Kapitel 39: Einen Weg hier raus

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Ich schaute mich in dem Zimmer genau um.
Der Raum war außer mit einem Bett noch mit einem Kleiderschrank, einem Bücherregal und einem Waschbecken mit Spiegel ausgestattet.
Wenn ich den Spiegel zerstören könnte, würde ich mit den Scherben vielleicht die Sonne oder die Lichter der Straßen reflektieren und mit Lichtzeichen auf mich aufmerksam machen können.
Ich kann die Scherben zwar nicht in die Hand nehmen aber ich kann sie mit meinen Mund aufnehmen.
Das schwierige daran ist, das ganze unbemerkt zu machen. Es vergingen viele Stunden und ich kam langsam wieder zu Kräften.
Das Betäubungsmittel hatte endlich seine Wirkung vollständig verloren und nun war ich bereit einen Versuch zu wagen.
Die Straßen weit unter mir waren belebt und ahnungslose Passanten tingelten durch das Viertel ohne zu wissen was sich hinter diesen Mauern verbirgt.
Ich nahm Anlauf und schlug meinen Kopf gegen den Spiegel. Er zersprang zum Glück sofort, nur hatte ich jetzt noch eine Kopfverletzung und gewaltige Kopfschmerzen.
Die Scherben rutschten in das Waschbecken sodass ich nur noch die Scherben aufnehmen musste.
Es gelang mir die größte Scherbe zu nehmen.
Sie schnitt mir in den Mund und in meine Zunge aber das konnte ich verkraften nach dem Kopfstoß gegen die Wand.
Gegenüber von diesem Gebäude stand ein Hotel wo regelmäßig Leute ein und ausgingen im Stundentakt, wenigstens einer muss mich nur bemerken und mein Signal verstehen.
Ich leuchtete immer wieder Passanten in die Augen doch selbst nach Stunden bemerkte mich keiner.
Ich war fast dabei auf zu geben doch da bemerkte mich endlich jemand.
Es war ein Uniformierter Soldat der grade mit einer Frau in das Hotel gehen wollte.
Ich war überglücklich dass er mich bemerkt hat und sendete mit Licht ein SOS in Mausecode.
Der Soldat verstand mich und zog ein Notizbuch vor auf dem er „Rettung ist unterwegs" drauf geschrieben stand.
Er lief los und ich fiel dann zu Boden.
Ich weinte vor Freude dass ich wissentlich bald hier raus kommen würde und konnte mir auch ein Lachen dabei nicht verkneifen.
Da ging die Tür zu meinem Zimmer auf.
Es war Tomura der mit einer Schüssel Suppe zu mir rein kam.
Ich funkelte ihn mit Todesblick an und krauchte in die dunkelste Ecke des Zimmers.
Er lächelte.
Er sah den Zerbrochenen Spiegel und dass ich stark verletzt war.
„Wie ich sehe hast du immer noch Energie selbst nach dem was Dabi dir angetan hat.
Das freut mich sehr. Hast du in zwischen deine Meinung geändert?"
Fragte er mich, stellte die Suppe auf den Boden und setzte sich zu mir.
Er zog ein Taschentuch aus seiner Hose und wischte mir Blut und Tränen ab.
Er sah mich sanftmütig an und hoffte ernsthaft immer noch darauf dass ich klein bei gebe, doch das kann er vergessen.
„Ich bleibe bei meiner Antwort selbst wenn du mich selbst geißeln würdest!"
Brachte ich ihm mit zorniger Stimme entgegen.
„Das ist schade. Ich hab dich eigentlich sehr gern und würde ungern wollen dass Dabi dich weiter so behandeln muss."
Ich sah ihn an und seufzte entnervt.
„Dann lass es doch einfach nicht zu. Ist nicht so schwer für dich."
Er drückte mich mit meinen Kopf an seinen Brustkorb und streichte mir durch das Haar.
Er wollte mich augenscheinlich mit Nettigkeit ködern um mein Vertrauen auf diese Weise zu bekommen.
„ Selbst jetzt, trotz dass deine Fähigkeit unterdrückt wird, zerfällst du einfach nicht.
Du bist schon was besonderes. Dein Potential ist bei den Helden total verschwendet, du könntest mit deiner Macht so viel mehr erreichen wenn du für meine Sache kämpfen würdest."
Ich riss mich von ihm los und schaute ihm finster ins Gesicht.
„Mit meinem Potential, wie du es nennst, habe ich meine Heimatstadt und Tausenden Menschen, meine Familie eingeschlossen, das Leben genommen! Du hast doch gar keine Ahnung wie es ist ich zu sein! Wurdest du jemals Seziert, aufgeschlitzt bei lebendigem Leib, Körperteile abgeschlagen nur um zu sehen ob sie sich wieder zusammenfügen? Oder wurdest du jahrelang auf der Flucht vor den Monstern die dich fangen wollten zerschossen? Nur damit diese meine Fähigkeiten für ihren Krieg duplizieren können? Ich glaube nicht dass deine Geschichte jemals mit meiner mithalten könnte also SIEH MICH GEFÄLLIGST AN!!! WEN SIEHST DU HIER WIRKLICH VOR DIR?!"
Ich stellte mich direkt vor ihm in all meiner Nacktheit.
Das Licht der Straßen was durch das Fenster schien, erhellte meinen Silhouette sodass man alle Narben meines Lebens sehen konnte.
Ich war wütend, traurig und verspürte nur noch Zorn. Tomura musterte mich von oben bis unten und verzog dabei keine Mine.
Er Stand auf und streckte seine Arme nach mir aus.
„FASS MICH BLOß NICHT MEHR AN!!!"
Zischte ich ihn an und setzte mich auf das angekohlte Bett.
Schweigend kam er auf mich zu und nahm die Decke vom Bett. Er legte sie um mich und ging zur Tür.
„Schlaf nochmal drüber. Ich werde dich morgen erneut fragen. Sollte die Antwort dann immer noch Nein sein werde ich Dabi wieder zu dir schicken. Was dann passiert weißt du ja."
Er verließ den Raum und ließ mich im dunkeln zurück.
Mein Blick fiel auf die Suppe die er mitgebracht hatte. Ich stand auf und roch mit meiner Nase dran. Durch meine jahrelangen geschärften Sinne konnte ich erkennen ob sie vergiftet war oder nicht.
Sie roch sehr lecker und hatte keine Spur von Gift oder anderen gefährlichen Sachen drin die mir schaden könnten.
Meine Hände konnte ich nicht benutzen also musste ich sie schlürfen wie ein Tier um wenigstens etwas zu Kräften zu kommen.
Denn für die nahestehende Rettung werde ich all meine Kraft aufbieten müssen.

Kapitel 39

~Ende~

Das Kapitel war nun etwas Kürzer aber es gab nun etwas über Renas Vorgeschichte preis.
Wird die Rettung noch rechtzeitig kommen?

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