Kapitel 20: Bad Taste

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Ein harter aber erfolgreicher Tag war nun vorbei und ich konnte endlich nach Hause fahren. Am Abend kam ich wieder in Tokyo an und wartete am Bahnhof auf Katsuki, der mir im Zug noch geschrieben hatte dass er mich abholen würde, aber er war selbst nach einer Stunde noch nicht da. Dabei schüttete es aus Eimern.
Ich versuchte ihn anzurufen aber es ging nur die Mailbox ran. Also beschloss ich einfach zu Katsuki nach Hause zu gehen.
Auf dem Weg dorthin kam ich auch durch ein Szene Viertel was um die Zeit mit vielen jungen Menschen voll war.
Ich traute meinen Augen nicht als ich durch ein Fenster Katsuki zwischen einen Haufen mir unbekannter Mädchen erspähte.
Ich wurde misstrauisch und wollte mich vergewissern dass er es auch wirklich ist.
Ich holte mir an einen der Stände ein Cap, ein übergroßen Hoodie der meine Schuluniform verdeckte und eine Brille um nicht aufzufallen.
Ich ging nun in das überfüllte Lokal und setzte mich unauffällig hinter ihm.
Ich belauschte die Gruppe eine Weile.
„Hey Katsuki-kun hast du dir eigentlich mittlerweile wieder ein Mädchen angelacht?"
Sagte eines der Mädchen. Nun spitzte ich meine Ohren sehr genau und war gespannt was er wohl sagen wird.
„Kann man so sagen. Sie ist echt hübsch aber hat nen totalen Sprung in der Schüssel. Eigentlich sollte ich sie abholen aber ich hab keine Lust bei dem Regen raus zu gehen." er klang richtig herablassend und kaltherzig, das schmerzte.
„Wow was ist denn das für eine dass die auf dich reinfällt."
Lachte ein anderes Mädchen lautstark.
Hatte er es von Anfang an nicht ernst mit mir gemeint und nur mit mir gespielt?
Ich startete noch einen weiteren Anruf um zu sehen was er tun würde.
Das Handy klingelte und vibrierte auf dem Tisch hinter mir.
„Ruft die schon wieder an? Die sollte doch langsam begriffen haben dass du nicht ran gehst."
Giftete das eine Mädchen zickig rum.
Er nahm das Handy und drückte mich weg.
„Man ist das lästig! Ich gehe sicher nicht ran wenn ihr hier seit!" sagte er und verdrehte die Augen.
„Die weiß wohl nicht dass du ein Aufreißer bist? Immerhin hattest du ja öfter mal nen fliegenden Wechsel was Mädels angeht."
Sagte ein anderes Mädchen dass sich dann kurzerhand an ihn ran schmiss."
Er verdrehte auch bei ihr die Augen genervt und schob sie von sich weg.
„Sie ist sicher nur ein Moment wie die meisten, wenn dieses merkwürdige Gefühl weg ist ist sie das mit Sicherheit auch."
Mir kamen die Tränen, nicht wegen dem was er sagte, sondern dass ich so blauäugig war ihm zu glauben und das zugelassen zu haben.
Er war der erste Junge der mich geküsst und mir eben diesen gestohlen hatte.
Ich stand auf und ging zum Tisch hinter mir.
Die Mädels schauten mich alle skeptisch an, ich sah halt auch aus wie ein Verbrecher in der Verkleidung. Ich zückte mein Handy und wählte Katsukis Nummer erneut.
Das Handy klingelte wieder und nun begriffen die Mädels und auch Katsuki wer da vor ihnen stand. Ich legte die Brille und das Cap ab was meine Haare versteckte.
Vor Wut zerdrückte ich mein Handy, setzte es in Brand und warf es auf den Tisch.
Meine Haare wurden wieder weiß und teile der Inneneinrichtung fingen an zu vibrieren.
Eines der Mädchen machte sich sichtlich schon fast in die Hose. Ich durfte nicht die Beherrschung verlieren. Ich schluckte meine Wut runter und konnte grade so noch das Ruder rumreißen was den Holy Knight anging.
Meine Haare verloren ihr weiß und wurden wieder lila wie vorher.
„Ich wünsche den Damen und dem Herr noch viel Spaß." So ging ich ohne ein Wort weiter zu sagen raus in den Regen und machte mich auf den Weg meine Sachen aus Katsukis Haus zu holen. Doch sehr zu meiner Überraschung kam er mir durch den Regen hinterher.
„RENA DA VERSTEHST DU WAS FALSCH! WARTE DOCH MAL!"
Ich dachte garnicht daran stehen zu bleiben und ging weiter. Mir war es egal ob es in Strömen regnete aber ich fühlte mich verletzt und wollte ihn nicht mehr sehen.
Er gab nicht auf und folgte mir bis zu sich nach Hause und versperrte mir dort den Zutritt.
„Du hörst mir erst zu!"
Forderte er völlig außer Atem und drückte seine Hand gegen die Haustür.
Ich verkniff mir weiter zu heulen und drückte stattdessen die Klingel und Fr.Katsuki öffnete die Tür.
„Da seid ihr ja. Kommt rein!"
Sie schien nichts zu merken und wartete das wir reingingen doch ich blieb vor der Tür stehen.
„Fr. Katsuki ich möchte meine Sachen gerne abholen da ich zurück nach Kyushu muss."
Sie guckte mich genau an und dann ihren Sohn. Sie schien zu merken das etwas nicht stimmte und gab mir meine Sachen mit besorgten Blick.
„Rena-Chan wenn wir was für dich tun können hab nur keine Scheu es zu sagen, wir sind für dich da."
Ich nickte ihr zu und ging an Katsuki ohne ein weiteres Wort zu sagen vorbei.  Er schaute mir jedenfalls traurig hinterher, aber dank seiner Mutter konnte er mir nicht mehr folgen.
Ich ging zurück zum Bahnhof und stieg in den Schnellzug zurück nach Kyushu.
Ich war einfach nur fertig und musste die Situation von vorhin erstmal verarbeiten. Während der Fahrt wischte ich mir die Tränen aus meinem verheulten Gesicht und zog mir die Kapuze des Hoodies tief ins Gesicht.
Als ich wieder in Fukuoka am Bahnhof ankam, ging ich in eine Telefonzelle und rief von dort aus Hawks an, der mir zuvor angeboten hatte bei sich zu bleiben, immerhin ist der lange Weg von Tokyo nach Kyushu nicht ohne.
Er hatte scheinbar damit gerechnet dass ich mich melden würde und sagte dass er mich gleich abholen kommt.
Ich wartete also unter einer Haltestelle im strömenden Regen und dachte darüber nach wie gut doch das Wetter zu meiner Stimmung passte. Nach nur wenigen Minuten stand dann auch Hawks vor meiner Nase und schaute auf mich, das elende Häufchen herab.
„Wer hat dir denn auf den Schlips getreten?"
Fragte er mich belustigt von der Seite.
Aber mir war nicht nach lachen zumute da ich mich am liebsten grade verkriechen würde.
„ Mir wurde etwas genommen was ich nie wieder zurück bekommen werde sagen wir es mal so."
Gab ich niedergeschlagen von mir. Er setzte sich neben mich und legte mir seine Hand auf die Schulter wie ein Mitfühlender Vater.
„Wir alle erleben Verluste und müssen sie Akzeptieren um weiter zu leben. Der Prozess kann hart sein, aber mit der Zeit wird man den Schmerz vergessen. Ich weiß nicht wer oder was der Grund ist dass es dir schlecht geht, aber  der Schmerz des Verlustes wird gehen und durch ein neues Glück ersetzt werden. Da kannst du dir sicher sein"
Ich schaute ihn mit meinen Milchigen hoffnungslosen Augen an und nickte nur.
„Komm! Wir Richten dich wieder auf und hauen dann so richtig auf den Putz."
Sagte er fröhlich zu mir. Er wollte mich scheinbar aufmuntern.

Kapitel 20

~Ende~

Na was war das denn? :0
Das war ein verdammt beschissenes Ende des Tages für Rena. Wie wird es jetzt mit den beiden weiter gehen?
Werden sie wieder zueinander finden?
Das wird uns die Zeit sagen ; )

Eine Unglaubliche Gabe Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt