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Die Mutter musste nicht auf ihren Sohn hinabschauen, sondern spürte, dass etwas nicht stimmte. Sie regte sich gar nicht mehr, verstummte in ihrem Gebet an Gott, und das er ihr Sohn retten sollte und starrte vor sich in die Leere. Die Mutter, sicherlich Mitte dreißig, verfiel in eine Schockstarre.
Paulina fühlte sich in diesem Augenblick mehr als beschissen und verzweifelt.
Zögerlich und fast vorsichtig, sie wusste nicht, wie die Mutter reagieren würde, legte Paulina eine Hand auf ihre Unterarm, nachdem diese sich vor die Mutter gekniet hatte. Sie hatte die Augen geschlossen, weil sie den Anblick von dem kleinen Jungen nicht mehr ertragen konnte. Die andere legte sie auf eine Stelle vom Kind, die nicht im Blut getränkt war. Bucky kniete sich neben Paulina und legte seine Hand auf ihrem Unterarm. Sie konzentrierte sich und brachte die vier vor dem Wolkenkratzer in dem T''Challa lebte.
Als die Frau realisierte, was passiert war, fing sie aus dem Nichts an zu Kreischen und Flehen. Paulina und Bucky fuhren zurück und wandten sich ab, als die Mutter verzweifelt ihren Sohn rüttelte.
Passanten näherten sich schockiert und wollten helfen. Einer fragte bei der Mutter nach, was passiert sei. Diese konnte nicht antworten- sie schrie immer noch.
Paulina erklärte auf Wakandan den schockierten Menschen, was die Frau gesagt hatte, erzählte das für ihren Mann und den älteren Sohn keine Hilfe mehr nützen würde. Eine von den Dora Milaje, die Paulina nur flüchtig kannte, kam angerannt. „Was ist passiert?", fragte sie im gebrochenem Englisch Paulina und sah sofort, dass sie dem Kind nicht mehr helfen konnte. Sie starrte Paulina an, welche sich wiederholte und ihr alles erzählte.
„Normalerweise greifen die Panther keine Gruppe Menschen an."
„Sie sagte er wäre sehr groß, hatte grüne Augen. Ich weiß es nicht", sagte Paulina leise und fasste sich ins Gesicht. Ihr wurde ganz komisch, als sie Blut an ihrer Hand sah und wischte dieses hektisch an der Hose ab. Sie war sich nicht sicher, ob es ihr Blut war oder das von dem kleinen Jungen, der ganz nah an seine Mutter gedrückt wurde. Diese schrie und jammerte immer noch bitterlich und ließ sich nicht beruhigen.
Die Dora Milaje Soldatin, rief nach Verstärkung, während andere Passanten bereits einen Krankenwagen geordert hatten. Bucky, welcher keine Worte für die Situation fand, griff nach Paulinas Handgelenk und zog sie von dem ganzen Chaos weg. Er sah ihre blutende Nase und zog Sorgenfalten auf. Dann nahm er sie einfach in den Arm.
  Als T'Challa, wie einige weitere Dora Milaje eintrafen, darunter Okoye und Ayo, brachte er das Chaos teilweise in Ordnung.
„Was ist passiert?", fragte Ayo, die zu den beiden kam.
„Wir waren am Wasserfall, hörten plötzlich Schreie und sind so schnell wies ging dahin gelaufen", erklärte Bucky. „Sie meinte ein riesiges Raubtier mit grünen Augen, hätte sie angegriffen. Er tötete ihren Mann und ihren anderen Sohn. Wir fanden sie mit dem kleinen Jungen im Arm in einem Toilettenhäuschen- konnten nichts mehr machen."
„Hat sie teleportiert?", fragte Ayo und deutete auf Paulinas Gesicht. Paulina hatte immer noch keine Ahnung, was sie noch sagen sollte.
„Ja, uns vier", antwortete Bucky dann. „Hat aber schon wieder aufgehört."
Ayo klopfte ihrer Freundin auf die Schulter, sie war sowieso, viel zu schlecht darin Mitleid mit anderen zu haben und Gefühle zu zeigen, geschweige denn Personen zu trösten. Das wusste Paulina, weshalb sie Ayo deswegen nicht sauer war.

     Paulina wusch sich nachdenklich die Hände und das Gesicht, als T'Challa in ihr Penthouse trat. Steve und Bucky saßen am Tisch und schwiegen sich an.
„Die Dora Milaje kämmt gleich den Wald ab und ich werde mitgehen. Vielleicht seh ich mit eigenen Augen dieses Raubtier. Außerdem müssen die Leichen geborgen werden."
„Das was noch von denen übrig ist", murmelte Paulina und stellte das Wasser ab. „Kein Panther würde das tun. Sie meiden uns alle."
„Wer weiß, man kann Tieren nie hinter dem Kopf schauen", warf Steve ein.
„Sie sagte, dass Raubtier war riesig und fett", entgegnete T'Challa und setzte sich an den Esstisch.
„Und er hätte grüne Augen gehabt", fügte Bucky hinzu. Paulina trocknete die Hände ab und drehte sich um. Dann schmiss sie das Handtuch auf die Kücheninsel.
„Ich weiß es auch nicht", T'Challa schien ratlos und blickte zu Paulina. „Du hättest nichts tun können. Hör auf dir deinen Kopf darüber zu zerbrechen."
„Ich versuch's", murmelte sie und setzte sich ebenfalls an den Tisch und direkt neben Bucky. Er legte eine Hand auf ihren Oberschenkel und schaute sie aufmunternd an. Eine Frau die an einem Tag, alles verloren hatte für was sie stand. Und das auch noch auf einem wirklich grauenvollen Weg. Paulina griff nach einer Mandarine vom Obstteller, und auch wenn sie das nur zu Weihnachten aß, hatte sie Hunger drauf. Irgendwas musste sie vor Frust essen.
  Steve wandte sich zu T'Challa. „Ich kann helfen, hab eh nichts zu tun und das wäre eine Kleinigkeit, die ich tun könnte. Du machst wirklich zu viel für uns."
„Ihr seid, mehr oder weniger, ihre Freunde. Ich mach's für Paulina, für sonst niemanden", stellte T'Challa klar und stand auf. „Wenn du dich langweilst, kannst du uns gerne anschließen, Cap."
   Steve nickte und erhob sich ebenfalls vom Stuhl. Er wollte T'Challa helfen, sich selbst von diesem Ding überzeugen und außerdem wollte er Bucky mit Paulina allein lassen.
„Ich melde mich, wenn wir etwas haben."
Paulina nickte T'Challa zu und sah den beiden hinterher, als sie Küche und Esszimmer verließen.
Ein paar Sekunden später, fiel die Tür zu und Paulina war wieder mit Bucky allein.
Schweigend befreite sie die Mandarine von der Schale, während Bucky immer noch seine Hand auf ihrem Oberschenkel liegen ließ. „Wir hätten da echt nichts mehr tun können", fing er an.
„Ich weiß", murmelte Paulina und seufzte. „Ich wünschte, es wäre anders gewesen."
„Ich auch." Bucky lehnte sich zu Paulina rüber und drückte ihr einen kleinen Kuss auf die linke Schläfe.
„Mandarine?", fragte Paulina nur.
„Fragst du mich gerade ernsthaft, ob ich was essen will?", lachte er leise und nahm ihr zwei kleine Stücke weg, die er sofort im Mund verschwinden ließ. „Scheiße, sind die süß." Paulina schmunzelte.
„Ich hätte niemals gedacht, dass du so ein Vielfraß bist."
„Der leichte Doppelkinnansatz, unter meinem Bart, ist keine Deko."
„Hätte ja sein können."
Für einen kleinen Augenblick hatte Bucky erfolgreich Paulina abgelenkt. Normalerweise war es meistens anders herum, und Paulina we ihn dankbar.

626 (Avengers//W.S./B.B.)🦾❄️) ⏸Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt