Katsuki schob mich mit samt meinem Rollstuhl die Straße runter und lies Todoroki einfach stehen.
„Sag mal spinnst du jetzt völlig?! Bring mich wieder zurück!"
Meckerte ich ihn an und schlug ihn mit meinem Gipsarm auf die Finger.
Doch das kratzte ihn nur herzlich wenig.
Er fuhr mich einfach weiter in die nächste Straßenbahn nach Nakameguro und schnallte mich an einer der Gurte, die normalerweise für Fahrräder sind, fest.
Er setzte sich neben mich und war völlig außer Puste.
Ich war mehr als sauer auf ihn und wechselte kein Wort mit ihm während der ganzen Fahrt.
Als wir in unserem Heimatviertel ankamen schob er mich durch den Park wo wir letztens miteinander geredet hatten und blieb wieder an der selben Bank mit mir stehen.
„Bist du wütend auf mich?"
Fragte er mich niedergeschlagen.
Ich blieb eisern und ignorierte ihn, er war darüber nicht grade begeistert und kniete sich vor mir um mir ins Gesicht zu schauen.
„Was wollte der von dir?"
Fragte er mich erneut, nur diesmal mit einem angenervten Unterton. Ich drehte mein Gesicht beleidigt von ihm weg und verschränkte die Arme.
Er legte seine Hände auf meine Wangen und drehte mich zu ihm sodass ich gezwungen war ihn anzuschauen.
„Was soll das Theater?! Willst du mir damit irgendwas sagen? Dann sag es!"
Meckerte er mich an. Nach der Aktion mit Todoroki hatte ich keine Lust mit ihm zu reden. Immerhin hat er sich bemüht mich auf andere Gedanken zu bringen und Katsuki machte wieder alles kaputt.
„Ich habe dir nichts zu sagen." zischte ich ihm entgegen. Ich guckte ihn sehr zornig an doch sein Blick blieb stechend und klar, so als ob er sich in meinen Augen spiegeln wollte.
„Wenn das so ist dann führ' dich nicht auf wie eine zickige Diva! Das steht dir nicht."
Ich schlug ihm mit meinem Gipsarm auf den Kopf.
„Sagt der, der mich entführt und hierher gebracht hat!"
Das schien ihm überhaupt nicht zu passen dass ich ihm das gesagt habe und er gab mir eine Kopfnuss.
„Ich führe mich überhaupt nicht auf klar?! Ich hole dich nur nach Hause!"
Ich verstand nicht mal ansatzweise warum er sich so aufführte und langsam wurde ich immer wütender.
„Gestern lässt du mich noch zuhause eiskalt sitzen und heute bist du wieder so schräg drauf! Was stimmt nicht mit dir Katsuki-kun?!" brüllte ich ihn an und schnaufte dabei wie ein wütender Stier.
Er lies von mir ab und wurde wieder leicht rot im Gesicht. Dabei schielte er mich wieder so eigenartig an und hielt sich die Hand vor dem Mund.
„Mit mir ist alles prima! Aber bei dir ist was nicht richtig wenn du mit dem Typen essen gehst der dich noch am Vortag ins Krankenhaus befördert hat!!!"
Ich muss zugeben das war ein schlagkräftiges Argument seinerseits. Doch in diesem Moment interessierte mich das kein bisschen und ich fratzte ihn nur weiter an.
„Er hat sich entschuldigt und kümmert sich um mich und hat mich heute zum Essen eingeladen. Wie du siehst bin ich quicklebendig und mir geht es gut! Also sag mir jetzt die Wahrheit warum du mich wirklich von dort weg gezerrt hast!"
Er ist noch etwas mehr errötet und drehte sich von mir weg.
„AAAARRRRGH! Das ist nicht so einfach zu erklären. Ich weiß selbst nicht was los ist oder was auch immer du in mir auslöst aber ich konnte das einfach nicht mitansehen!"
Hat er mir jetzt allen Ernstes gestanden dass er mich mit Todoroki gestalkt hat ? Würde jedenfalls erklären wie er mich so schnell gefunden hat. Ich schluckte meinen Zorn runter und versuchte zu verstehen warum er das tat. Ich stand, wenn auch unter schmerzen, aus meinem Rollstuhl auf und stellte mich vor ihm.
„Was machst du da?! Setz dich wieder in deinen Rollstuhl zurück!"
Gab er in einem besorgten Ton von sich und hielt mich fest während ich vor ihm stand.
Dabei konnte ich ihm ganz direkt ins Gesicht blicken.
„Katsuki-kun... kann es sein dass du in dem Moment eifersüchtig warst?"
Fragte ich ihn direkt und schaute ihn mit meinen Gelbgrünen großen Augen an.
Er schaute wieder zur Seite um meinem Blick zu entgehen.
„Ich bin nicht eifersüchtig! Worauf sollte ich eifersüchtig sein?" zischte er mich leise an.
Dabei war er rot wie eine Tomate geworden.
„Achja? Dann kannst du mich ja wieder zurück fahren lassen."
Mit dem Konter hatte er sichtlich nicht gerechnet und drückte mich noch fester an sich.
„Nichts da! Du fährst nicht nochmal zu dem Spinner zurück! Eher bringe ich dich um!"
Er kam nun ganz schön ins schwitzen da er merkte dass er mir nicht mehr irgend welche Ausflüchte auftischen konnte um von seiner offensichtlichen Eifersucht abzulenken.
„Dann bring mich um! Los mach schon!"
Stachelte ich ihn an. Er kniff die Augen kurz zusammen und schüttelte seinen kopf und drückte seine Stirn gegen meine.
Seine Roten Augen hatte er dabei geschlossen aber ich konnte seinen aufgeregten Herzschlag spüren und wie nervös er war.
„Ich kann das nicht... selbst wenn ich es wollte." hauchte er mir ins Ohr.
Ein gewaltiger Schauer zog sich durch meinen ganzen Körper und meine Harre stellten sich auf.
Er hob mich hoch und setze mich auf seinen Schoß so dass ich ihn direkt angucken konnte.
Er strich über meine Beine und meine Arme.
Seine Finger glitten dabei langsam an meine Wange vorbei und er strich mir letztlich wieder eine Haarsträhne hinters Ohr.
Mein Herz pumpte in einem Tempo wie die Turbinen eines Flugzeugs.
Ich wurde wieder knallrot im Gesicht und mir blieb die Luft weg.
„Keine Argumente mehr Rena?"
Gab er selbstsicher von sich und schaute mich dabei mit seinem schamroten Gesicht an.
Ich brachte absolut keinen Ton mehr raus und starrte ihn einfach nur noch an.
Der Park war wie leer gefegt und keine Menschenseele war zu sehen. Nur ich und Katsuki ganz allein.
Er legte seinen Kopf auf meine Brust und schloss die Augen, so als wäre er völlig erschöpft.
„Bist du nervös?" fragte er mich in einem eher schläfrigen Ton.
Er guckte zu mir rauf mit einem so romantischen Blick dass ich nicht recht wusste wie ich jetzt damit umgehen sollte.
Gestern war er noch so abweisend und ging auf Abstand aber jetzt? Jetzt saß ich auf seinem Schoß und er hielt mich wie es nur ein paar tun würde. Wie sollte ich das jetzt verstehen? Bildete ich mir zu viel ein?
„Ja.... du machst mich ziemlich nervös."
Stammelte ich vor mich hin.
Er lächelte mich an und vergrub sein Gesicht wieder in meinem Shirt.
„Wirst du es aushalten? Fragte er und schlung seine Arme noch fester um mich.
„Ich weiß nicht."
War das einzige was ich rausbringen konnte.
Der Wind wehte meine Haare durch seine und Blätter wehten ebenfalls mit in meine Richtung.
„Du riechst so gut Rena. Was ist das für ein Duft?"
Ich könnte ihm jetzt wahrscheinlich ein X beliebiges Parfüm nennen aber es war sicher nicht das was er meinte. Es war einzig und allein mein Eigengeruch der hier wohl das Opium seiner Wahl ist.
„Katsuki-kun... mir wird das langsam etwas schräg. Ich weiß nicht wie ich dein Verhalten auffassen soll."
Er drückte wieder seine Stirn gegen meine.
„Ich weiß auch nicht wie ich das auffassen soll. Es fühlt sich nicht verkehrt an. Aber ich kann nicht aufhören."
Er guckte etwas beschämt und traurig so wie gestern als er nach seiner Ansage bei mir das Zimmer Verlies.
Ich schluckte schwer und mir zersprang fast wieder das Herz.
„Wirst du jetzt wieder einfach so gehen wie gestern?"
Fragte ich ihn ganz leise. Ich war so nervös und aufgeregt dass ich meine Gedanken nicht mal richtig sammeln konnte.
„Willst du dass ich gehe?"
Hauchte er mir wieder traurig entgegen.
Sein Blick war so durchdringend dass ich nicht nicht widerstehen konnte ihn weiter an zu starren.
„Ich wollte schon gestern nicht dass du gehst.
Aber du bist einfach gegangen."
Er schaute mich verlegen an und wurde wieder rot.
„Ich mag dich Rena, aber mehr auch nicht. Ich kann es aber auch nicht sehen wenn du wie mit diesem Spinner Todoroki einen auf Freunde machst. Es macht mich wahnsinnig obwohl es mir eigentlich egal sein sollte."
Ich verstand ihn einfach nicht. Ich rutschte von ihm runter und setzte mich in meinen Rollstuhl zurück.
„Dann mach sowas wie eben nicht mit mir.
Das ist irreführend und verletzend. Ich bin nicht dein Eigentum und suche mir meine Freunde selbst. Versteh mich da nicht falsch, wir sind auch Freunde aber ich möchte auch ein gutes Verhältnis zu allen haben und so funktioniert das nicht."
Er guckte mich etwas verwirrt an aber schien zu verstehen was ich meinte.
Er schaute mich an und sah dass ich mehr als traurig war ihm das so sagen zu müssen.
Mir kamen auch wieder einige Tränen über die Wange gelaufen.
„Bitte weine nicht mehr! Ich hab dich nicht verletzen wollen."
Meine Haare wurde wieder weiß und meine Augen bleich wie der Mond.
Das Wasser aus dem nahegelegenen Teich brach meinen Gips am Arm und Bein auf und reparierte meine Brüche in wenigen Sekunden.
Als die Heilung abgeschlossen war, floss das Wasser wieder zurück in den Teich und die weiße Verfärbung meiner Haare und Augen lies wieder nach.
Ich bewegte meine noch bis eben verletzten Gliedmaßen und konnte endlich aus dem Rollstuhl aufstehen.
Katsuki schaute mich einfach nur an.
Wie ich mich bewegte und mir der Wind wieder die Haare verwehte.
„ Ich werde jetzt gehen Katsuki-kun. Bitte entführe mich nicht nochmal wenn du kein Ziel dahinter hast."
Ich nahm meinem Rollstuhl, schob ihn nach Hause und lies Katsuki allein im Park zurück.
Zuhause angekommen ging ich erstmal in mein Zimmer und lies mich in mein Bett fallen.
Meine Gedanken kreisten noch nachdem was grade geschehen war. Ich drückte mein Kopf ins Kissen und schrie nach Leibeskräften hinein. Dabei strampelte ich wie wild mit meinen Füßen und machte meinen Ärger und Frust über diesen Tag Luft.Kapitel 12
~Ende~
Da ist ja jetzt wirklich eine ganze Menge passiert.
Nur wie wird Katsuki mit Renas Ansage umgehen?
Im nächsten Kapitel wird das ganze mal aus seiner Sicht erzählt.
Also seid gespannt^^
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Eine Unglaubliche Gabe
Fanfiction~ ABGEBROCHEN ~ Ein langer Weg und endlich am Ziel ? Rena hat ihr altes Leben hinter sich gelassen... Ihre Familie ist nicht mehr und sie musste aus ihrer Heimat flüchten und ist nun in der Metropole Tokyo für einen Neuanfang ... Sie will unbedingt...