17. Erinnerungen

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„Gaiá, meine hübsche. Du willst es doch auch. Zier dich nicht so, dann muss ich auch nicht gewaltsam werden." flötete eine Stimme.

Kalte Angst kroch mir den Nacken hoch und ich fuhr herum. Es war dunkel, nur einzelne Kerzen erhellten den Raum in dem ich stand. Schwarzes lockiges Haar viel ihm über die Schultern und schimmerten golden. Er trug einen Chiton, ein altgriechisches Gewand, das in seinen Fall so aussah, als wäre es Blut durchtränkt. Seine Haut war so fahl, als hätte sie noch nie Sonnenlicht gesehen, während ich überall Narben an seinen Körper sehen konnte. Seine Augen glühten golden, aber ich hätte schwören können das sie rote Sprenkel hatten. Wie blutige Sprenkel. Als wäre Blut auf sie gespritzt und wäre nie wieder abgegangen. Kalter schweiß. Ein zittern lief mir vibrierend durch den Körper. Ich wusste, es war eine Erinnerung und ich wusste auch, das ich mich wachschreien musste, aber ich konnte nicht. Ich war erstarrt. Der Mann sah unbewaffnet aus, jedoch strahlte er eine so starke Macht aus, dass ich es nicht wagte mich zu bewegen. Auch wenn er nicht gerade muskulös war, sondern dürr, strotze sein Wesen vor Macht. Er sah sich gelassen in dem Zimmer um und hob dann die Hand, während er mich fixierte. In seiner Hand erschien eine schwarze Sichel, die der Mann gelassen umher schwang. Ich schluckte schwer. Kronos. Der Titan der Titanen, der Anführer. Der Titan der die Macht über die Zeit hatte. Der grausame Herrscher vor einer Zeit der Götter. Ein Titan, der eingesperrt worden war und es doch schaffte immer wieder aufzutauchen. Kronos, das Symbol der Grausamkeit und gleichzeitig das Symbol der Bestien.

Ich versuchte verzweifelt die Erinnerung zu verdrängen. Ich wollte nicht daran denken, ich wollte nicht sehen was jetzt kam. Warum war ich verdammt noch mal eingeschlafen? Mein Unterleib begann zu schmerzen, als hätte ich krämpfe. Doch die verhinderten nicht das die Erinnerung verschwand, ganz im Gegenteil.

„Lass mich frei, Kronos. Lass mich gehen." hörte ich mich vor angst zitternd sagen.

Kronos lachte. „Du wirst niemals zurückkehren. Du gehörst jetzt zu mir, wir sind eine Familie, meine Geliebte." er riss mein Kleid von meinem Körper. Ich fühlte mich nackt und entblößt. Ich versuchte verzweifelt meinen Körper zu verdecken, doch Kronos hielt mich fest und starrte meinen Körper voller Hunger an.

Nein! Nein! Nein! Ich wollte die Bilder nicht sehen. Sie sollten weg gehen. Ich war zu dem Zeitpunkt noch zu jung gewesen, um meine Kräfte einzusetzen. Ich war zu schwach gewesen, um gegen einen Titan seiner Größe anzukommen. Es war die Hölle. Ich wollte nicht daran denken. Warum Verstand mein Kopf das nicht. Wieso diese Erinnerung?

„Gaiá. Meine liebe Gaiá, du wirst mir das Kind schenken, was ich schon immer wollte." er grinste.

„Ich bin deine Schwester!" rief ich verzweifelt aus. Doch ich wusste, das es nichts brachte. Unter den Göttern und anderen Unsterblichen, war die Familiensache eine andere.

„Halbschwester." er verdrehte grinsend die Augen und leckte sich über die Lippen. „Und das macht es noch besser. Unser Kind wird die Welt regieren. Es wird zum Anführer meines erschaffens. Es wird zum Anführer der Bestien." sein widerlich kaltes lachen ließ mich zusammenzucken.

Ich versuchte Krampfhaft an was anderes zu denken. Doch es gelang mir nicht. Wieder tauchte Kronos vor mir auf und entledigte sich seiner Kleidung und entblößte einen geschundenen, mageren Körper. Ekel stieg in mir hoch.Lass mich...frei." wimmerte ich und trat rückwärts gegen die Wand. Eine eiskalte Steinmauer. Sein grausames lachen ertönte nur noch lauter. Kronos packte meinen Arm und schleuderte mich volle Kanne weg. „Du gehörst mir und du wirst mir das Kind schenken!" knurrte er und stürzte sich auf mich. Ich schrie, schlug und wehrte mich mit aller Macht. Ich wimmerte vor Schmerzen, doch Kronos machte was er wollte. Er packte mich warf mich gegen die Wand und stemmte sich gegen mich, um mir mit seinen ekelhaften Lippen über den Hals zu fahren. Ich weinte und zitterte. Er fuhr mit seinen eiskalten Fingern über meine Haut, meinen Hüften und anderen intimen Zonen. Ich versuchte in wegzudrängen. Ich schlug ihn, doch alles half nicht. Ich ekelte mich, der Schmerz den er mir zufügte war ungreifbar. Er brach mir fast meine Knochen. Kronos gieriger Blick brannte auf mich nieder, doch alles was ich verspürte war Angst und der Wunsch zu sterben. Ich konnte nicht sterben, aber ich wollte es. Ich wollte nicht da sein. Ich wollte nicht, dass es wieder passierte. Ich fühlte mich wehrlos und schwach. Er drängte mich gegen die Wand. Ich schrie...

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