⚜️04⚜️

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⚜️04⚜️

Kurz bevor die Wissenschaftler Zemo und Fowler das Mädchen und den Winter Soldier in einem langen Winterschlaf schickten, löschten sie diesen merkwürdigen Tag aus deren Gedächtnissen.
Man kümmerte sich nur sporadisch um die Verletzungen im Gesicht der beiden, da die Regenerierung bereits angefangen hatte.
Zwar würde die dann nicht weitergeführt werden, wenn die beiden in der Kühlung lagern, aber sobald sie wieder aufgetaut werden sollten, würde die Heilung sich fortsetzen.
Vorausgesetzt das Mädchen bekam nicht wieder einen ihrer Wutanfälle und nahm alles auseinander.
Strucker war im angrenzenden Labor Nummer 1 und versuchte den kaputten Metallarm wieder zurichten, aber der war so gut wie hin.
Trotz allem breitete sich ein Grinsen auf seinen schmalen Lippen aus.
Sie ist dann wohl stärker als der Winter Soldier, dachte Strucker sich. Theoretisch könnte er sie allein auf Missionen schicken, dachte aber dann doch darüber nach, dass es vielleicht besser wäre sie nicht allein loszuziehen zu lassen.
Der Winter Soldier sollte ihr einiges beibringen- wenn man ihr noch was beibringen musste. Vielleicht würden die beiden sogar ein Dreamteam werden und HYDRA so richtig Erfolg reinbringen.
Und wenn das auch mit den Zwillingen aus der Stadt klappte, die sich beide freiwillig den Versuchen stellten, dann hätte er ein wunderbares Team zusammengestellt.
Die Mission die eigentlich an diesem Tag durchgeführt werden sollte, wurde auf morgen verlegt, aber anstatt sich darauf vorzubereiten, schraubte Strucker lieber am Metallarm herum.
Seine Gedanken über den Ruhm und die Weltherrschaft wurden unterbrochen, als ein Mann im Kittel hinein trat.
„Meine Frau hat angerufen. Ihr geht's nicht gut."
Strucker drehte sich zu ihm. „Was soll das heißen?"
„Sie meinte, sie hätte Bauchschmerzen", meinte Zemo. „Ich muss an die Oberfläche und nachschauen, wenn's Recht ist."
„Natürlich, machen Sie das. Erwarten Sie Nachwuchs?"
Zemo schüttelte den Kopf. „Nicht, dass ich wüsste." Er holte seinen Ehering aus der hintersten Hosentasche und stülpte ihn über den rechten Ringfinger. „Ich hab hier viel um die Ohren. Mit Zärtlichkeiten ist momentan nichts." Er kratzte sich über die Beule an der Schläfe.
Strucker rümpfte angewidert die Nase. „Das will ich nicht wissen. Gehen Sie und nehmen Sie sich für ein paar Tage frei. Haben Sie sich nach den harten Tagen verdient. Lassen Sie Ihren Rücken durchchecken."
„Danke, Baron", nickte Zemo und war rückwärts aus dem Labor verschwunden.
Strucker wandte sich wieder dem Arm zu und fand absolut keine Motivation dort weiter zu machen.
Seine Gedanken kreisten um seine Familie, die er so lange nicht mehr gesehen oder gehört hatte.
Vielleicht sollte er sie anrufen, oder wenigstens eine E-Mail schreiben- mit der Entschuldigung, dass er viel zu viel zu tun hatte.
Strucker setzte sich also vor einen der vielen Computer im Labor und schaltete diesen an.
Es dauerte eine Weile bis er hochgefahren war und er auf dem Startbildschirm den gelb-rot-grünen Internetbrowser gefunden hatte.
Er suchte die E-Mail-Seite von dem Browser auf und meldete sich an, um dann eine kurze aber knackige E-Mail an seine Frau zu schreiben.

Geliebte Ellie,
mir geht es soweit ganz gut, außer das mich das Heimweh plagt. Ich wäre schon zwischendurch mal nach Hause gekommen, um euch zu sehen, doch hier ist wirklich viel zu viel los – und auf mich kann man hier nicht verzichten.
Ich vermisse euch so und kann es kaum erwarten, endlich Urlaub zu haben, um euch zu besuchen.
Wie geht es dir? Wie geht es den Kindern?
Ich liebe dich. Ich liebe euch.

Als er die E-Mail abgeschickt hatte, meldete er sich ab und mit einer anderen E-Mail Adresse an.
Der Postfach war wieder einmal viel zu voll: Spamnachrichten, Nachrichten von irgendwelchen modernen und trendigen Onlineplattformen, welche von der jüngeren Generation gern benutzt wurden, Werbung von irgendwelchen Internetseiten wo eine Anmeldung besteht, eine E-Mail von der Universität Rostock, von irgendwelchen Freunden.
Er las sich die E-Mails erst gar nicht durch und drückte auf Erstellen, um eine zu schreiben.

Hi Mama,
die letzte Email war viel zu lange her. Tut mir leid. Aber ich habe wirklich viel zu tun. Das Studium ist doch anstrengender als ich dachte- vor allen Dingen Mathe,
Die Zwischenarbeiten gehen mir richtig auf meinen Kopf.
Aber soweit geht's mir super.
Nein, ich habe hier keinen Typen kennengelernt, um deine Frage wieder einmal zu beantworten. Ich bin hier um zu lernen und nicht um Jungs aufzureißen, die teilweise noch Kleinkinder sind.
Wie geht's dir? Paps? Meinen nervigen Geschwistern?
Freu mich auf eine Nachricht von euch.
Liebe, liebe, liebe
Tochter Nummer 1 von 5

Er schickte zufrieden die Email ab und meldete sich ab, um sich dann für den restlichen Abend auf sein Zimmer zu verkriechen.
Den Arm würde er sich die Tage noch einmal genau anschauen, zur Not würde er mit Zemo, wenn er wieder da war, einen neuen bauen. Irgendwo in den vielen Computern waren mit Sicherheit die Anleitungen dazu archiviert.
Noch bevor Strucker in sein gesichertes Zimmer verschwand, betrat er einen anderen Raum.
Der Raum wo die beiden Soldiers bereits eingefroren waren. Dr. Fowler war noch anwesend.
„Wollen Sie kein Feierabend machen?", fragte Strucker.
„Ich beende nur den Bericht. Dann bin ich fertig."
„Könnten Sie mir morgen die Anleitungen zum Wiederaufbau oder Bau des Metallarmes zeigen?"
„Kann ich machen. Wir brauchen aber noch genügend Vibranium. Es ist nicht mehr viel da und für einen neuen Arm wird dieses nicht ausreichen."
„Schreiben Sie es auf. Ich werde morgen Alexander Pierce kontaktieren. Er kann sich darum kümmern."
Dr. Fowler nickte und wandte sich wieder den Computern zu.
Strucker blickte zu den in Eiskammern liegenden Winter Soldier und dann zu diesem Mädchen.
Das Mädchen musste erst drei Monate diese Schikane der HYDRA über sich ergehen lassen, aber der Winter Soldier war ungefähr 70 Jahre ein Lakai der Organisation.
Er ließ ein kleines Seufzen los und verließ dann ruckartig den Raum um endlich in den Feierabend zu gehen.

626 (Avengers//W.S./B.B.)🦾❄️) ⏸Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt