Erinnerungen, Liebe und Götterkinder

23. Das Geschenk

Nervös strich ich mir die feuchten Handflächen am Kleid ab und versuchte nicht unruhig hin und her zu laufen. Im Hintergrund lief Musik, während ich den Eingang der Halle nicht aus den Augen ließ. Delta musste jeden Moment da sein. Ich hatte Jeremy gebeten sie hier her zu locken, während Rider und ich vorher alles organisiert hatten, um ihr das perfekte Geschenk zu überreichen. Beziehungsweise, Rider hatte es mir überlassen. Nun stand ich hier alleine, jede einzelne Faser meines Körpers war angespannt und mein Magen rumorte. Götter, das letzte Mal war ich so nervös als...ich konnte mich nicht mal mehr dran erinnern.

Verdammt, es war doch nur Deltas Geschenk.

Die Türen zur Halle gingen auf und Delta trat ein. Im nächsten Moment, wurde mein Mund ganz trocken. Wow!

Ich hatte sie schon in einem Kleid gesehen, aber nun warf es mich wieder um. Das dunkle elegante Kleid schmiegte sich an ihre sexy Kurven, während ein tiefer Ausschnitt nicht viel Platz für Fantasien ließ. Ihre Haare lagen offen und sexy in ihren Naturwellen über ihre Schultern, während ihre geschminkten Augen sich irritiert umsahen. Ehe ihr Blick auf mich fiel.

Mein Herz setzte fast aus, aber ich rang mir ein gelassenes lächeln ab und das verdiente einen Oscar.

„Gaiá?" fragte sie. „Ich dachte ich soll Jeremy bei einem Klassentreffen begleiten und angeben."

Ach, so hatte Jeremy es hinbekommen, dass sie sich so heiß anzog? Ich wagte es meinen Blick auf ihre Beine wandern zu lassen. Dort wo an einen Schlitz braune seidige Haut hervorblitzte.

Ich räusperte mich. „Nun, das war offensichtlich gelogen."

Misstrauisch kam sie auf mich zu und sah sich um. „Was soll das werden?"

„Nun, das hier." ich breitete kurz meine Arme aus. „Ist dein ganz persönlicher Abschlussball. Du hast mir damals am Feuer gesagt, dass du ihn gerne miterlebt hättest. Nun, es ist ein wenig spät, aber ich dachte in der Turnhalle deiner alten Schule und ein wenig Deko, könnte ich es zu deinem eigenen persönlichen Abschlussball machen."

„Du hast es dir gemerkt?" ihr Blick glitt bewundernd über die bunte Dekoration die von Girlanden bis zur Bowl an einen kleinen Tisch reichte. Dann glitt ihr Blick zu mir und ich bemerkte eindeutig, wie sie mich genau musterte. Mir wurde abwechseln heiß und kalt, aber ihr schien zu gefallen was sie sah, denn sie biss sich auf die Unterlippe. „Und was genau ist deine Rolle in den ganzen?"

„Sieh mich als den heißen Quarterback, der dich begleitet. Oder heiße Cheerleaderin? Ich weiß nicht was du lieber hast." charmant lächelnd hielt ich ihr meine Hand hin.

In ihren Augen spielten sich so viele Emotionen ab, dass ich sie nicht mehr zuordnen konnte, aber sie hob ihre Hand. Ich nahm sie und zog ihr ein Bändchen mit einer roten Blume über das Handgelenk.

„Eine Rose?" sie sah auf ihr Handgelenk.

„Na ja, ich dachte sie passt zu dir. Wegen Dornröschen. Du weißt schon." ich grinste schief.

Sie lachte. „Würde ich nicht wissen, dass du es nur nett sein willst, würde ich glatt denken das wäre ein Date."

„Ich kann dir versichern, dass es keins ist. Mit mir hat man keine richtigen Dates." ich führte sie in die Mitte der kleinen Kulisse. „Also was zuerst? Snacks essen? Bowl trinken, in der zufällig doch Alkohol ist oder tanzen?"

„Ich bin am Verhungern." sie rieb sich grinsend den Bauch.

Ich schmunzelte. „Sehr gute Wahl. Ich auch!"

°°°

„Igitt, das Zeug schmeckt ekelhaft." Delta stellte die das Glas mit der Bowl zurück auf den Tisch, an dem wir es uns gemütlich gemacht hatten. Ich hatte absolut nichts dagegen, denn so hatte ich einen sehr guten Ausblick mir gegenüber. Auch wenn ich mich beherrschen musste um ihr nicht ständig in den Ausschnitt zu sehen. Unglaublich, dass ich mich mal dazu zwang nicht zu starren.