EIGHTY✾SEVEN

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Jungkooks Bedenken um Duri wurde immer größer, als er feststellen musste, dass dieser zum Mittagessen nicht in der Mensa vorzufinden war, sich somit im restlichen Teil des Gebäudes oder außerhalb aufhalten musste. Und der Gedanke daran, er könnte in dieser Zeit, wo sich der Großteil der Schule in einem großen Raum befand, zusammengequetscht und keine Sorgen um anderes habend, auf dumme Gedanken gekommen sein, schien ihm die Luft abzudrücken.

Nicht, weil Duri für ihn eine Person war, die ihm sehr nahestand, sondern eher aus dem Grund, dass der Junge sein Leben ruinieren würde, wie der Braunhaarige es damals bei sich getan hatte. Er hatte leichtsinnig gehandelt und daraufhin so viel verloren, dass nicht nur er selbst gelitten hatte, sondern auch seine Mittmenschen, eine Person, die er zu lieben vermochte.

Und genau das war es, was er dem 15 Jährigen nicht wünschte. Er sollte sich sein Leben nicht noch schwerer machen, als es eh schon war. Er hatte nunmal einen Schwarzenpeter gezogen, aber er sollte das beste darauf machen, hoffen ihn abspielen zu können und nicht gleich aufzugeben. Es gab immer die Change all die Last wieder von sich zu kriegen und das sollte auch Duri verstehen.

Aus diesem Grund bahnte sich Jungkook nun auch einen Weg zwischen die vereinzelten Schüler und Schülergruppen, die sich ebenfalls auf dem Gang rumtreiben und konnte nicht verhindern ohne Absicht gehen ein, zwei Schultern zu stoßen, dessen Besitzer nicht gerade erfreut darüber zu sein schienen, es aber so stehen ließen, da sie bemerkten, mit was für einer Eile der 19 Jährige über die Flure schritt.

Er wollte nicht rennen, da es verboten war, lief auf Grund dessen in so einer Hektik und mit so großen Schritten, dass es nicht selten vorkam, dass er komisch von der Seite angesehen wurde. Aber das war ihm alles im Moment so unfassbar egal, da ihm nur der Bruder seines Freundes im Kopf herumschwirrte, der sich hoffentlich in dem Zimmer befand, auf das Jungkook geradewegs zusteuerte und konnte sich nicht ausmalen, wie er sich fühlen würde, wenn es zu spät sein sollte, wenn er nicht einmal mehr die Zeit dazu gehabt hätte mit ihm zu reden.

Aber nun stand er vor der Holztür, hinter der er leises, gedämpftes Wimmern und Schluchzen vernehmen konnte, dass ihn einwenig zu beruhigen schien, aber doch nicht so sehr, wie er es sich erhofft hatte.

Er hatte damit gerechnet, dass es ihn mehr erleichtern würde, zu wissen, dass seine Chancen noch nicht alle ausgespielt waren, aber doch wusste er jetzt, dass der Gedanke an Tod genauso schmerzend war, wie der Gedanke an unerträglichen Schmerzen, die so schnell beendet werden könnten, hätte man nur den Mut dazu.

Schule Für Schwule ⚣𝗍𝖺𝖾𝗄𝗈𝗈𝗄;𝗄𝗈𝗈𝗄𝗍𝖺𝖾Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt