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Die beruhigenden Klänge einer Bigband knallten aus den an den Wänden hängenden Lautsprechern im Wohnzimmer des Bunkers, während Perry Como, eines, wie Bucky fand, schönsten Lieder zum Besten gab. "Till The End Of Time", kam zwar erst 1944 raus, aber war für Bucky trotzdem ein stätiger Begleitert, da seine Mutter diesen Sänger immer hörte.
Er stand in der Mitte des Wohnzimmers, auf dem teuer aussehenden Teppich und hatte die Augen geschlossen, während er sein Kinn auf Paulinas Kopf platziert hatte. Einen seiner Arme, hatte er zwischen den Körper und Paulinas Arm gestreckt, um diesen auf den unteren Rücken zu legen. Seine andere Hand, die menschliche, war angewinkelt und hielt Paulinas Hand fest.
Ihren Kopf hatte Paulina seitlich an seine Brust gelegt, und ebenfalls die Augen geschlossen.
Ganz langsam tanzten beide durch das Wohnzimmer und obwohl Paulina nichts großartig mit Tanzen zu tun hatte, tat sie es liebendgern für Bucky.
Als das Lied zu Ende war und der iPod im Shuffle, dass nächste Lied abspielte, musste Paulina kurz die Stirn runzeln. Das war das Lied, was Steve damals im Jet gehört hatte. Die beiden trotzdem weiter, bis auch dieses Lied vorbei war. Bucky wich von Paulina zurück und meinte, dass sie jetzt ihre Musik an machen durfte. Sie wandte sich von Bucky ab und ging zum iPod um nachzuschauen, was Shuri ihr alles für Musik drauf gemacht hatte. Sie hatte zwei Playlists erstellt. Eine für Bucky namens "Rentnermusik" und einen Ordner für Paulina Namens "Hottentottenmusik". Paulina verfluchte es Shuri ein bisschen Deutsch beigebracht zu haben.
Grinsend fand Paulina ein Lied von Led Zeppelin und eine positive Erinnerung kam ihr in den Sinn, als sie nur den Titel sah. Sie spielte den "Immigrant Song" ab.
Bucky blickte irrirtiert zu grinsenden Paulina, welche die Musik noch lauter stellte, ehe sie durchs Wohnzimmer tanzte. Er fing zu lachen und tanzte einfach mit, weil er doch nicht anders konnte. Die Musik die Paulina hörte, konnte man sich geben. Sie zwar laut, aber vollkommen in Ordnung für Bucky. Nachdem das Lied vorbei war spielte "Hooked On The Feeling" von Blue Swede, welches Paulina laut mitsang. Bucky lag wenig später wegen einer sonderbaren Tanzeinlage von Paulina lachend auf den Boden. Dann legte sie sich neben ihn. Als dann David Bowie über die Boxen dröhnte, war Paulina aufgesprungen und hielt Bucky die Hände hin. "Ein Tanz noch!", rief sie über die Musik hinüber. Er legte seine Hand in Paulinas und drückte sich auf die Beine zurück, ehe er zu Paulina zu sich zog und mit ihr tanzte.
Leicht erschöpft ließ sich Bucky auf die Couch zurücksinken, während Paulina die Musik leiser drehte und sich durch das leicht verschwitzte Gesicht wischte. Nach fünf Tanzeinlagen waren auch Supersoldaten ein wenig erschöpft. Paulina setzte sich dann neben Bucky auf die Couch und sank leise "All The Stars" mit. Dann hielt sie inne. "Kendrick ist ein guter Freund von T. Das ist der Mann der da mitsingt. Er ist in die USA um dort groß rauszukommen."
"Und anscheinend ist er es auch", bemerkte Bucky und wippte leicht im Takt hin und her. Das Lied gefiel ihm auch. Er konnte gar nicht fassen, was für Lieder er in den Jahren alles verpasst hatte und war irgendwie froh, die gemeinsam mit Paulina zu entdecken.
Nur mit ihrer Anwesenheit ließ sie ihn alles schreckliche vergessen. Seine Vergangenheit, seine dunklen Gedanken. Wieder einmal wurde ihm klar, wie glücklich er sich schätzen konnte, nach so einer Misere endlich eine junge Frau an seiner Seite zu haben, die ihn wirklich glücklich machen konnte. Paulina hatte sich das Notizbuch vom Tisch geschnappt und tippte einmal auf dem Kugelschreiber, damit die Miene rauskam. "Also, wie fühlst du dich gerade?", fragte sie dann.
Er musterte ihr Gesicht und brauchte nicht großartig überlegen. "Ich fühle mich gut", antwortete er. "Dank dir." Paulina nickte zufrieden und war froh, weitere positive Erinnerungen aufschreiben zu können, an die er sich, wenn es ihm schlecht ging, erinnern sollte. "Welches von meinen Liedern hat dir am besten gefallen?"
"Das was gerade zu Ende gelaufen ist."
Paulina schrieb den Songtitel und die Interpreten auf und schaute zu Bucky rüber, welcher die Uhr über der Wohnzimmertür fixierte. Der Sekundenzeiger hatte gerade wieder eine Runde beendet und startete in eine neue hinein, und nur noch fünfzehn Minuten und es wäre der dreißigste November zweitausendsechszehn.
Und das bedeutete wiederrum, dass Paulina Geburtstag hatte und zweiundzwanzig wurde. Bucky freute sich schon irgendwie darauf. Vor ein paar Tagen hatte er Shuri dazu beauftragt, dass sie einen von Paulinas Lieblingskuchen holen sollte. Irgendwas mit Benjamin Blümchen, gab's auch nur in Deutschland. Außerdem sollte sie die Geschenke holen, da Bucky ja den Bunker nicht verlassen durfte.
Der Kuchen lagerte im großen Kühlschrank im Vorratszimmer neben der Wohnküche und die Geschenke in einem der anderen Schlafzimmer.
Bucky blickte wieder zu Paulina, die den Kugelschreiber, an das geschlossene Notizbuch klemmte und das vor sich auf den Glasttisch legte. Dann lehnte sie sich wieder zurück. Irgendwie musste Bucky Paulina aus dem Wohnzimmer bekommen, damit er den Kuchen und die Geschenke dort hinstellen konnte. Er wartete noch einen kleinen Moment, bis ihn eine nicht gerade super Idee kam. Er zweifelte, dass das klappen könnte. "Wir müssen noch das Bett beziehen", fing er an.
"Heute noch?", fragte sie verzweifelt.
"Äh, ja? Wir hätten im Bett erstmal das Frühstück beenden sollen, bevor wir wieder übereinander herfielen. Überall klebt Marmelade und das nicht nur an meinen Hintern."
Paulina nickte belustigt und war tatsächlich aufgestanden, um ins Schlafzimmer zu gehen. Bucky atmete tief durch und eilte schnell in die Vorratskammer. Mit einer Tüte voller Geschenke und Deko und der komischen Benjamin Blümchen Torte, war er dann schnell in die Wohnküche verschwunden und versteckte dies alles so hinter der L-Förmigen Kücheninsel auf dem Boden, dass Paulina das nicht sehen konnte.
Gerade rechtzeitig, denn Paulina kam rein. "Bett ist abbezogen, du kannst beziehen."
Sie hielt einen großen Haufen von zusammengeknüddelter Bettwäsche in der Hand und musterte Bucky, der merkwürdig an der Kücheninsel lehnte. "Ja, kann ich mir vorher noch etwas zum Essen machen, oder muss es jetzt sein?", fragte er. Er gab wirklich sein Bestes sich nichts anmerken zu lassen. Paulina runzelte die Stirn. Scheiße, sie merkt doch was, dachte Bucky sich. Dann zuckte Paulina mit den Schultern. "Mach ruhig."
Als sie wieder ging, atmete Bucky tief durch und beeilte sich, dass es im Wohnzimmer wenigstens ein bisschen aussah, als hätte jemand Geburtstag. Er legte das Notizbuch auf der Kommode mit den iPod und stellte den Kuchen in der Mitte auf dem kleinen Couchtisch.
"Ruhig, aber schnell", flüsterte er sich selbst zu.
Natürlich hatte Paulina von der kleinen Überraschung mitbekommen, da Bucky sich nach dem Blick auf die Uhr, ziemlich merkwürdig verhielt. Außerdem hatte sie den Kuchen und die verpackten Geschenke im Vorratsraum gefunden, als sie eine Einkaufsliste anfertigen wollte. Eigentlich hatte Paulina absolut keine Lust ihren Geburtstag zu feiern, oder wieder einmal einen Geburtstag, welchen sie ohne ihre Mutter feiern musste. Sie war trotzdem froh, Bucky zu haben und blieb etwas länger in der kleinen Waschküche, damit er in Ruhe alles vorbereiten konnte. Sie nahm das Flusensieb an dem Trockner heraus und befreite es in Schneckentempo von den Flusen.
Wenig später hörte sie Schritte, nahm den Geruch von angebrannten Streichhölzern war und schaute auf. Bucky stand mit einer Benjamin Blümchen Torte und zwei brennenden Zahlenkerzen im Raum und lächelte Paulina an. "Happy Birthday, Neunmalklug", gratulierte er.
Keine Ahnung, warum. Aber Paulina fing einfach an zu weinen. Es war nicht nur die Tatsache, dass Bucky ihr ihren Lieblingskuchen besorgt hatte (oder jemanden beauftragt hatte), sondern das sie den Geburtstag ohne ihre Familie feiern musste- jedoch den Teil, der ihr was bedeutete.
"Komm, du bist nur zweiundzwanzig und keine fünfzig", bemerkte Bucky leise und stellte die Torte auf die Waschmaschine, um dann seine Freundin in den Arm zu nehmen. "Alles gut.nDanke", murmelte Paulina und vergrub ihr Gesicht in Buckys T-Shirt.
"Gern geschehen", flüsterte er und drückte ihr einen Kuss auf das Haar. "Komm puste die Kerzen aus und wünsch dir was." Bucky drückte Paulina an den Schultern von sich weg, als er mit ihr redete und drückte ihr dann einen Kuss auf die Stirn. Paulina ging zum Kuchen und pustete die beiden Zahlenkerzen aus. Die kleinen Flämmchen auf den beiden Kerzen mit der Nummer zwei erlöschten und Paulina wünschte sich, dass das Leben auf der Flucht und dem Verstecken bald zu Ende sein sollte. Im Waschraum stank es fürchterlich nach ausgepusteten Kerzen, aber Bucky liebte den Geruch. Außerdem hatte er Hunger und wollte unbedingt den Kuchen probieren. Der sah schon lecker aus. "Ich habe noch Geschenke für dich", verkündete er dann und nahm die Platte mit dem rosanen Kuchen wieder an sich. Dieser roch gewaltig nach Erdbeeren und Schokolade, weshalb Bucky noch mehr hunger bekam. Sein Magen knurrte laut.
Paulina lachte leise. "Wir sollten erst was Essen, bevor wir uns den Geschenken zuwenden."
"Das wäre vielleicht ein Plan. Aber nein, erst die Geschenke", bemerkte Bucky zufrieden und folgte seiner Freundin ins Wohnzimmer.
Als Paulina die vielen Geschenkpackungen sah, stockte sie kurz. "Was ist das alles?"
"Pack aus und finde es heraus", lachte Bucky und stellte den Kuchen auf der Kücheninsel ab. "Die sind alle von mir."
Paulina zählte die Geschenke. „Alle?"
"Alle", nickte Bucky. "Pack aus."
Paulina blickte sprachlos von den Geschenken zu Bucky. "Ich hab mir noch nicht mal irgendwas gewünscht. Was hast du denn da alles..." Sie hatte keinen Schimmer, was sie noch sagen sollte.
"Ist ja nicht so, dass ich dich erst seit gestern kenne und wir nie miteinander reden m." Bucky schnitt eine Grimasse und ging zu Paulina. Sofort griff er nach ihrer Hand und zog sie zum Couchtisch. Er reichte ihr das erste Geschenk, welches sie ohne zu zögern und unter den Buckys Blicken auspackte.
Da war eine kleine Schatulle, überzogen mit Anthrazitfarbenen Samt.
Es war tatsächlich eine silberne Kette, mit einem silbernen Herzanhänger. Auf dem Anhänger selbst waren kleine hellblaue Diamanten zu einer Reihe eingesetzt.
Paulina fand die Kette auf Anhieb schön und wollte, dass Bucky ihr diese umlegte.
Das machte er auch. Dann folgte das nächste Geschenk. Ein Bilderrahmen mit Buckys Lieblingsfoto von den beiden.
Er schenkte ihr Bücher und sogar den neusten iPod. Er stand bei Shuri ganz schön in der Kreide, und fragte sich, wie er ihr das ganze Geld zurück bezahlen sollte.
Er verdiente schließlich nichts, obwohl er gerne würde- aber es ging nicht.
Paulina stellte das Foto auf die Kommode neben dem iPod von Shuri und der Anlage und wandte sich dann wieder zu Bucky.
Sie nahm ihn noch mal in den Arm und bedankte sich bei ihm.
„Torte?", fragte sie dann, als sie aus der Umarmung zurückwich.
Bucky nickte. „Das fragst du auch noch?"
Sie küsste ihn kurz, ehe sie sich freudig der Torte zu wandte.Um kurz vor halb vier, standen T und Okoye in dem königlichen Bunker.
Paulina war echt wenig davon angetan, aus dem Schlaf gerissen zu werden, weil jemand ihr zum Geburtstag gratulieren musste.
Gerädert setzte sie sich auf die Bettkante und musste sich erstmal sammeln, bevor sie in den Flur ging. Bucky hatte sich unter dem Kissen verkrochen und versuchte wieder einzuschlafen.
Paulina stand auf und ging in den Flur.
„Habt ihr mal aufn Tacho geguckt?"
T und Okoye blickten sie verwirrt an. Paulina räusperte sich und wiederholte ihre Frage auf Wakandan. Sie hatte vergessen, dass die beiden kaum Deutsch sprachen.
„Wir wären nicht hier, wenn's nicht wichtig wäre, Paulina", fing T an. Paulina lehnte sich an die kalte Wand an und legte die Stirn in Falten.
„Ayo ist nicht nach Wakanda zurückgekehrt."
Ayo hatte Urlaub und war für ein oder zwei Wochen in die Niederlande geflogen. Keine Ahnung warum, aber die Niederlande waren Ayos liebstes Urlaubsziel.
„Vielleicht bleibt sie länger."
„Sie meldet sich nicht. Ihr Handy ist aus und das weitaus seit Stunden bevor der Flug hätte gehen müssen."
„Geortet?", fragte Paulina.
„Ja, in einem Hotel in Petten. An der Küste."
„Okay. Hast du da mal angerufen?"
„Die nehmen uns nicht ernst", bemerkte Okoye. „Keine Ahnung warum."
Paulina seufzte. „Dann müssen wir Ayo suchen. Oder ihr."
„Ich könnte dich gebrauchen."
Nickend verschwand Paulina im Schlafzimmer und ließ die Tür einem klitzekleinen Spalt auf. „Ich zieh mich eben um." Auch wenn das alles zu riskant war, musste Paulina helfen. Es ging hier schließlich um Ayo.
„Im Jet wartet dein Anzug, nimm aber trotzdem normale Klamotten mit."
Bucky war aufgestanden und zog sich Hose und T-Shirt über. „Was ist mit Bucky?", rief Paulina aus dem Zimmer hinaus.
„Es ist zu riskant, euch beide mitzunehmen", hörte sie T sagen. „Du kannst dich jeder Zeit wegteleportieren, wenn Gefahr droht."
Bucky verzog die Lippen zu einer Linie und musterte Paulina. Diese zog sich weiter um.
„Falls aber Hilfe benötigt wird, sollst du dich bitte bereit halten."
„Klar", antwortete Bucky nur und setzte sich auf dem Rand des Bettes.
Paulina ging zu ihm und drückte ihn einen Kuss auf die Stirn. Er zog sie aber zurück, als sie zur Tür eilen wollte. Sie landete auf seinem Schoß. „Was machst du?", fragte sie ihn leise.
„Pass auf dich auf."
„Ich bin ja schon groß."
Sie küssten sich und Bucky hätte Paulina am liebsten zurück ins Bett gezogen, um sie bei sich zubehalten, aber er musste sie für diesen Augenblick gehen lassen. Es musste schließlich geklärt werden, was mit Ayo passiert war und wo sie sich momentan aufhält. Bucky hoffte nur, das die beiden Ersatz brauchten, warum auch immer. Er wollte nur an die frische Luft- hatte aber auch gleichzeitig Angst, dass sie nach der Sache wieder irgendwo neu anfangen mussten.
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626 (Avengers//W.S./B.B.)🦾❄️) ⏸
FanfictionVersuchsobjekt 626, ist für HYDRA nur irgendein Mädchen, welches mit dem Supersoldatenserum vollgepumpt, dessen Erinnerungen gelöscht und Manipuliert wurden, um gemeinsam mit dem Winter Soldier die Drecksarbeit für die Organisation zuerledigen. Die...