Kaptel 10: Hass & Liebe

135 4 0
                                    

Ich kam in einem weißen Raum wieder zu mir.
Verwirrt darüber wo ich war, schaute ich mich um. Ich schien auf einer Krankenstation zu sein.
Ich setzte mich auf und schaute mich an.
Mein rechter Fuß war eingegipst und mein linker Arm ebenfalls.
Mein Kopf war bandagiert genau wie mein rechtes Auge. Und mein Brustbereich war blau gefärbt. Immerhin hatte ich ordentlich was abbekommen im Kampf gegen Todoroki.
Ich versuchte trotz der Verletzungen auf zu stehen, aber klatschte nur auf den Boden.
Meine Brust brannte bei dem Aufprall bestialisch.
Da ging der Vorhang vor mir auf und ich sah eine kleine ältere Frau im Arztkittel. Sie stellte sich mir als Recovery Girl vor und sie ist die Schulkrankenschwester.
Sie schüttelte den Kopf und setzte mich wieder auf.
„Also Kindchen, mit deinen Verletzungen wäre ich vorsichtiger. Wie du dem Tod von der Schippe gesprungen bist ist mir ein Rätsel. Du hattest einen Wahnsinns Schutzengel."
Sie gab mir eine Infusion und ging zum Platz gegenüber von mir. Izuku hat es ebenfalls in die Krankenstation geschafft, also war sein Kampf schon vorbei?
„Rena-Chan du bist endlich wach! Geht es dir gut?"
Er wirkte ernsthaft besorgt und sah sehr traurig aus.
„Naja den Umständen entsprechend ganz gut eigentlich. Was ist denn nach meinem Abgang passiert?"
Fragte ich ihn. Immerhin hab ich die anderen Kämpfe verpasst so wie es aussieht.
„Ich hab wie du gegen Todoroki-kun verloren, Ochako hat es nicht gegen Kacchan geschafft und in der Endrunde sind die beiden aufeinander getroffen. Kacchan war sehr wutentbrannt und hat gegen Todoroki gesiegt."
Die Kämpfe waren also schon vorbei. Ein bisschen enttäuscht war ich ja schon dass ich nicht gegen Todoroki bestehen konnte, und davor noch so dick aufgetragen hatte.
Plötzlich hörte ich lautes Gebrüll im Flur. Es war Fr.Sugukawa die anscheinend jemanden vor der Tür eine gewaltige Predigt hielt.
Die Tür ging auf und Fr. Sugukawa stürmte auf mich zu.
„Mein Gott Rena was hast du dir nur bei der Aktion gedacht!!! Ich hab mir gewaltige Sorgen gemacht!!! Mach das nie wieder hörst du?!"
Sie umklammerte mich und ihr kamen die Tränen. Sie sorgte sich wirklich sehr um mich und versuchte so gut es geht meine Eltern zu ersetzen. Derjenige den Fr.Sugukawa so angebrüllt hatte kam nun auch in die Krankenstation. Es war Todorokis Vater persönlich, der riesige Flammenmann den ich vorhin noch angegiftet hatte.
Ich schaute ihn zornig an und erwartete so oder so nur sein Gerede von oben herab.
Doch ganz zu meiner Verwunderung verbeugte er sich vor mir in der höflichsten Form.
„SIE HABEN MEINER RENA DOCH NOCH WAS ZU SAGEN ODER?! SIE TRAMPEL!!!"
Brüllte Fr.Sugukawa ihn an und drückte ihn noch tiefer in die Beuge.
Er wirkte angespannt statt wütend und böse wie noch vor einigen Stunden.
„Im Namen der Familie Todoroki, entschuldige ich mich für Shotos vorgehen. Wir werden voll für deine Genesung aufkommen."
Ich blieb starrköpfig und drehte mich von ihm weg.
„Denken Sie ernsthaft dass es damit getan ist? Sie sollten sich nicht nur bei mir entschuldigen, sondern auch bei ihren Sohn! Sie sind es hundertprozentig der ihn zu solchen Taten veranlasst hat! Übernehmen sie lieber dafür die Verantwortung!"
Zischte ich ihn an. Nur andererseits rechnete ich es ihm hoch an dass er sich bei seinem gewaltigem Ego vor mir verneigte und sich entschuldigte.
„Ich nehme ihre Entschuldigung an unter der Bedingung dass sie Todoroki ein besserer Vater sind!"
Er stellte sich wieder aufrecht und nickte mir bestätigend zu. Ich lächelte ihn an um ihm zu zeigen dass mich das freute.
An der Tür stand auch Todoroki, der mit einem Presentkorb zu mir kam und ihn auf meinen Tisch stellte.
Er wirkte entspannter und irgendwie anders als noch in unserem Kampf. Auch er verbeugte sich vor mir.
„Es tut mir leid was passiert ist Rena-Chan. Ich war vom Hass auf meinen Vater getrieben und hab es an dir ausgelassen."
Er schaute mich dabei sehr besorgt an und ich konnte die Reue in seinen Augen sehen.
„Wie geht es dir Todoroki-kun?" fragte ich ihn, denn ich hab ihn ja mit meinem Nephilim Knight zum Schluss eine Seelische Reinigung verpasst. Er hat nicht unbedingt mit der Frage von mir gerechnet.
„Warum fragst du mich das?"
„Ich habe dich zum Schluss mit meiner Ability Nephilim Knight angegriffen, nur ich weiß nicht so recht was ich getan hab."
Er dachte nach.
„Ich fühl mich besser als sonst und irgendwie befreiter. Was genau war das was du getan hast?" Fragte er mich. Doch ich hatte zu dem Zeitpunkt selbst keine klare Antwort darauf außer dass es unberechenbar in der Anwendung war.
Todoroki und sein Vater verabschiedeten sich später von mir und verließen die Station.
Fr. Sugukawa nahm mich mit nach Hause und unter Recovery Girls Anleitung bekam sie einen ausführlichen Pflegeplan für mich mit.
Izuku machte sich ebenfalls auf den Heimweg.
Zuhause angekommen gab es ein großes Problem... Treppen. Mit dem Riesen Gips an meinem Bein konnte ich ohne Hilfe nicht hoch oder runter kommen und mir wurde für heute noch untersagt meine Fähigkeit zu benutzen.
Also musste mir Fr.Sugukawa immer beim Treppensteigen helfen. Sie brachte mir noch essen ans Bett und lies mich in meinem Zimmer zur Ruhe kommen.
Kaum lag ich im Bett, hörte ich die Türklingel von unten. Jemand kam die Treppe zu mir hoch. Ich war überrascht als ich Katsuki sah.
„Kann ich rein kommen?"
Ich freute mich über seinen Besuch und nickte ihm zu.
„Du kannst dich ruhig zu mir aufs Bett setzen."
Er sah ziemlich fertig und erschöpft aus, doch trotzdem kam er zu mir.
Er drückte mir in meine rechte Hand eine Medaille.
„Die ist für dich. Ich hab sie beim Sportfest gewonnen."
Ich musterte die Medaille, es war die, die für den ersten des Sportfestes bestimmt war.
Ich sah ihm verlegen in die Augen und wurde dabei wieder rot im Gesicht.
Er holte ebenfalls noch einen schönen Blumenstrauß aus einem Beutel und stellte ihn mir auf meinen Schreibtisch.
„Die sind von meiner alten, sie wünscht dir gute Besserung und so."
„Das ist nett von deiner Mutter. Sag ihr vielen lieben Dank von mir."
Entgegnete ich ihm.
Er rückte mir wieder etwas näher und strich mir die Haare aus dem Gesicht. Dabei berührte er auch zärtlich meine Wange und schaute mir tief in die Augen.
Ich wurde noch eine Spur roter, da ich wieder an die Umarmung mit ihm dachte und wie gut sie sich anfühlte.
Er sah auf meinen Nachttisch wo Fr. Sugukawa mein Essen hingestellt hatte.
„Soll ich dir damit helfen? Mit einem Arm wirst du das wohl kaum hinbekommen."
Verlegen und stark errötet nickte ich ihm zu.
Er nahm den Suppenlöffel und führte ihn zu meinem Mund und fütterte mich damit liebevoll.
Es war total peinlich aber irgendwie auch süß dass er sich um mich kümmerte als wäre ich seine kleine Schwester oder so ähnlich.
Als ich aufgegessen hatte saßen wir noch eine ganze Weile einfach so auf meinem Bett und erzählten miteinander. Er erzählte mir auch dass er es war den ich zuletzt brüllen hörte als ich mein Bewusstsein verlor und er für mich Todoroki eine gewaltige Niederlage verpasst hat. Ich verstand nur nicht warum er das tat.
„Warum hast du das für mich getan? Ich meine ich... ich bin nichts besonderes und mein Versagen war selbst verschuldet. Also warum?"
Fragte ich ihn direkt.
Er bekam wieder diese leichte Röte wie er sie letztens schon im Gesicht hatte und wippte wieder mit seinen Füßen auf und ab.
„Du hast vor dieser Menge deine Angst offen gelegt und bist nicht zurück geschreckt. Du hast den Typen keine Sekunde lang unterschätzt und hart gekämpft. Und das andere wäre... das ich dich irgendwie mag."

Kapitel 10

~Ende~

Wuhu was ist den da im anmarsch :O
Der rauflustige Katsuki mag also Rena?
Nur wie genau meint er das?
Bis zum nächsten Kapitel könnt ihr euch das ausfantasieren  ;)

Eine Unglaubliche Gabe Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt