Kapitel 25

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Ihr Chef steht vor der Haustür und kann sich gerade so auf den Beinen halten. Es ist schwer zu erkennen, doch er hat anscheinend eine Platzwunde an der Stirn und in seiner rechten Hand befindet sich eine Flasche, vermutlich Alkohol. Erschrocken starrt die Schwarzhaarige auf den Display und kann ihren eigenen Augen nicht trauen. Was will er hier bei ihr?

Sie würde am liebsten einfach wieder ins Bett gehen und so tun als hätte sie den Mann vor ihrer Türe niemals gesehen, doch das könnte sie nicht mit ihrem Gewissen vereinbaren, da er hilflos und verletzt aussieht. Verzweifelt kneift sie die Augen zusammen und rauft sich die Haare. Glücklicherweise hatte sie vergessen ihre Perücke ausziehen, was ihr eigentlich nie passiert doch bei dem Durcheinander des gestrigen Tages ist es zum ersten mal geschehen.

Sie drückt den Knopf, der die Tür öffnet und beobachtet Robert dabei wie er ins Gebäude torkelt. Schnell öffnet sie ihre Haustüre und eilt das Treppenhaus hinunter um ihrem Chef zu helfen. Der starke Geruch von Alkohol dringt in Zoe's Nase und sie verzieht das Gesicht, als plötzlich ein schmerzverzerrtes Stöhnen ertönt.

„Robert!" flüstert sie ängstlich und hetzt die Treppen herunter nur um auf einen auf dem Boden liegenden Robert zu treffen. Sichtlich überfordert versucht sie ihm aufzuhelfen und muss feststellen, dass seine Augen nur minimal offen sind, dennoch steht er mit ihrer Hilfe auf und gemeinsam stemmen sie sich die Treppen hoch. Mit einem Fuß öffnet die Schwarzhaarige ihre Türe und schleppt ihren Chef mit in die Wohnung in Richtung Sofa, worauf sie ihn ablegt. Robert hat nicht mehr alle Sinne beisammen und liegt regungslos auf dem schwarzen Sofa.

Als seine Augen ganz zu fallen packt Zoe die Panik und sie rennt hoch ins Badezimmer, in dem sie eine Schüssel mit eiskaltem Wasser füllt. Als sie zurück kommt hat Robert auch die Wodkaflasche fallen gelassen, die nun in ihre Einzelteile zerlegt auf dem Boden ihrer Wohnung liegt. Mit einer geschmeidigen Bewegung kippt sie die eiskalte Flüssigkeit in das Gesicht ihres Chefs, der sofort schwer einatmend aufschreckt und seine Augen weit aufreißt.

Mit zittrigen Beinen mustert die Sekretärin den Mann auf ihrem Sofa, der langsam seine Umgebung wahrnimmt. Er hat eine große Platzwunde auf der Stirn und generell sieht er nicht ganz so fit aus, was eventuell an dem hohen Alkoholkonsum liegt.

„S-Sir?" flüstert Zoe woraufhin Roberts Augen sofort auf sie treffen.

„Was mache ich hier?" fragt er verwirrt und tastet mit seinen Fingern seine Stirn ab. Als er auf die offene Wunde trifft zuckt er zusammen und starrt auf das Blut an seinen Fingern. Wie verdammt nochmal ist er in diese Situation geraten?

„Sie haben geklingelt und ich konnte sie schlecht vor der Tür stehen lassen" sagt sie und geht in Richtung Schrank aus dem sie einen Verbandskasten herausholt. Robert beobachtet jeden einzelnen Schritt seiner Sekretärin und hat sich nun aufrecht aufs Sofa gesetzt.

„Was ist passiert" fragt sie neugierig, da sie ihren Chef noch nie in so einer Verfassung gesehen hat, doch er macht eine abwinkende Bewegung mit der Hand und hält sich den Hinterkopf. Zoe kniet sich vor ihn und tupft mit einem nassen Lappen die offene Wunde ab, in der sich ein wenig Dreck befindet. Danach desinfiziert sie diese, wobei Robert seine Zähne aufeinander beißt und schmerzend aufzischt. Vorsichtig trägt sie ein wenig Salbe auf und zu guter letzt wickelt sie einen Verband um den Kopf ihres Chefs, der während seine Sekretärin dies tut nur ihre Brust unmittelbar vor seinem Gesicht hat. Es ist schwer sich zurückzuhalten, doch auch Robert weiß, dass es definitiv der unpassendste Moment dafür wäre.

Die Schwarzhaarige verstaut den Verbandskasten wieder und läuft zurück in ihr Schlafzimmer. Sie hat nicht vergessen was zuvor an der Arbeit passiert ist und was Robert zu ihr gesagt hat. Jetzt hat sie ihm geholfen und kann mit gutem Gewissen wieder schlafen gehen, doch als sie am Bett Platz nimmt ertönen Schritte da ihr Chef sie verfolgt. Als er in der Tür erscheint verdreht Zoe genervt die Augen.

„Was wollen sie" fragt sie leicht genervt und muss feststellen das Robert beschämt auf den Boden blickt.

„Kann ich bei ihnen bleiben?" entgegnet er ihr

Fassungslos blickt die Schwarzhaarige auf den Mann „Nur damit sie am nächsten Morgen wieder verschwinden? Nein danke und ich bitte sie jetzt ein letztes Mal meine Wohnung zu verlassen damit ich in Ruhe schlafen kann"

Stur dreht sich die Sekretärin um und zieht die Decke über sich. Für einen Moment ist es still und Zoe denkt schon, dass ihr Chef endlich abgezischt ist, doch plötzlich senkt sich die Matratze ein wenig. Ruckartig dreht sich die Schwarzhaarige um und ungewollt ist ihr Gesicht unmittelbar vor Roberts, der sich neben sie gelegt hat. Für einen Moment ist es still und beide sind wie eingefroren, doch schnell fasst sich Zoe wieder.

„Was soll das!" feixt sie den Mann neben sich an und setzt sich auf „ich habe gesagt sie sollen gehen!"

„Ich will aber nicht" antwortet dieser wobei sich seine Stimme fast überschlägt. Man merkt noch, dass er betrunken ist.

„Es geht aber nicht darum was sie wollen! Ich habe gesagt sie sollen verschwinden! Ich habe keine Lust neben einem Arschloch zu schlafen, dem ich nicht mal mehr vertrauen kann und für den ich nur ein verficktes Spielzeug bin. Also nennen sie mir einen Grund warum ich es gestatten sollte, dass sie neben mir schlafen!?"

Mit leicht geöffnetem Mund starrt Robert auf seine Sekretärin, die schwer ein und ausatmet.

„Ich habe keine Lust weiterhin verletzt zu werden und schon gar nicht von einem Mann dem ich rein gar nichts bedeute und für den ich nur ein lustiger Zeitvertreib bin!" führt sie fort und starrt auf den betrunkenen Mann neben sich herab, der nach wenigen Sekunden des Augenkontaktes seinen Blick abwendet. Es ist schon öfters vorgekommen, dass Zoe dem durchdringenden Blick ihres Chefs nachgegeben hat, doch noch nie, dass er ihrem Blick nachgibt.

„I-Ich" stottert Robert und versucht die passenden Worte zu finden „heute wäre unser Hochzeitstag gewesen-"

this one is trash sorry :)

the night we met | 𝐫𝐝𝐣 Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt