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Als der Winter Soldier wieder zu sich kam, zitterte er wegen der eisigen Kälte am ganzen Körper.
Es waren nicht einmal zehn Minuten vergangen, nachdem er von Zemo, Fowler und den anderen anwesenden Assistenten der HYDRA Einrichtung aufgetaut wurde.
  Seine Erinnerungen, an der Beschaffung des Zepters und dem Tag an dem er mit Paulina unterwegs war, wurden erst gestern gelöscht.
   Er blickte zur zweiten Eiskammer neben sich, diese stand offen und war leer.
Paulina stand neben Zemo und schaute den wütend schauenden und auf Befehl wartenden James Buchanan Barnes an.
Ihre Erinnerungen an dem Tag und alle die wiederkamen, hatte Zemo nicht gelöscht.
Er hat sie nur eingefroren mit der kleinen Bitte, später für ihn von Nützen zu sein.
Solange sollte sie nur mitspielen und behilflich sein.
Der Winter Soldier wich den bohrenden Blick von Helmut Zemo aus und schaute zu Paulina, die ziemlich nachdenklich zu ihm blickte. Letzte Nacht, hätte sie ihm am liebsten von den Schmerzen der Gedächtnislöschung bewahrt, aber sie musste sich zurück halten, um vor den Soldaten und Strucker, ihren eigenen Vater, nicht aufzufliegen.
  Am liebsten hätte sie den ganzen Laden kurz und klein geschlagen, jeden einzelnen Soldaten aus dem Weg geschafft, um beide hier rauszuholen, aber Zemo, der heimlich die Kontrolle über Paulina übernommen hatte, hielt sie davon warnend ab irgendwelchen Unfug zu bauen.
  Und jetzt? Jetzt stand sie mit schlechtem Gewissen vor dem verwirrt und wütenden guckenden Mann und konnte nichts tun.
Der Winter Soldier erwiderte ihren Blick.
Er musterte haargenau ihr Gesicht, versuchte herauszufinden, warum sie ihn so anschaute.
Als er nicht schlau aus ihr wurde, schaute er ihr kurz in die Augen und dann schnell nach unten.
Nur mit Mühe und Not unterdrückte er sich ein kleines Schmunzeln, als er noch mal kurz auf ihr blasses und schönes Gesicht schaute.
Zemo, der von Strucker solange das Sagen über die ganze Einrichtung aufgebrummt bekam, bis Alexander Pierce da war, zog ein Buch hervor und räusperte sich, ehe er aus dem Buch vorlas. „Sehnsucht, verrostet, siebzehn, Tagesanbruch, Schmelzofen, neun, gütig, Heimkehr, eins, Güterwagon."
Nach jedem Wort das Zemo sprach, wurde der Winter Soldier aufmerksamer und wütender. Er versuchte sich von den Vibraniumfesseln, die seine Handgelenke, Fußgelenke und seinem Bauch umgaben, loszureißen, doch es klappte nicht.
Er schrie vor Wut und vor Schmerzen, die die engen Fesseln bei ihm hinterließen.
Paulina war vor Schreck zurückgewichen und blickte Zemo an.
Warum quälte er ihn so und sprach nicht das letzte Wort?
Als nach einer qualvollen Ewigkeit das letzte Wort sprach, wurde der Winter Soldier ruhiger, ließ sich im Sitz zurücksinken und atmete tief durch. „Ich bin bereit durch die Hölle zu gehen", sagte er dann leise, aber deutlich. „Erwarte Befehle!"
Paulina starrte in die leeren, kalten, blauen Augen, die ihren Blick sofort erwiderten und schluckte.
Sie wusste, dass er sich an die letzten beiden Tage kein bisschen erinnern konnte und dachte darüber nach, wie sie ihn am besten irgendwelche Erinnerungen eintrichtern konnte.
Zemo schlug zufrieden das Buch zu und legte dieses auf den Tisch mit den Rollen neben sich.
Sie brauchte das Buch, in dem die Worte stehen, nicht mal.
Vielleicht könnte sie in einem unbeobachteten Augenblick noch einmal die Worte sagen, damit sie Kontrolle über ihm bekam?
Würde das überhaupt funktionieren?
„Was genau sei jetzt noch mal das Befehl von Strucker gewesen?", fragte Dr. Fowler an Dr. Zemo gewandt.
Dieser blickte zu ihr. „Wir hatten gestern vor lauter Aufregung um den Zepter vergessen, dass wir den beiden Blut abnehmen müssen. Das erledige ich jetzt. Bis er wieder da ist, oder Pierce hier auftaucht, hab ich das sagen, über die Einrichtung und alle Anwesenden", verkündete Zemo.
Er schickte die Assistenten, bis auf Gordon und Dr. Fowler nach draußen.
„Strucker macht mit seiner Frau und seinen Töchtern einen spontanen Sommerurlaub auf den Bahamas", redete Zemo weiter.
Er schielte für einen kleinen Augenblick zu Paulina rüber, die wütend die Lippen aufeinander presste.
Klar und nur eine Tochter versauert hier, als ein verschissenes Experiment, irgendwo, unter der Erde, dachte sie sich und verfluchte Zemo in den Augenblick dafür, dass er ihr Salz in die Wunden streute.
Er schaute zu Dr. Fowler. „Wo wir von diesem Zepter sprechen. Haben Sie sich das Ding mal genauer angeschaut?"
„Bisher noch nicht."
„Aber das ist der Befehl von Strucker und Pierce. Das wissen Sie schon?"
„Das ist mir bewusst, Doktor. Ich bin nur noch nicht dazu gekommen. Tut mir leid."
Dr. Fowler wusste, dass sie nur Kleinbei geben musste, da ließ sie Zemo in Ruhe.
Er hatte sowieso mehr zu sagen, als sie.
„Dann machen Sie sich sofort an die Arbeit."
Dr. Fowler nickte zustimmend und räusperte sich. Ihre Assistentin war sofort aufgesprungen und verließ mit ihr das Labor.
„Was machen wir jetzt genau?", wollte Gordon wissen, nachdem Zemo nachdenklich auf und ab ging. „Sie haben die beiden ja nicht umsonst aufgetaut."
„Blut abnehmen- wie ich vor nicht einmal drei Minuten erwähnt habe."
„Dann bereite ich wohl alles vor."
„Das wäre vielleicht ein Plan."
Paulina ging immer wieder zehn Worte in ihrem Kopf durch, um diese sich für den Fall der Fälle einzutrichtern, während Gordon für die Blutabnahme alles vorbereitete und Zemo mit einem Knopfdruck den Winter Soldier von den Fesseln befreien ließ.
Dieser blieb jedoch ruhig sitzen und beobachtete wieder einmal Paulina.
„Stehen Sie ruhig auf und bewegen Sie sich im Labor. Wer weiß wie lange sie das nächste Mal wieder eingefroren werden."
Zemo hatte den Winter Soldier dabei angeguckt, doch dieser reagierte nicht auf ihn. „Dann nehmen wir ihm zuerst Blut ab."
   Wenn es überhaupt ein nächstes Mal geben würde. Denn keiner ahnte, dass sich bereits der Gott des Schabernacks unter ihnen befand.

626 (Avengers//W.S./B.B.)🦾❄️) ⏸Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt