2. Ich gebe mich zum Abschuss frei

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Ich erreichte die Bar ein wenig später, als Kate angegeben hatte. Es war mittlerweile dunkel, der Parkplatz relativ leer. Gut, denn so hatten wir wenigstens unsere Ruhe vor lästigen Paparazzi. Einer der Gründe warum ich mich lieber auf dem Olymp aufhielt. Dort gab es zwar auch Paparazzi fürs mythische Fernsehen, aber man hatte mehr seine Ruhe.

Kopfschüttelnd trat ich also auf die Bar zu und öffnete die schwere Holztür. Sofort kam mir der Geruch nach Zigaretten und Pub entgegen. Ein vertrauter Geruch. Im Eingang gegenüber von mir befand sich ein kleiner Spiegel. Im Vorbeigehen erhaschte ich einen Blick hinein. Pechschwarze schulterlange Haare, braun gebrannte Haut mit stechend leicht geschminkten hellgrünen Augen. Astrid scherzte immer darüber, dass meine ihren gelbgrünen ähnlich waren, so hell war das grün. Ich schnaufte innerlich. Ja, das grün war definitiv nicht normalsterblich und sehr hell, aber es hatte keinen gelben Ton. Die auffälligen Augen, wurden durch eine feine Nase und einen markanten Kiefer abgerundet. Eine Kombination, die es für viele unwiderstehlich machten, nicht mit mir zu flirten. Vielleicht lag es auch einfach nur an meinen Genen. Ich wandte meinen Blick ab und zog meine Jacke aus, während ich die Bar betrat.

Es war genauso wenig los, wie ich draußen schon vermutet hatte. Ein paar Stammgäste saßen an der Bar. Eine Gruppe Halbstarker betrank sich in einer Ecke und starrte auf den Fernseher. Es lief irgendeine Sportsendung. Mein Blick glitt über sie für den Fall, es könnte vielleicht jemand für die Nacht dabei sein. Nein, eindeutig zu jung für mich.

„Gaiá hier." Kates Stimme kam von rechts. Ich wandte mich um und entdeckte sie etwas abseits in einer Nische. Sie war lächelnd aufgestanden.

Mit einem charmanten Lächeln lief ich auf sie zu. „Hey du." begrüßte ich erst sie, dann Juan. Astrid umarmte mich, dann glitt mein Blick in die Runde. Eine schlanke, große junge Frau mit rötlichem kurzem Haar und einer Augenfarbe die aus grau, grün und Blautönen bestand. Eindeutig Hailey. Sie saß natürlich bei Astrid und begrüßte mich mit einem freundlichen Lächeln. Und als letzter in der Runde, war da noch ein attraktiver Mann. Vermutlich Südländer. Eindeutig attraktiv mit dem wuschellocken, dem drei Tage Bart und den graublauen Augen. Sein Blick glitt einmal über mich. Ich biss mir kokett auf die Unterlippe. Das könnte vielleicht ein Volltreffer sein.

„Das ist mein Neffe Diego." erklärte Kate.

„Diego." ich musterte ihn. Ein ziemlich heißer Diego. „Hi."

„Hi, du bist Gaiá?" er lächelte charmant und rutschte zur Seite, so das ich mich zu ihm setzen kann.

„Die einzig ware." ich grinste schief. „Sonst keiner da?"

„Nop. Mom ist zu einem Notfall gerufen worden und Kates beste Freundin hat Nachtschicht."

„Schade." ich sah Kate an.

Sie wank ab. „Halb so wild, war ja auch eine ziemlich spontane Aktion."

„Eigentlich wollte Rae noch gekommen sein, aber sie wurde ebenfalls wegen einem Notfall gerufen." erklärte Hailey.

Ich hatte keine Ahnung wer genau diese Rae war. Also klar, ihr Name kam mir bekannt vor, aber ich hatte sie nie getroffen. „Rae?"

„Meine beste Freundin." erklärte Hailey. „Und Diegos Tante."

„Ah." ich nickte und sah zu Diego.

Ich erwischte ihm beim starren. Unschuldig hob er seinen Blick wieder in meine Augen und lehnte sich vor, sobald die anderen in ein Gespräch verwickelt waren. „Kein Freund?"

„Was wenn ich eine Freundin habe?"

„Hast du?"

„Nein." ich biss mir auf die Lippe. „Dafür bin ich nicht das richtige Material."

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