⚜️30⚜️

177 27 9
                                    

⚜️30⚜️

Am übernächsten Tag, fühlte Paulina sich, als ob sie Bäume ausreißen könnte. Sie war sehr früh aufgestanden, hatte sich Fruit Loops, welche Bucky gerne aß (standen auch auf der Liste) in eine Schüssel gegeben und dann die Milch rübergeschüttet. Sie wollte sich stärken, um dann ein bisschen weiter an ihre Stärke bei der Teleportation zu experimentieren und danach weiter an Bucky arbeiten.
Gestern hatten sie Dinge aufgeschrieben, die ihn Spaß machten, für was er riesige Freude empfand. Neben Karaoke singen, fand Bucky tanzen, zeichnen und schreiben ganz toll. Paulina überlegte, was sie als erstes machen konnten, sobald sie die Kontrolle über ihn hatte. Sie war nervös und hatte Schiss- man konnte nie wissen, was passiert.
Um kurz vor fünf in der Früh, saß Paulina auf der Couch und schaute wieder deutsches Frühstücksfernsehen. Dann fragte sie sich, was ihre Mutter und ihre Schwestern wohl machten. Sie mussten doch wissen, dass sie gesucht wurde, wurden, wenn nicht sogar schon von Interpol verhört und ausgefragt. Das Gleiche gilt für Paulinas Professoren, Kommilitonen, Freunde und ihre ehemalige beste Freundin- und deren Freund, Paulinas mittlerweile Exfreund.
Kurz vor ihrem verschwinden, hatte sie nämlich herausgefunden, dass die hochnäsige Pute, die sich als beste Freundin ausgegeben hatte, schon viel länger eine Affäre mit Paulinas Freund hatte.
Sie hatte es nicht geschafft, die beiden zur Rede zustellen, wie denn auch?
Mittlerweile war Paulina drüber hinweg, war aber trotzdem noch enttäuscht, dass sie wieder einmal so leichtfüßig Menschen vertraute. Bei Bucky war's anders.
Ihm vertraute sie. Sie wusste, dass er nichts Dummes anstellen, was sie verletzen würde. Er konnte, wie er es sagte, sich in Leute hineinversetzen und sich ausmalen, wie verletzend eine Handlung oder ein Wort für sie wohl gewesen sein muss.
Er hatte die Leute immer gut behandelt, die auch etwas Gutes von ihm wollten. Menschen, die Schlechtes vor hatten, ignorierte oder vermöbelte er- (meistens war's Notwehr, oder wenn er Steve helfen musste)...
Bucky hatte Paulina, welche mit der Schale Müsli dastand und in die Leere vor sich starrte, zwei Minuten beobachtet. Er wüsste so gerne, über was sie nachdachte, aber so traurig wie sie schaute, wollte er erstmal nicht nachfragen. Warum sollte man noch Salz in die Wunde schütten?
Er ging müde in die Küche und machte sich ebenfalls eine Schale mit Fruit Loops und kalter Milch fertig. Er steckte einen Löffel rein und ging vorsichtig ins Wohnzimmer. Paulina schien immer noch nachzudenken und ihn gar nicht zu bemerken, selbst als er neben ihr saß.
Er legte die Stirn in Falten. „Über was denkst du nach?"
Die Schale mit den Müsli stellte er auf den Couchtisch vor sich, ehe er näher zu ihr rückte. Paulina kam wieder zu sich und blickte zu Bucky. „Frag mich was meine Mom macht."
„Schreib ihr einen Brief, oder diese neuartige Version davon."
„Ich werde von Interpol gesucht, wenn ich jetzt Kontakt zu ihr aufnehme, egal wie, dann werden die mich hier aufspüren. Die haben dort sicherlich alles verwanzt und unter Beobachtung, falls ich mich melden sollte. Und mein Erzeuger, der wird sicherlich seine Leute losschicken."
HYDRA ist offiziell am Ende."
„Wir wissen beide ganz genau, dass irgendwo auf der Welt, irgendwelche Idioten, vermutlich auch mein Vater, vielleicht auch Pierce, wieder an irgendwas arbeiten. Wissenschaftler finden sich immer. Unfreiwillige Freiwillige ebenfalls."
„Pierce ist tot, er und andere starben, damals im Triskelion, dass S.H.I.E.L.D.-Hauptquartier. Da wo ich Steve aus dem Fluss vorm ertrinken gefischt habe, bevor ich untergetaucht bin. Pierce hat sich dort eingeschlichen."
„Und was ist mit S.H.I.E.L.D.?"
„Steve meinte, gebe es nicht mehr. Die Avengers sind jetzt ihre eigene und neue Firma. Jedenfalls der Teil, der noch geblieben ist."
„Hm", machte Paulina und wollte das Thema wechseln, aber Bucky hatte einen anderen Vorschlag.
„Interpol, oder sonst wer, haben vielleicht Telefon, Handys und sonst was verwanzt, aber dich nicht."
„Was meinst du?", fragte Paulina.
„Wenn du dich in dein altes Zuhause beamst."
„Würde meine Mutter einen Herzinfarkt bekommen. Wer weiß ob mein Erzeuger da ist. Ich will's lieber nicht riskieren." Paulina dachte nach. „Ich hab mich schon überlegt in mein altes Zimmer in die WG zu teleportieren, um meine persönlichen Dinge rauszuholen, wenn diese noch da sind und nicht beschlagnahmt, um Beweise zu finden."
„Versuchen kann man das doch. Und dann kannst du wieder üben. Deutschland ist nicht so weit entfernt wie New York."
„Von hier bis nach Rostock wären es über 10.000 Kilometer", sagte Paulina. „New York waren mehr als 11.000 Kilometer."
„Und das mit Ayo. Warum sollte die Stadt da, mit mir, schwieriger sein?"
„Hab ich nicht gesagt", sagte Paulina schnell.
„Aber gedacht", warf Bucky ein. „Lass und das versuchen, okay?"
„Okay."
„An meinem Hirn kannst du später noch herumdoktern."
Paulina nickte und wandte sich dann, den teilweise, schon viel zu weichen Fruit Loops in der Schale zu. Bucky setzte sich auf den Boden und vor den Couchtisch um besser essen zu können. Paulina setzte sich kurzerhand mit nach unten und schaltete auf einem anderen Sender. Dort lief Good Morning, America.
Dort wurde gerade über einen Todesfall einer berühmten Persönlichkeit gesprochen. War vermutlich wieder eine Persönlichkeit, die in den USA bekannt war, sonst hätte Paulina die ältere Frau erkannt. Bucky griff nach der Fernbedienung und schaltete auf einem bekannten Musiksender, wo gerade 80er und 90er Musik lief. Zu seiner Zeit gabs die Musik nicht, aber er fand diese Band, die über Paradise City sang gut, jedenfalls dieses Lied. „Wer ist das?", fragte er an Paulina gewandt. Vielleicht wusste sie ja, wer diese Band mit dem dürren, blondhaarigen Leadsänger war.
„Guns 'n Roses, ist eine Hard-Rock-Band und wurde 1985 in Los Angeles gegründet."
„Und das weißt du woher?"
„Weil solche Musik eher meine Musik ist. AC/DC, Mötley Crüe, Linkin Park, Limp Bizkit, Bring Me The Horizon. Manchmal höre ich aber auch Rapmusik, ist eine Art Sprachgesagt mit HipHop-Musik. Eminem zum Beispiel. Eigentlich höre ich fast alles an Musik, außer deutschen Schlager und die meiste deutsche Musik."
„Schlager?"
„Hm, sowas wie Countrymusic nur noch viel schlimmer und widerlicher. Merkwürdig zu beschreiben." Paulina löffelte ihr Müsli weiter. „The Weeknd ist auch gut, oh und Drake, David Bowie, Oasis." Paulina hätte noch einiges aufzählen können. „Es gibt viele gute Lieder, die ich dir zeigen werde, auch wenn's vermutlich nicht deine Musikrichtung ist."
„Ich bin für fast alles offen", sagte Bucky. „Spielst du eigentlich wirklich Piano?"
„Meine Eltern haben mich als Kind dazu gezwungen irgendein Instrument zu spielen. Triangel war nicht drinnen und fanden sie auch nicht lustig. Sie haben mir gegen meinen Willen eine Nachhilfelehrerin auf den Hals gehetzt und mir das beste Piano auf den Markt gekauft. Hab's dann nach 'ner Zeit doch gemocht."
Bucky lachte leise. „Manchmal müssen Eltern halt einen zum Glück zwingen."
„Manchmal, aber auch wieder nicht", sagte Paulina und löffelte weiter.
Auf dem Musiksender, fing gerade ein anderes Lied an.
„With these hungry eyes
One look at you and I can't disguise
I've got hungry eyes
I feel the magic between you and I", sang der Typ in seinem älteren Musikvideo.
„Das Lied ist aus einem ganz bekannten Tanzfilm. Dirty Dancing, heißt der und ist aus dem Jahr 1987. Meine Mom liebt diesen Film, ich find ihn auch gut."
„Okay", sagte Bucky dann leise und verfluchte es jetzt schon, dass das Lied sich in seinem Hirn gebrannt hatte. Warum bekam er immer wieder so schnell Ohrwürmer?
  Nachdem beide gefrühstückt hatten, war Paulina diejenige die die leeren Schalen und die Löffel in die Küche brachte und im dem Geschirrspüler einräumte. Bucky saß immer noch vorm Fernseher und hörte mittlerweile ein anderes Lied: a-ha mit Take On Me.
Paulina sang nicht den Text mit, sondern murmelte die Melodie vor sich hin, die wohl jeder kannte. Sie räumte dann noch ein bisschen die Küche auf, jedenfalls das wenigste Chaos was da ist.
  Bucky kam irgendwann zu ihr. „Hast du jetzt eine Idee, was wir zuerst machen wollen?", fragte er an Paulina gewandt.
Diese verstummte, als diese Sweet Dreams von Eurythmics mitsang. Sie bevorzugte trotzdem die Version von Marilyn Manson.
„Marilyn Manson ist auch ein guter Musiker", sagte Paulina erst, ehe sie schnell hinzufügte, dass sie wohl das mit der Teleportation ausprobieren würde.
„Aber ich lande nicht stundenlang auf dem Klo?", hakte er nach.
„Nein, glaub ich. Ayo ist ja ein stinknormaler Mensch, wir nicht. Hattest du damals in Rumänien Bauchkrämpfe die nichts Guten bedeuten."
„Nichts Gutes bedeuten?"
„Mensch, na, diese Bauchkrämpfe die man hat, wenn man kurz vor explosiven und massiven Durchfall steht."
Bucky fing lauthals an zu lachen und schüttelte seinen Kopf. Warum musste sie sich manchmal so merkwürdig positiv ausdrücken. „Nein. Alles gut. Auch danach."
Er schnitt im Lachen eine Grimasse und hörte dann auf. „Also Deutschland?"
Paulina nickte. „Ja."
„Ist es viel Zeugs?"
„Nein, es geht eigentlich. Je nachdem was noch da ist, oder ob es da ist."
Bucky nickte. „Wollen wir dann jetzt sofort los?"
„Ich zieh mich eben noch um. Vergiss du gleich, deine Käppi nicht."

626 (Avengers//W.S./B.B.)🦾❄️) ⏸Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt