Kapitel 19: Ein ganz schräger Vogel

89 2 0
                                    

Ich ging raus aus dem Bahnhof und konnte dort auch Niemanden finden der ansatzweise dem Mann glich nach dem ich suchte.
Ich hatte mich extra im Internet über Hawks schlau gemacht und um auch zu wissen wie er aussieht.
Aber egal wo er steckte, er musste sich doch irgendwo hier aufhalten.
Ich nahm meinen Koffer und begab mich mittels meiner Fähigkeit in die Lüfte um mir von oben einen Überblick zu verschaffen.
Hoch über den Dächern der Stadt landete ich auf einem der Wolkenkratzer in der Nähe.
Es war ziemlich zugig hier oben aber der Ausblick war atemberaubend.
Dennoch konnte ich nichts sehen oder erkennen das ihm ähneln könnte.
Plötzlich hörte ich etwas hinter mir und Reflexartig umhüllte ich meine freie Hand mit einer Dämonenkralle um nach hinten zu schlagen.
Ich ergriff eine Rote Feder die jemand anscheinend nach mir geworfen hatte, sie war scharfkantig und fein wie ein Skalpell.
Da war er ja. Hawks saß auf dem Dachhaus wo der Zugang ins Gebäude war und fing an zu klatschen.
„Wunderbar. Fast hätte ich dich erwischt, aber wie ich es geahnt habe hast du agiert."
Er sprang vom Dach runter und kam auf mich zu. Ich lies meine Fähigkeit zurück fahren und verbeugte mich höflich vor ihm.
„Ich nehme an dass Sie Hawks sind. Vielen Dank dass ich mein Praktika bei Ihnen machen darf."
Er guckte mich etwas verdutzt an und kratzte sich verlegen am Hinterkopf.
„Nicht dafür. Ich dachte mir dass ich dir eventuell mit deinem Problem helfen könnte und deine anderen Fähigkeiten erweitern könnte mit meiner Herangehensweise, immerhin bist du ziemlich zerstörerisch und könntest damit die Leute gefährden."
Er war ziemlich zynisch aber meinte das gesagte ernst und recht hatte er auch damit.
Ich bekomme mal grade ein Bruchteil des Holy Knights meines Nephilim Knights unter Kontrolle, während der Rest eine ganze Stadt ausradieren könnte wenn ich nicht aufpasse.
Aber wie stellte er sich das vor? Wie sollte er mir da helfen können?
Ich musste das wohl ihm überlassen und folgte ihm das Gebäude runter mit meiner Fähigkeit.
„Nun erzähl mal, was kannst du noch außerhalb deiner Abilities?"
Fragte er mich während ich bei ihm beobachten konnte dass er nebenbei mit seiner Fähigkeit selbst die kleinsten Probleme der Bewohner wahrnahm. Er hob einer älteren Frau mit seinen Federn die Tasche auf, begleitete Kinder über die Straße, holte Tiere vom Baum die fest saßen und das alles während er hier lang spazierte.
„Also ich... ich hab einige Monate in der Wildnis gelebt und habe mir einige Eigenschaften von Tieren angeeignet wie das Gehör und der Geruchssinn zum Beispiel."
Gab ich etwas verpeilt von mir da ich noch zu sehr von seinem tun gefesselt war.
„Soso eine Wilde also, du hättest mich also erschnüffeln können wie ein Hund wenn du gewusst hättest wie ich rieche?"
Er machte sich scheinbar über mich lustig was mir nicht gefiel.
„Ja kann man so sagen. Jetzt hätte ich ja ihre Fährte selbst wenn Sie sich eindieseln würden mit Parfum, das überdeckt Ihren Natur Geruch nicht."
Er lächelte und ging mit mir zu einer Jungen Frau die uns scheinbar schon länger beobachtete.
„Bitte helft mir! Jemand hat meinen kleinen Topsi entführt."
Die ärmste weinte und war völlig aufgelöst, da klopfte mir Hawks auf die Schulter.
„Na bitte der Fall ist wie für dich gemacht! Dann los Spürnase... finde das Tier der Dame, ich warte hier auf dich."
Er meinte das scheinbar todernst und setzte dabei noch ein freches Grinsen auf das mir sagte dass ich ihm beweisen sollte dass ich nicht gelogen hab.
Ich ging auf die Frau zu.
„Haben Sie vielleicht etwas von Ihrem Topsi das mir helfen könnte ihn aufzuspüren?"
Sie gab mir ein Foto und ein Halsband.
Auf dem Bild war ein kleiner Terrier abgebildet mit schwarzem zotteligen Fell.
„Bitte finden Sie meinen kleinen Goldschatz!"
Sie legte all ihre Hoffnung in mich, also durfte ich sie auf keinen Fall enttäuschen.
Ich roch an dem Halsband des Hundes und konnte tatsächlich noch eine relativ frische Spur aufnehmen.
„Alles klar ich hab eine Spur."
Sagte ich und sprintete noch in der Schuluniform los und folgte der Spur. Mein Weg führte mich quer durch die Stadt bis hin zu einer Lagerhalle wo ich viele Tiergeräusche vernahm.
Ich bin anscheinend auf einen Tier Schwarzmarkt gestoßen so wie es aussah.
Ich kletterte auf einen der Bäume und beobachtete dass ständig Leute aus und ein gingen, mal mit und ohne Tier.
Da hörte ich wieder so ein Rascheln hinter mir und ich drehte mich sofort in Verteidigungshaltung um.
„Das hast du sehr gut gemacht!"
Flüsterte mir Hawks von hinten zu.
Er war mir also in sicherer Entfernung gefolgt sodass ich ihn nicht mitbekommen habe.
Er hatte meinen Koffer dabei, worin sich mein Heldenkostüm befand.
Ich nahm meinen Koffer an mich und ging hinter einen der Bäume um es mir anzuziehen.
Den Koffer legte ich in einen der Büsche um ihn später wieder zu holen.
„So! Wie willst du das nun angehen?" fragte er mich ganz gedankenlos.
„Ich verschaffe mir einfach Zugang über das Lüftungssystem und mache mir eine Übersicht der Menschen im inneren."
Antwortete ich ihm. Ehrlich gesagt hab ich jetzt nur improvisiert da ich nicht mit sowas großem gerechnet hatte.
„Dann leg los und enttäuscht die Leute nicht."
Er machte es sich auf dem Baum bequem und lies mich allein mit dem Problem, dabei bin ich nicht mal ein voll ausgebildeter Held und habe hier zumindest keinerlei Felderfahrung.
Mir blieb nichts weiter übrig als das gesagte in die Tat umzusetzen.
Ich flog über die Anlage hinweg und verschaffte mir über das Dach zutritt.
Im inneren sah ich viele Käfige mit den unterschiedlichsten Tieren von Exoten bis zum normalen Haustier. Die Tiere sahen alle samt nicht glücklich aus und schienen erschöpft.
Was tun die den armen Dingern nur an? Ich wurde wütend. Ich ließ mich in eine der hintersten Ecken der Halle runter und folgte der Geruchsspur des Terriers.
Endlich hatte ich ihn gefunden, er war total verängstigt und in der Ecke seines Käfigs zusammen gekauert.
„Keine Angst mein kleiner, ich bin hier um euch zu befreien."
Jetzt musste ich scharf nachdenken, wie das ganze weiter geht. Ich musste versuchen die ganzen Leute die diesen Handel betreiben hier her zu bringen um sie dann mittels meiner Wasserkontrolle unschädlich zu machen.
Also musste ich sie wohl zu einer Jagd animieren. Ich ging auf alle viere und umhüllte meinen Körper mit meiner vollständigen dämonischen Erscheinung sodass ich wie ein Exotisches Tier aussah.
Mit der Gruseligen stimme die mir der Demon Knight verlieh, brüllte ich einmal quer durch die Lagerhalle sodass alle alarmiert waren.
Die Tiere machten aus Angst zusätzlichen Krach was die Miesen Kerle noch mehr anlockte.
Nun kamen die Männer auf mich zu mit Betäubungsgewehren und Fangnetzen.
Jetzt hatte ich anscheinend genug in meine Falle geködert und ließ meinen Demon Knight fallen. Damit hatten die scheinbar nicht gerechnet dass sich in der Bestie ein Mensch verbirgt. Ich legte ihren eigenen Willen völlig lahm sodass sie die Betäubungswaffen nun auf sich gegenseitig richteten.
Mit nur wenigen Handgriffen hatten sie sich in ihr eigenes Verderben geschickt und schliefen alle tief und fest sodass ich sie nur noch knebeln brauchte. Ich kontaktierte die Polizei und spazierte mit dem Terrier auf meinem Arm nach draußen.
Nach wenigen Minuten war das Gelände komplett umstellt und viele Besitzer konnten nun auch ihre vermissten Tiere wiedersehen.
Da kam auch die Frau von vorhin auf mich zu der ich ihren Hund wieder in die Arme gab.
Sie strahlte und weinte vor Freude.
„Ich danke dir kleine! Du hast mir wirklich meinen Liebling zurück gebracht. Wie kann ich dir dafür danken?"
Ich schüttelte den Kopf und lächelte sie an.
„Ihr Dank an mich ist Belohnung genug. Ich bin froh dass ich Ihren Hund finden konnte und scheinbar weiteren Tierbesitzern ihre Lieblinge zurück gebracht habe."
Sie drückte mich ganz fest und bedankte sich nochmals bei mir.
Dann kamen noch viel mehr Menschen zu mir die sich bei mir bedankten, mich feierlich umringten und mich auf ihre Schultern setzten.
Hawks kam nun auch endlich aus seiner Ecke mit meinem Koffer in der Hand.
„Herzlichen Glückwunsch! Dein erster gelöster Fall. Hätte nicht gedacht dass dir das gelingt grade mit deinen unberechenbaren Fähigkeiten." Die Leute freuten sich auch ihn zu sehen und umringten ihn ebenfalls.
Er schob mich neben sich und stellte mich als seine Schülerin vor. Sogar die Presse hatte sich mittlerweile eingefunden und Fotografierte uns beide für die morgigen Ausgaben.
Ich will überhaupt nicht wissen wie bescheuert ich da in die Linse geschaut habe.

Kapitel 18

~Ende~

Renas erster Erfolg in Fukuoka und dann auch noch so ein großer^^
Wie wird es aber im nächsten Kapitel weiter gehen?
Bleibt dran <3

Eine Unglaubliche Gabe Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt