Erinnerungen, Liebe und Götterkinder

22. Dateberatung inklusive

„Zieh das blaue an." ich deutete auf das Hemd, das Rider in seiner linken hielt. Zweifelnd sah er zu dem weißen und dann wieder zum blauen.

„Sicher?"

Ich verdrehte die Augen. Männer konnten schlimmer sein als Frauen, wenn es darum ging, sich fürs erste Date fertig zu machen.

Ich saß auf seinem Bett und schlug ein Bein über das andere. „Ganz sicher. Ich finde weiß ist zu förmlich. Das blaue Hemd gibt dem ganzen etwas lockeres."

„Hm..." er wurde durch ein klopfen unterbrochen und kurz darauf ging die Tür auf.

„Rider, ich...oh störe ich?" Delta sah überrascht zwischen uns her.

Mein Herz machte einen kleinen Hüpfer und ich kam nicht drum herum, sie in ihrer Rüstung anzustarren. So heiß. Ich seufzte innerlich.

Rider, der seine Arme gesenkt hatte, schüttelte den Kopf. „Was gibt's?"

„Wir holen die Segel jetzt raus, der Wind ist perfekt." sagte sie nur.

Er nickte. „Sehr gut."

Delta wandte sich wieder um, doch ich räusperte mich. „Dornröschen?"

Sie sah fragend auf.

„Blau oder weiß?" ich deutete auf Riders Hemden.

Sie musterte die Hemden. „Blau."

Ich grinste. „Siehst du Rider. Delta sagt ebenfalls blau und sie hat wesentlich mehr geschmack als ich."

„Oh danke, wehrte Frau." Delta deutet einen knicks an.

Ich unterdrückte nur schwer das lachen. „Verschwinde, du Störenfried."

Sie streckte mir die Zunge raus und verschwand schließlich wieder aus der Tür.

Rider schien von alledem nichts mitbekommen zu haben. Der Ärmste sah ziemlich nervös aus.

„Okey, blau." er nickte und fuhr sich durchs Haar.

„Ry, kein Grund nervös zu sein. Es ist Jeremy von dem wir hier reden. Er wird dich in allem gut finden." versuchte ich ihn zu beruhigen.

Er kaute auf seiner Unterlippe. „Was wenn es schiefläuft?"

„Es wird nicht schieflaufen."

Er zog sich sein Oberteil aus und wandte mir seinen Rücken zu, um die Hemden aufzuhängen. Mein Blick glitt kurz über das Tattoo an seiner Rippenseite. Ein kleines Abbild der blue Arrow.

„Woher bist du dir so sicher?" er nahm nun das blaue Hemd, um es sich anzuziehen.

„Weil ich dich kenne und es wage zu behaupten, Jeremy auch ein bisschen zu kennen. Sei einfach du selbst und es wird perfekt. Kein verstellen. Wenn du zu nervös bist, dann sag es ihm. Ich bin sicher, ihm geht es mindestens genauso. Rede offen darüber."

Er hielt ihm zuknöpfen seines Hemdes inne und starrte mich an. „Seit wann bist du so ein Experte?"

„Ehrlichkeit wehrt am besten." ich lächelte schief. „Außerdem musste ich mir dank Astrid so viele Schnulzenfilme ansehen, das ich dazu gelernt habe."
„Man kann das reale Leben, schlecht mit Filmen vergleichen."

„Ich weiß, nur...vertrau mir einfach. Tief durchatmen."

Er knöpfte sich das Hemd weiter zu. „Also schön. Danke Gai."

„Kein Problemchen." ich wank ab und stand auf, um sein Gesamtbild zu betrachten. Hemd, schicke Hose und Schuh. So herausgeputzt hatte ich ihn lange nicht mehr gesehen. „Vergiss nicht auch Spaß zu haben, Brüderchen."