(K) ein schönen Geburtstag

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Serge
Demotiviert stand ich auf und hatte nicht die geringste Lust meinen überaus freundlichen Mitbewohner zu wecken, damit wir pünktlich zum Training kommen würden. Am liebsten würde ich ihn ja irgendwo aussetzten, doch ich wusste das Flick was von mir erwartete also musste ich da wohl oder übel durch. Nachdem ich geduscht und mich angezogen hatte ging ich zu Jadon. Innerlich hoffte ich ja das er schon auf war, immerhin hatte er ein kleines Gästebad zu Verfügung, doch diese Hoffnung war klein. Entgegen meiner sonstigen Angewohnheit betrat ich sein Zimmer ohne vorher zu klopfen. Überrascht musste ich feststellen das Jadon sehr wohl schon auf war. Genauer gesagt stand er nur mit einer Jeans bekleidet vor mir und sah mich etwas überrumpelt und auch etwas genervt an. ,,Schon mal was von Klopfen gehört?", fragte er mich gereizt. ,,Ähm Sorry ich wollte nur schauen ob du schon wach bist", stotterte ich total perplex und hatte ziemlich Mühe seinen Oberkörper nicht weiterhin anzustarren. ,,Siehst du ja", antwortete Jadon und zog sich ein Shirt an. ,,Ähm ja willst du was frühstücken?", fragte ich und rechnete schon mit einer Verneinung, Jadon jedoch überraschte mich mit dem Gegenteil. ,,Hast du Cornflakes oder sowas da? Und eventuell schwarzen Tee?", fragte er und klang dabei sogar ausgesprochen freundlich. ,,Ja hab ich", antwortete ich lächelnd und sogar Jadon huschte ein kleines Lächeln über seine Lippen. Ich ging schon mal runter in die Küche um das Frühstück vorzubereiten, kurz darauf kam Jadon ebenfalls runter. Kurz beäugte ich ihn, mir war noch nie aufgefallen das er gar nicht mal so hässlich war. Ich hatte wohl zu lange gestarrt, denn plötzlich fixierte er mich mit seinem Blick. ,,Ist was?", fragte er und seine Stimme hatte wieder diesen rotzigen Unterton, der mir gestern schon auf den Keks ging. Ich verneinte seine Frage und schweigend begannen wir zu frühstücken.

Jadon
Nach dem Frühstück packten wir unsere Sachen und fuhren gemeinsam zum Training. Während der Fahrt sah ich auf mein Handy unzählige Fans hatten mir zum Geburtstag geschrieben, diese waren dann aber auch die einzigen. Zwar posteten meine Mitspieler Glückwünsche, dies taten sie aber nur für die Fans. Eigentlich war denen mein Geburtstag scheiß egal, genauso wie ich ihnen egal war. Sie hassten mich und hatten mich aus allem konsequent ausgeschlossen. Klar ich konnte es ihnen nicht wirklich verübeln bei meinen Verhalten, doch sahen sie nur das Äußere, nicht wie es in mir aussah. Darüber reden konnte bzw. wollte ich einfach nicht, es juckte eh niemanden wie es mir ging. Ich war eh allen scheiß egal, egal ob sie meine Geschichte kannten oder nicht. Seufzend steckte ich mein Handy weg und sah aus dem Fenster. Schließlich kamen wir beim Trainingsgelände an, mit Bauchschmerzen stieg ich aus und folgte Serge in die Kabine. Oder aus meiner Sicht die Höhle des Löwen. Zu meiner Erleichterung musste ich meine Trainingsklamotten von Bayern München anziehen, aber allein mich unter den Spielern von diesen Verein umziehen zu müssen reichte mir schon vollkommen. ,,Na Sancho? Hoffentlich fliegst du mit deinen Verhalten mal ordentlich auf die Fresse. Würde ich dir wünschen", sagte Leon zur Begrüßung und grinste hämisch. Ich ließ sein Kommentar unkommentiert und zog mich stattdessen schweigend um. Ich hielt es für besser keinen Streit anzufangen. Nach und nach verließen die Spieler die Kabine und auch Serge interessierte sich nicht mehr für mich. Leise seufzend band ich mir meine Schuhe zu, als ich spürte wie sich jemand näherte. ,,Hey Jadon alles Gute zum Geburtstag", sagte die Person und  überrascht sah ich in das Gesicht von Alphonso Davies. ,,Du du weißt das ich...?", fragte verblüfft. Lächelnd nickte der Bayern Spieler und umarmte mich kurz. ,,Natürlich weiß ich das. Ich verfolge dich doch. Also glaub ich fest daran das du gar nicht so schlimm bist wie alle sagen. Ich denke vielmehr das du damit irgendwas verstecken willst. Wenn du also reden willst kannst du jederzeit zu mir kommen", antwortete Alphonso, lächelte nochmal und verließ dann die Kabine. Noch immer sprachlos sah ich ihn hinterher ehe ich ebenfalls die Kabine verließ und zum Kraftraum ging wo mein Reha Trainer Michael wartete. Während des Trainings verhärtete sich immer mehr der Entschluss nicht mit Alphonso zu reden, ich würde mit niemanden über meine Probleme reden. Sie würden es nicht verstehen, mich auslachen oder sogar schlimmere mit mir anstellen. Also war es mir lieber wenn mich alle hassten...

Serge
Verwundert sah ich wie Alphonso Jadon kurz umarmte, ihn irgendwas sagte und dann die Kabine verließ. ,,Was hast du da drinnen so lange gemacht?", fragte ich verwirrt. ,,Ich hab Jadon nur gratuliert", antwortete Alphonso und fing an sich warm zu laufen. ,,Gratuliert? Dazu das er ein Arschloch ist?", fragte Josh und brachte Leon und mich zum grinsen. ,,Wie witzig...", antwortete Phonzie und verdrehte die Augen. ,,Nein ihr Witzbolde. Er hat heute Geburtstag und wenn ihr, vor allem du Serge mal näher hinschauen würdet, würdet ihr den Schmerz in seinen Augen sehen. Aber ihr seht ja nur das was ihr sehen wollt", fügte er hinzu und lief weiter seine Runden. ,,Schmerz? Schmerz darüber das ihn alle verabscheuen? Da ist er selbst dran schuld", kommentierte Josh und zuckte mit den Schultern. Während Leon zustimmte und die beiden zusammen ihre Runden lief, schwieg und hing meinen Gedanken nach. Trägt Jadon wirklich etwas mit sich? Etwas was ihn veranlasst sich so zu benehmen? Oder sieht Alphonso etwas was gar nicht da ist? Ich entschied mich zuhause nochmal zu versuchen mit ihm zu reden.

Nachdem ich mich geduscht und umgezogen hatte, war ich gerade auf den Weg zu meinen Auto als Michael und Hansi auf mich zu kamen. ,,Bitte sagt mir nicht das Jadon sich daneben benommen hat", sagte ich gequält. ,,Nein eher in Gegenteil also an Ehrgeiz mangelt es ihm nicht..es ist nur..er hat grad mitten in einer Übung angefangen zu weinen. Ohne jeglichen Grund oder Vorwarnung. Es scheint als würde mehr hinter seinen Verhalten stecken", erwiderte Michael worauf ich seufzen musste. ,,Da bist du schon der zweite der das sagt. Alphonso meinte sowas ähnliches...", gab ich zurück. ,,Vielleicht versucht du mal mit ihm zu reden..", bat mich Hansi worauf ich nickte. ,,Ich gib mein bestes", versicherte ich den beiden. 
Schließlich ging ich zu meinen Auto, wo Jadon schon auf mich wartete. Schweigend stieg er ein und starrte während der Fahrt aus dem Fenster. ,,Übrigens alles Gute zum Geburtstag", sagte ich leise und lächelte leicht. ,,Das weißt du auch nur von Alphonso...trotzdem danke", murmelte Jadon und lächelte leicht.
Zuhause angekommen stiegen wir beide aus und gingen rein. ,,Auf was hat das Geburtstagskind Hunger?", fragte ich und lächelte Jadon an. ,,Ich ich darf mir was wünschen?", fragte dieser ganz leise und sah mich überrascht an. ,,Klar Jadon", sagte ich lächelnd. ,,Können wir vielleicht Pizza bestellen?", fragte Jadon und sah mich unsicher an. Ich musste grinsen, nickte aber. ,,Pizza geht immer Kleiner", sagte ich und bestellte uns beiden Pizza. Jadon zeigte das erste mal seit er hier war ein ehrliches Lächeln und ich musste zugeben das dieses Lächeln mein Herz höher schlagen ließ.
Mein Vorhaben mit ihm zu reden stellte ich nach hinten, da Jadon gerade richtig gut drauf war und ich den Abend einfach genießen. ,,Bock auf ein Film?", fragte ich lächelnd während wir die Pizza aßen. ,,Hm kommt drauf an welchen?", gab Jadon zurück und grinste. Wie süß ist bitte dieses Grinsen? Letztlich hatten wir uns auf ein Film geeinigt, den wir beide toll fanden und so saßen wir auf der Couch und sahen uns eben diesen Film an.
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Helloooooooo meine Freunde der Sonne ☀️
Habt ihr auch so geiles Wetter? 😍 ich sitze im Garten der Klinik und genieße die Sonne ☀️
Donnerstag darf ich endlich nach Hause 😍🙈

Ich hoffe das Kapitel hat euch gefallen ☺️❤️
Hier noch ein schönes Bild vom lieben Jadon

Kathi

Cold HeartWo Geschichten leben. Entdecke jetzt