet er seine Sekretärin.

„Was soll das" presst er zwischen seinen Lippen hervor

„Sie gehen nicht" antwortet Zoe „dann zieh ich mich eben vor ihnen um! Ich hab echt keine Zeit und da sie nicht gehen werden, solange ich ihnen nicht gesagt habe was mit mir los ist, muss ich mich wohl oder übel vor ihnen umziehen, da ich keinen Grund sehe ihnen irgendetwas aus meinen Privatleben zu erzählen."

Die Schwarzhaarige zieht sich gerade einen Pullover über und ein letztes Mal fokussieren Roberts Augen ihre Brüste. Er räuspert sich unmerklich und wendet seinen Blick geschlagen ab. Immer noch mit seinen Händen in den Hosentaschen schlendert er zu einem der Sessel im Eingang und nimmt auf ihm Platz. Er schlägt ein Bein über das andere, stützt sich mit den Ellenbogen an den Armlehnen ab und faltet seine Hände vor der Brust.

Schweigend beobachtet er seine Sekretärin und versucht die sich in ihm aufbauende Wut zu kontrollieren. Er spürt immer noch das Kribbeln in seinem Unterleib wegen der Erregung von eben, doch lässt sich nichts anmerken. Er wird schon noch herausfinden, was mit seiner Sekretärin los ist. Nichts und niemand kann sich vor ihm verstecken und erst recht nichts verheimlichen.

the night we met | 𝐫𝐝𝐣 Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt