⚜️31⚜️

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⚜️31⚜️

Etwas unbehaglich stand Paulina im riesigen Wohnzimmer und starrte von einem kleinen Traueraltar für ihren Erzeuger, zu ihrer Mutter, die immer noch mit dem Rücken zu ihr stand und am telefonieren war. Das erste Räuspern von Paulina hatte sie anscheinend nicht wahrgenommen, weshalb Paulina noch mal auf sich aufmerksam machte.
Wieder räusperte sie sich und zog damit endlich die Aufmerksamkeit ihrer Mutter auf sich. Sie gab einen erschrockenen Laut von sich, riss die Augen auf und hielt sich die Hand vor dem Mund, während sie Paulina anstarrte. Das Telefon hielt sie immer noch an ihren Ohr. „Ich rufe dich zurück, Mutter."
Katharina von Strucker, nahm den Hörer runter, ohne Paulina aus den Augen zu lassen und beendete das Gespräch, wohlwissend, dass ihre Mutter dies richtig übel nehmen würde.
„P-Pauli", stammelte die ältere Frau. Die grauen Haare hatte sie zwar mit Haarfarbe überdeckt, alterte aber würdevoll im Gesicht. „Du bist es."
Paulina nickte und krächzte ein: „Hi, Mama."
„Du, du bist auf der Flucht. Sie suchen dich. Was ist alles passiert?" Die Worte aus dem Mund von Paulinas Mutter überschlugen sich. Dann fing sie bitterlich an zu weinen.
Paulina hätte ihre Mutter am liebsten getröstet, hielt sie aber zurück. Sie wusste nicht, was ihr Erzeuger alles erzählt hatte. „Papa und ich, deine Schwestern... wir wir haben uns alle solche Sorgen gemacht. Du hast uns angelogen, dass das Studium gut läuft und dabei warst du nicht einmal mehr da. Du bist untergetaucht."
„Hat dir Papa nichts erzählt?", stellte Paulina zähneknirschend die Gegenfrage.
Paulinas Mutter wischte sich Tränen aus den Augenwinkeln. „Was soll er mir erzählt haben, Paulina? Er wusste doch auch nichts."
Paulina atmete tief durch. „Hm", machte sie dann. Sie wich den bohrenden Blick ihrer weinenden Mutter aus. „Was ist passiert? Wo warst du die ganze Zeit gewesen?"
„Das ist eine lange Geschichte", winkte Paulina ab. „Und das wirst du eh nicht verstehen. Ist kompliziert."
„Interpol sucht meine älteste Tochter und du sagst, dass es nicht kompliziert ist", ihre Mutter war nicht sauer, sondern enttäuscht. „Paulina, ich bitte dich. Wenn's eine lange Geschichte ist, ich hab Zeit. Du bist mein Kind, ich höre dir immer zu."
„Jetzt auf einmal? Jetzt wo der Wichser", sie zeigte auf das Bild ihres Erzeugers. „nicht mehr da ist. Ist das dein Ernst?"
„Liebes, ich weiß, dass er nicht immer fair zu dir war."
„Du auch nicht, Mama. Du auch nicht. Immer wenn er nicht fair zu mir war, hast du nichts gesagt und das ist das Schlimmste. Nur, weil ich nicht eure Marionette als Kind war, wie meine Schwestern, hat er mich behandelt, als wäre ich Scheiße unter seinem Schuh. Du, Mama, du hast jedes Mal weggesehen, wenn er die Hand gegenüber erhoben hat, wenn er mich aufs übelste beleidigt hat, weil ich mich daneben benommen habe. Das du daneben standest und nichts tatest, dass war das Schlimmste für mich. Genau wie die Tatsache, dass man meine Schwestern für jede verschissene Kleinigkeit loben musste. Habt ihr das bei mir gemacht?"
Paulina fing an zu weinen. Sie weinte meistens immer vor Wut, vor allen Dingen wenn ihre Wut mit Enttäuschung und ein Hauch Verletzlichkeit gemischt war. „Er hat dich ebenfalls als eine Puppe angesehen. Du weißt gar nicht, für was er alles noch in der Lage war."
Bucky stand zögerlich an der Tür und wäre am liebsten zu Paulina gegangen, um sie in den Arm zu nehmen, aber er hielt sich noch zurück.
„Dein Vater..."
„Erzeuger."
„Rede nicht so respektlos über ihn."
Das brachte doch nichts. Auch wenn sein Geist irgendwo in der Hölle verrottete, zog er immer noch an den Fäden ihrer eigenen Mutter, als wäre sie eine Marionette. Paulina hatte sich das Gespräch eigentlich ausgemalt. Es lief absolut nicht so, wie es sein sollte. Ihr war klar, dass es ein Fehler war nach Hause zukommen, obwohl das nicht mehr wirklich ihr zu Hause war.
Katharina blickte ihre Tochter an. „Du hast gemeinsam mit amerikanischen Superhelden einen Serienmörder beschützt", fing sie an und schien verwirrt. „Wie kommt es überhaupt dazu, dass du mit denen... wie?"
„Du glaubst mir doch eh nicht", murmelte Paulina kopfschüttelnd. Sie weinte immer noch. „Die WG in Rostock ist leer. Was ist mit meinen persönlichen Dingen?"
„Die komplette Einrichtung, hat deine beste Freundin mitgenommen- für eine neue WG. Netterweise hat sie deine persönlichen Dinge vorbeigebracht. Sie sind oben in deinem Zimmer."
Paulina runzelte die Stirn. „Haben Elisa und Mia da nicht ihr Spielzimmer bekommen?"
„So war der eigentliche Plan. Aber Fine und ich haben uns durchgesetzt. Dein Zimmer ist immer noch dein Zimmer."
Paulina presste die Lippen aufeinander. „Okay, ich beeil mich und bin dann auch sofort wieder weg. Ist nicht viel, was ich brauche."
Paulina drehte sich um, und wollte aus dem Wohnzimmer verschwinden, aber ihre Mutter rief sie zurück. „Paulina, rede mit mir. Bitte. Ich will wissen, was die letzten Jahre mit dir passiert ist. Ende 2012 bist du einfach weg. Das einzige was blieb, waren E-Mails von dir."
„Ich habe dir seit November 2012 keine E-Mails mehr geschrieben", antwortete Paulina. Ihr wurde klar, dass dahinter nur wieder einmal HYDRA stecken konnte- und vermutlich ihr Erzeuger. Sie deutete wieder auf das Altar mit den Kerzen und Bildern dieses Typen.
„An was ist der überhaupt abgekratzt?"
Sie deutete auf die Fotos von ihrem Erzeuger. Ihre Mutter schaute Paulina mahnend an. „Autounfall. Er starb durch den Aufprall und verbrannte im Auto."
„Okay", sagte diese nur und dachte nach. „Wenn ich dir alles erzähle, versprichst du mir, dass du das alles nicht in Frage stellst?"
„Versprochen."
„Er ist an allem Schuld. Er hat mich zu dem gemacht, was ich bin. Er arbeitete für eine beschissene Organisation, HYDRA."
„Dein Vater war Baron und ein Geschäftsmann..."
„Und Anführer von HYDRA", unterbrach Paulina ihre Mutter. „Das alles, was jetzt kommt, ist die Wahrheit. Es liegt bei dir, ob du mir glaubst, oder nicht."
Paulina blickte ihre Mutter eindringlich an.
„Ich habe aus den Nachrichten von HYDRA gehört", sagte ihre Mutter dann. „Da war doch dieser Typ mit der Maske und den Metallarm, welcher dafür arbeitete. Damals in New York, wurde etwas gestohlen, was sehr wichtig war, was, keine Ahnung. Da war dieser Typ auch und eine junge Frau..."
„Das waren der Winter Soldier..."
„So hieß er. Genau."
„und ich", fügte Paulina hinzu.
Paulina fing an die Geschichte zu erzählen und ging im Wohnzimmer auf und ab. Wenn sie auf Höhe der Wohnzimmertür war, schaute sie zu Bucky, welcher vermutlich schon mit dem Türrahmen verschmolzen war. Dieser hörte ihr zu, warf ihr aber gleichzeitig aufmunternde Blicke zu. Ihre Mutter rührte sich die ganze Zeit nicht von der Stelle und hörte ihrer Tochter zu. Die ganze Geschichte ergab für sie absolut keinen Sinn, aber Paulina konnte sich sowas doch nicht einfach ausdenken.
Was ist, wenn es doch die Wahrheit war.
Ihre Tochter, von ihrem eigenen Mann, der heimlich eine widerliche Organisation führte, mit einem Serum bearbeitet, um aus ihr, erfolgreich, einen Supersoldaten zu machen, damit sie mit dem Winter Soldier Drecksarbeiten für ihn erledigen konnte.
Ihr wurden die Erinnerungen gelöscht, sie wurde eingefroren und sonst noch schreckliche Dinge angetan.
Paulina erzählte weiter: wie sie aus der Basis in Sokovia ausbrechen konnten, dank der Hilfe von einem Mann namens Loki, wie dieser das Zepter auf sie richtete und ihr weitere Kräfte gab.
Paulina stellte die pulsierenden Energiebälle in ihren Händen sogar vor ihrer Mutter zu Schau, damit sie das alles besser glauben konnte, erwähnte aber mit keinem Wort, dass sie in Wakanda untergekommen war und immer noch dort lebte und das da schon immer irgendwas zwischen den Winter Soldier und ihr war.
Katharina von Strucker sagte nichts, sondern setzte sich in den hässlichen, aber teuren Sessel. Sie war sprachlos und fing an zu weinen. „Das hört sich so falsch an. So erfunden."
Es war Bucky gewesen, der ins Wohnzimmer und neben Paulina trat. „Wenn Sie Ihrer Tochter nicht glauben wollen, überzeuge ich Sie anders. Sie haben mein Gesicht schon auf sämtlichen Fahndungsplakaten gesehen..."
So erschrocken, wie Paulinas Mutter vom Sessel aufsprang, kannte sie Bucky, und sie hatte solche Angst vor ihm. Sie war außerdem verwundert, dass er deutsch sprach. „...das heißt dann wohl ja", murmelte Bucky und schaute zu Paulina. „Das was ihre Tochter gesagt hat, ist wahr."
„Ich glaube ihr doch. Nur bitte tun Sie mir nichts."
„Mama, nein, er macht nichts. HYDRA hat ihn genauso benutzt wie mich. Er steht nicht mehr unter deren Kontrolle."
Katharina atmete tief durch. „Sei mir nicht böse, aber das alles, ist mir hier gerade viel zu viel. Ich brauche erstmal Zeit, um das sacken zu lassen, Paulina."
„Verständlich", sagte Paulina schnell. „Ist gebongt."
„Du...Du kannst ruhig in aller Ruhe deine Sachen oben aussortieren, aber schnell, heute wollte Annabell irgendwann vorbeikommen."
„Ich sortiere aus. Den Rest kannst du verkaufen und Mia geben. Danke."
„Sie müssen uns aber versprechen, dass Sie uns nicht gesehen haben. Wir waren niemals hier", stellte Bucky klar.
Paulinas Mutter nickte und sagte nichts mehr, ging aber mit Bucky und ihrer Tochter nach oben. Das alles war immer noch so merkwürdig und den Mann an der Seite ihrer Tochter, traute sie noch nicht recht. Sie blieb deshalb noch einige Zeit an der Tür des kleinsten Schlafzimmers stehen und beobachtete ihre Tochter und deren Begleitung dabei, wie sie sich die ersten Kartons schnappten. Erst jetzt fiel ihr auf, dass der Mann, vermutlich Anfang 30, nur noch im Besitz des rechten Armes war und er immer wieder ihre Tochter anschaute- dabei funkelten seine strahlend blauen Augen auf.
Katharina runzelte die Stirn und war sich ziemlich sicher, dass der Mann ein Auge auf ihre älteste Tochter geworfen hatte- verübeln konnte man es ihm nicht: Paulina war eine wunderschöne, junge Frau und hatte einen viel zu tollen Charakter- jedoch das was davon übrig geblieben ist.
Katharina blickte kurz zu ihrer Tochter und sah, wie sie den Mann ein kleines, erleichterndes Lächeln schenkte.
Dann ging sie doch ins Schlafzimmer nebenan und setzte sich auf ihr Bett.
„Deine Mom ist gerade weg", bemerkte Bucky und hievte einen Karton auf Paulinas Bett. Sie war immer noch sprachlos, dass das Zimmer noch ihr Zimmer war- und genauso aussah, obwohl sie anderes gehört hatte. „Hm", machte sie nur.
Bucky öffnete den Karton und gab ein belustigtes Grunzen von sich, um dann einige Sekunden später Paulina eine ihrer Unterhosen hinzuhalten. „Aber hallo, Miss America?"
Paulina riss ihm die dunkelblaue Unterhose mit den weißen Sternchen und der silbernen Aufschrift Miss Assmerica aus der Hand. „Lies richtig. Miss Assmerica."
Bucky lachte leise. „Warum bist du im Besitz von sowas?"
„Die hab ich mir damals in New York geholt. Anfang 2012 sogar. Gehörte zur Captain America Collection."
„Warst du betrunken?"
„Auch", murmelte Paulina.
„Äh, warte. Auch?"
„Hm-mm. Nennt man Joints." Sie schmiss die Unterhose kurzerhand in den Müll. „Wenn das da noch mehr Unterwäsche ist, kann weg", lenkte sie ab.
„Okay."
Bucky zog einen dunkelblauen BH hervor. „Ist ja fast eine Mütze..."
„Das heißt nicht, dass du da weiter drum herum schnüffeln sollst. Ein Blick hätte genügt!"
Als Paulina sich zu Bucky drehte, zog er sich gerade den BH über seinen Pullover. Paulina fing an zu lachen und Bucky war zufrieden, dass er sie ein bisschen aufheitern und ablenken konnte. „Sieht der gut aus?", fragte er und richtete die Träger.
„Total. Betont deine Augen, ist auch deine Farbe", entgegnete Paulina.
„Ich weiß."
Bucky schob mit einem Arm den Karton von Bett, um sich den nächsten zu zuwenden.
„Willst du den BH nicht ausziehen?", fragte Paulina, als sie in eine Kiste Sachen legte, die sie mitnehmen wollte.
„Nope."
„Okay."
Neben Paulinas Kuschelschaf, der genauso alt war wie sie, wanderten noch Postkarten, Fotoalben, Briefe, USB-Sticks, ein paar Lieblingsbücher und DVDs, wie CDs im Karton. Außerdem ihren Schmuckkasten mit Erbstücken von mittlerweile verstorbenen Verwandten. Dann schnappte sie sich ein Kissen von ihrem Bett.
Es war zwar hässlich in Buckys Augen, musste ihr aber anscheinend etwas bedeuten, weshalb sie es sorgfältig in den Karton legte. „Meeresbiologie Bücher?"
„Leg mit rein", sagte sie dann. „Im Ernst, zieh meinen BH aus."
„Nein."
„Bitte?" Paulina wandte sich zu ihm.
Bucky dachte kurz nach. „Nein."
Er schaute zur Wand und sah dort ein Bilderrahmen mit einem echt schönen Foto von Paulina. Er nahm es in einem unbeobachteten Moment ab und steckte es in den eigentlich schon vollen Karton.
„Eineinhalb Kartons von endlosen, wow."
„Ja", sagte Paulina und stapelte beide aufeinander.
„Du kriegst das hin? Ich meine uns, die Kartons, nach... Du weißt schon."
„Ich kann's versuchen. Wenn wir nicht da landen, sondern wo anders, suchen wir uns erstmal Unterschlupf."
„Guter Plan. Bist du sicher, dass du alles hast, was du brauchst?"
„Dann kann sie gerne wiederkommen", sagte Katharina und trat ins Zimmer.
Sie blickte Bucky komisch an und dann zu ihrer Tochter. Bucky verstand und zog den BH aus. Diesen schmiss er aufs Bett und starrte die dunkelblau gestrichene Wand an.
Sie hielt eine kleine Schachtel in der Hand.
„Das ist eigentlich dein Geschenk zum 21ten Geburtstag gewesen. Hab gedacht, dass du dich wenigstens dann blicken lässt. Das Geschenk lag fast ein Jahr in meinem Kleiderschrank."
Paulina nahm's entgegen. „Danke."
„Aber erst an deinem 22ten öffnen."
„Mach ich." Paulina deutete auf die anderen Kartons. „Entweder suchen sich meine nervigen Schwestern was raus. Den Rest Verkauf oder verschenk- gibt genügend Leute die Hilfe brauchen."
Katharina nickte. „Verstanden. Und deine Corvette?"
„Die gibt es noch? Verkaufen."
„Ich hab dein Auto vor der Verschrottung gerettet, nur damit ich das verkaufen kann?"
„Ja." Paulina dachte nach. „Schenk die doch lieber Fine, in ein paar Monaten wird sie eh achtzehn und sie liebt das Auto. Drossel aber bitte den Motor runter. Heckantrieb, sehr viele Pferdchen unter der Haube. Michalski's Boxenstopp in Schöppenstedt, der entfernt das Chiptuning."
„Wenn ich es bis dahin nicht vergesse", nickte Paulinas Mutter. „Und wie funktioniert das jetzt? Nutzt du deine Superkräfte, um noch mal, wohin, zu kommen?"
„Ich kann dir das wirklich nicht sagen", warf Paulina schnell ein. „Und ja benutze ich."
Ihre Mutter schien immer noch verwirrt. „Das ist alles, wow, unglaublich unglaubwürdig. Ich meine... keine Ahnung."
Paulina schnaubte belustigt. „Ja, ich kann das alles teilweise immer noch nicht glauben."
Katharina nickte und wandte sich zu Bucky. „Wie alt sind Sie überhaupt?"
„Neunundneunzig."
Paulinas Mutter lachte, hörte aber auf, als sie im die ernsten Gesichter von Bucky und ihrer Tochter blickte. „Im Ernst!?"
„Ich bin 1917 geboren, wurde aber über Jahrzehnte eingefroren."
„Das ist mir alles zu wissenschaftlich", winkte Katharina ab und horchte auf.
„Hallo, Mama!"
Paulina seufzte, als sie die Stimme ihrer zwei Jahre jüngeren Schwester Annabell hörte. Jetzt hieß es also wieder Abschied nehmen.
„Bin sofort unten!", rief Katharina zurück. „Moment."
Dann ging sie tatsächlich zu Paulina und nahm sie in den Arm. Paulina wusste gar nicht was sie machen sollte, und zögerte, ehe sie ihre Mutter ebenfalls umarmte.
Katharina von Strucker, verließ das Zimmer, ging aber noch mal zurück. Eins hatte sie vergessen. Diese Worte hatte sie schon lange nicht mehr zu ihr gesagt.
„Hab dich lieb", sagte sie schnell, aber leise, nur um sehen zu müssen, dass ihre Tochter, der Mann und die beiden Kartons bereits nicht mehr da waren.
Sie fing an zu weinen. „Mama?"
Annabell lief die Treppen nach oben und suchte nach ihrer Mutter. Diese saß weinend auf dem Bett ihrer ältesten Tochter. „Mensch, Mama."
Anna hätte am liebsten die elendigen Worte wiederholt, wenn ihre große Schwester, ihre Mutter zum weinen brachte. Ob Paulina hier war oder nicht. „Muss ich mich wiederholen."
„Halt einfach deinen Mund, Anna. Bitte", fauchte Katharina und umklammerte den ein riesiges Kuscheltier, welches Paulina sich damals im Disneyland Paris von ihrem eigenen Taschengeld gekauft hatte. Anna kam so sehr nach ihren verstorbenen Mann: das Gehetze gegen Personen, die teils negative Art. Es war zum kotzen. „Lass mich bitte allein."
„Mama!", polterte Anna empört los.
Katharina umklammerte das Jack Skellington Kuscheltier nur noch mehr. „Raus!"
Anna zuckte zusammen und ging kopfschüttelnd aus dem Zimmer ihrer älteren Schwester. Wieder einmal war sie sauer auf Paulina, und auch auf ihre Mutter. „Melde dich, wenn du wieder klar im Kopf bist!"
Damit verließ Anna wütend das ehemalige Elternhaus und machte sich auf dem Weg zu ihrer Wohnung.

626 (Avengers//W.S./B.B.)🦾❄️) ⏸Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt