26. Übernachtungsparty und Gespräche

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„Gaiá?"

„Hey Partner." ich lächelte und klemmte das Telefon an mein Ohr, während ich gleichzeitig das Drehbuch zur Seite legte um mich auf ihn zu konzentrieren.

„Störe ich gerade?" fragte er leise.

„Nein, alles gut." sagte ich warm. „Alles in Ordnung bei dir?"

„Na ja, also..." er räusperte sich. „Ich bin gerade bei Lenny."

„Oh, das ist schön. Habt ihr geredet?"

„Ja, aber ich habe gegen meinen Hausarrest verstoßen." erklärte er zögernd.

Ich seufzte und stand auf. „Und jetzt willst du noch nicht nach Hause?" ich sah auf die Uhr, bei ihm war es spät Abends.

„Meine Eltern werden sauer sein und na ja, ich habe aus Panik ihnen geschrieben, das ich bei Delta auf dem Schiff bin."

„Hast du Delta das gesagt?"

„Nein, sie wird mich dann wieder belehren nicht zu lügen." sagte er kleinlaut. „Ich dachte, du könntest vielleicht mit ihr reden."

„Ah." das ergab Sinn. „Damit ich den Vorwurf deiner Schwester abkriege?"

„Sie mag dich, das sollte also nicht so schlimm ausfallen."

Ich seufzte. Eigentlich wollte ich mich ungern in familiäre Angelegenheiten einmischen. „Wir machen das so. Ich rede mit deiner Schwester, aber unter einer Bedingung."

„Und die wäre?"

„Du schläfst hier und nicht bei Lenny."

Er grunzte auf. „Du hörst dich an, wie meine Mutter oder Delta."

„Ich will keinen Ärger und lebend aus dieser Sache raus, Kleiner." erklärte ich ernst. „Du schläfst hier und so lügst du auch nicht wirklich deine Eltern an. Du warst wirklich hier, sie müssen ja nicht wissen, dass du davor bei Lenny warst und gegen den Hausarrest verstoßen hast."

Ich hörte ihn seufzten und eine leise Stimme, die im Hintergrund mit ihm redete. Es raschelte, dann war Chester wieder dran. „Lenny meinte, dass die Idee gar nicht schlecht ist, also hast du wohl gewonnen."

Ich grinste schief. „Ich gewinne immer."

Er brummte. „Danke, Partner."

„Kein Problem. Drück mir lieber die Daumen, dass deine Schwester mich leben lässt."

„Das wird sie, aber ich drück trotzdem die Daumen."

„Danke, Kleiner." sagte ich und streckte mich. „Also deine Schwester ist glaub ich im Moment noch am Steuer, wird aber nachher von Jeremy abgelöst." ich warf einen weiteren Blick auf die Uhr. „In drei Stunden."

„Ich werde dann auf dem Schiff auftauchen." versprach er.

„Gut, dann bis gleich Kleiner. Und euch noch einen schönen Abend."

„Danke dir."

Ich verabschiedete mich von ihm und legte das Telefon weg. Seufzend raffte ich mich auf. Ich hatte Delta seit dem Klettern gestern Abend nicht mehr gesehen. Dadurch das sie den Tag am Steuer verbracht hatte, hatte Jeremy ihr das essen immer gebracht und ich hatte abwechseln Rider oder Jeremy bei aufräumarbeiten auf dem Schiff geholfen und so nur ab und zu einen Blick hoch in die Steuerkabine werfen können. Jedes Mal hatte mein Herz einen ticken schneller geschlagen. Ein weiterer Grund, auf Abstand zu bleiben, aber ich hatte Chester versprochen mit ihr zu reden. Also machte ich mich auf den Weg, um rauf aufs Deck und hoch zur Steuerkabine zu laufen. Es war dunkel und nur noch wenig los. Die meisten verbrachten ihren Abend im Essraum und spielten Spiele, lachten und schwatzten.

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