Kapitel 4: Konkurenz

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Der Unterricht mit Herr Aizawa begann und er erklärte uns die Regeln des Sportfestes.
Er machte uns dabei klar dass bei dem Sportfest alles und vieles darüber hinaus von uns gefordert wird.
Ich merkte dass da eine verdammt drückende Verantwortung auf meinen Schultern lag und ich mir keine Patzer so wie eben mit dem blonden Romeo erlauben durfte, sonst würde das ein schlechtes Licht auf mich werfen.
Das bedeutete für mich intensives Training.
Nach einem langen und extrem stressigen Schultag ging ich kriechend nach Hause.
Der Sportunterricht mit All Might war Kräfte zehrender als ich gedacht hatte.
Meine Arme waren wie Pudding und taten ziemlich weh da ich sie für gewöhnlich nicht so stark beanspruchte.
Auf meinem Heimweg ging ich wieder in den Konbini um Lebensmittel zu besorgen.
Dabei lief ich dem Jungen mit den Lilanen Haaren und den Augenringen über den Weg.
Ich ging an ihm vorbei und grüßte ihn höflich dabei, er lächelte mich kurz an und zog gleich darauf seine Mundwinkel wieder runter wie ein trauriger Clown.
„Entschuldige ich... ich weiß garnicht wie du heißt, mein Name ist Rena."
Er schaute mich skeptisch an.
„Warum sprichst du überhaupt mit mir? Du bist doch in der Superheldenabteilung, da hast du das doch garnicht nötig."
Ich schaute ihn verwundert an. Ich wusste nicht was er gegen die Superheldenabteilung hatte aber seinen Hass darüber hatte er heute früh ja deutlich gezeigt.
„Spielt denn das so eine große Rolle in welcher Abteilung man ist? Du bist doch auch ein Held oder nicht?"
Er schaute mich an und lachte kurz.
„Du bist wirklich nicht aufgeklärt was? Wenn ich wie du in der Heldenabteilung wäre würde ich mich auch nicht mit mir abgeben, immerhin bin ich nur in der Allgemeinen Abteilung, die wohl mit unbedeutendste."
Er schien traurig und unzufrieden. Ich wollte ihn unbedingt aufmuntern.
„Mir ist das egal in welcher Abteilung wer ist, wir sind alle ein Teil des ganzen und wir sind alle Zahnräder in einer Uhr und wenn auch nur ein Zahnrad fehlt, wird die Uhr nicht funktionieren weißt du was ich meine? Jeder ist ein Held auch wenn er nicht grade ein All Might ist. Vorhin sagtest du, dass Muskelkraft nicht alles ist, und du hast da auch absolut recht!"
Er blickte mit klaren leuchtenden Blick in mein lächelndes Gesicht und mir kam es so vor als wäre ich die erste Person die ihn verstand.
„Du bist anders als die anderen. Es sollte mehr Leute wie dich geben die die Vielseitigkeit von Fähigkeiten verstehen und sehen."
Wir gingen zusammen durch den Markt und unterhielten uns dabei.
Er hatte für sich und mich ein Eis gekauft, wir gingen noch ein Stück spazieren.
„Shinso."
„Wie bitte?"
Fragte ich ihn.
„Mein Name ist Shinso. Du hast mich doch vorhin gefragt wie ich heiße, das ist mein Name."
Ich freute mich dass er sich mir etwas öffnete, er wirkte sehr still und verschlossen aber wer weiß was er bis jetzt in seinem Leben erfahren musste, vielleicht ging es ihm ähnlich wie mir und er hat vieles durchmachen müssen.
„Ich finde deinen Namen echt toll! Meiner klingt er so geschmacklos."
Er schmunzelte und kaute auf seinem Eis rum.
„Ich finde er ist nicht geschmacklos. Rena klingt doch schön für ein Mädchen."
Ich strich mir die Haare hinter die Ohren  und kratzte mich verlegen am Kopf und wurde ein bisschen rot.
„Meinst du wirklich? Für mich ist das eher so ein 08/15 Name. Grade da wo ich herkomme gibt es den Namen häufiger."
„Woher kommst du eigentlich? Bist du Amerikanerin?"
Ich schüttelte den Kopf und schmunzelte.
„Ich bin im Asiatischen Teil Russlands geboren und aufgewachsen."
„Wow das hätte ich nicht erwartet. Du wirkst eher amerikanisch als Russisch."
Ich erzählte mit ihm noch eine ganze Weile über meine Heimat. Als es langsam dämmerte brachte er mich nach Hause und verabschiedete sich von mir. Ich hatte einen neuen Freund gefunden und dabei kaum was über ihn erfahren.
Ich stellte meine Einkaufstüten ab und kramte meine Schlüssel hervor, dabei bemerkte ich dass jemand hinter mir aufgetaucht war.
Ich drehte mich um und da stand Katsuki vor mir mit finsterer Mine und angespannter Haltung, er war ziemlich rot im Gesicht.
Seiner Kleidung nach zu urteilen wahr er wohl trainieren und auf seinem Weg bei mir vorbei gekommen.
„Hallo Katsuki-kun, ist alles okay bei dir?"
Er antwortete nicht und rückte mir wieder auf die Pelle sodass ich sein Herz deutlich hören konnte... ich habe nämlich ein sehr gutes Gehör und nehme mehr wahr als man denkt.
Er starrte mich einfach nur an und das auf eine sehr unangenehme Art und Weise.
„Kann ich dir irgendwie helfen?"
Aber er antwortete mir immer noch nicht.
Sein Blick wanderte auf meinen Hals und er streckte die Hand nach meinem Chocker aus.
Ich hatte Angst dass er mir das Band abreißen würde,da ich dort eine gewaltige Narbe drunter versteckte, also schlug ich seine Hand weg.
„Mach das bitte nicht ich... ich will das nicht!"
Er verzog das Gesicht  und wirkte nun eher traurig aber auch wütend.
„Mach das... NIE WIEDER KLAR ?!  Ich hab dich mit dem Typ aus der allgemeinen gesehen was wollte der von dir ?!"
Fragend schaute ich ihn an und verstand nicht warum er mich grade nach Shinso fragte.
„Wir haben uns nur zufällig beim einkaufen getroffen und haben uns danach ein bisschen unterhalten, er ist ganz nett."
Katsuki verzog das Gesicht skeptisch und glaubte mir kein Wort.
Er drückte mich gegen meine Haustür und war mir nun noch näher. Er flüsterte mir ins Ohr: „Ich glaube dir kein Wort. Nicht jeder ist so nett und geht so blauäugig wie du ins Leben..."
Er hat mich als Lügnerin und auch noch als naiv bezeichnet aber wieso? Ich habe ihm nie unrecht getan also was sollte das?
„Katszki-kun hab ich dich mit irgendwas verärgert? Ich weiß nicht wo grade das Problem liegt. Shinso ist nur ein Freund und ein Schulkamerad für mich, so wie du auch einer bist also was hast du gegen ihn?"
Ich konnte den Zorn über meine Worte in seinen Augen direkt ablesen. Er fing wieder an mit den Zähnen zu knirschen.
„Ich bin weder dein Kamerad noch ein Freund für dich! Damit wir uns da verstehen Schwachkopf!
Das war wie ein Stich ins Herz . Warum war er nur so böse auf mich? Was hab ich ihm getan oder ist er eifersüchtig? Nein nein was denke ich da! Das ist völlig ausgeschlossen, denn so gut kennen wir uns ja nicht.
Also versuchte ich es anders anzugehen und drehte den Spieß um. Ich packte ihn am Kragen seines Tops und schaute ihn nun genauso zornig an wie er mich ansah und setzte den unheimlichsten Blick auf den ich drauf hatte und drückte seine Stirn gegen meine.
„Gut! Dann höre mir jetzt genau zu! Was auch immer dein Problem ist, so lasse ich nicht mit mir umgehen das wir uns da klar verstehen!und meine Fähigkeit werde ich nicht an dich verschwenden! Also verschwinde und lass mich in Ruhe wenn du nicht weißt was du mir zu sagen hast!"
Ich stieß ihn von mir, Schloß die Haustür auf, nahm meine einkäufe und knallte die Tür hinter mir zu sodass er zusammenzuckte.
Wütend stampfte ich in die Küche und packte meine Einkäufe aus und bereitete das Essen für mich und Fr. Sugukawa zu.
Nachdem ich fertig mit kochen war ließ ich mir ein Bad ein um meine strapazierten Muskeln und vor allem meine Nerven zu entspannen.
Ich öffnete dabei das Fenster, immerhin war es eh Sommer und warm genug draußen. Ich stieg in die Wanne. Dabei kamen mir Zweifel. War ich zu grob zu Katsuki? Sollte ich mich nicht doch entschuldigen oder eher weiter mein beinhartes Ding durchziehen so wie er immer den Badboy spielt?
Während ich badete konnte ich durch das Fenster sehen. Gegenüber brannte Licht im 2.Stock, ebenfalls ein Bad. Ich konnte dort im Spiegel Katsuki erkennen der anscheinend grade die Wäsche machte und sich mit seiner Mutter stritt. Ob er mit seiner Mutter auch so redet wie er mit mir geredet hat? Naja wer weiß das geht mich ja auch nichts an.
Ich tauchte kurz ins Wasser ab und entfernte meine abdeckcreme die ich zusätzlich auf meinem Hals aufgetragen hatte um die Narbe zu retuschieren. Das Wasser wurde immer schmutziger als ich mir die Creme vom Hals gewaschen hatte. Ich stieg aus der Wanne und schlüpfte in meine Gammelkluft mit Bademantel. Vor dem Spiegel sah ich mein entstelltes selbst, meine klaffende Narbe die sich einmal um meinen kompletten Hals windete, und mich jedes Mal an den Tag erinnerte, an dem ich hätte sterben sollen.
Es machte mich wahnsinnig sie überhaupt anzusehen oder die anderen Narben die mich zierten wie die am rechten Bein und am Linken Handgelenk die sich genauso auf meiner haut niedergelegt hatten wie die am Hals.
Ich bin ein Mädchen, ich sollte Makelose Haut haben und nicht aussehen wie ein Kriegsveteran aber was hätte ich dagegen schon tun können also muss ich mit dieser Bürde leben.
Ich wollte grade das Badfenster schließen als ich noch mal in das Bad der Katsukis blickte.
Mein Blick weitete sich und wurde starr als ich merkte das Katsuki im Bad stand und begann sich auszuziehen. Knallrot und voller scham schloss ich ruckartig das Fenster und schloss die Gardine. Hoffentlich hat er mich nicht gesehen das wäre so peinlich.
Ich stellte mir für die nächsten Tage ein Trainingsprogramm zusammen das speziell auf Elements abgestimmt ist, immerhin ist das Sportfest nicht mehr weit weg und ich hatte nicht genug Zeit mich darauf anständig vorzubereiten. Seit ich in Japan war habe ich meine Fähigkeiten nicht mehr weiter trainiert, da das so oder so in dem Rahmen nicht erlaubt war wie ich es brauchen würde. Doch jetzt wo ich an der Yuei bin,muss ich wieder ernst machen und alles geben! Denn die anderen werden das auch tun. Ich darf nicht zurückfallen.
Der nächste Tag ist auch der Beginn meines Trainings. Am Vorabend hab ich mir schon ein ausgewogenes Frühstück zusammengestellt und einen Shake für unterwegs.
Ich machte mich fertig für die Schule, schnappte mir meine Sachen und verließ das Haus. Draußen vor der Tür erblickte ich Katsuki der anscheinend vor meiner Haustür saß.
Ich hatte sein Verhalten von gestern nicht vergessen, also ignorierte ich ihn und ging an ihm vorbei. Vor der Gartentür blieb ich stehen und entfaltete die Kontrolle über die Luft und ließ mich schweben.
Ich flog über mein Haus und somit über seinen Kopf hinweg. Er stand auf und brüllte von unten: „EEEEYY!!! KOMM RUNTER DA !!!ICH WAR GESTERN NOCH NICHT FERTIG!!!"
Katsuki schien es garnicht zu gefallen dass ich einfach über ihn buchstäblich hinweg bin,da es sein Ego anscheinend verletzte, kam er mir mit seiner Fähigkeit hinterher. Als ich dies bemerkte, erhöhte ich mein Tempo und flog durch das Waldgebiet was die Yuei umgab um ihn eventuell abzuschütteln.
Doch ich hab Katsuki unterschätzt, er blieb hartnäckig hinter mir und machte sich das Gelände zunutze um näher an mich ran zu kommen.
„RENAAAAA!!!!VERDAMMTE SCHEIßE BLEIB STEHEN HAB ICH GESAGT!!!"
Brüllte er mir hinterher. Ich erhöhte nochmals mein Tempo um seinen Händen zu entkommen die nach mir griffen.
Er versuchte mich zu packen aber griff ins leere. Jetzt wurde er richtig sauer, seine explosionsartigen Schübe wurden kürzer und somit schneller. Er sprang von Baum zu Baum in zügigen Abständen und holte schlagartig zu mir auf. In dieser Umgebung wäre es für mich nicht grade von Vorteil wenn ich weiter beschleunige also musste ich ihn anders abhängen. Ich schoss nach oben aus dem Wald hinaus um mein Tempo weiter steigern zu können und wollte grade mein Tempo maximieren als er direkt vor mir auftauchte und ich mit ihm hinunter stürzte. Ihm schien es egal zu sein wenn er bei dem Sturz Schaden kassieren würde also blieb mir keine Wahl.
Ich griff mir Katsuki und federte seinen Fall mit dem Druck einer Luftwelle ab und wir landeten relativ sanft.
Katsuki klopfte sich den Dreck aus der Uniform und stapfte nun auf mich zu.
Ich fiel zu Boden und versuchte von ihm weg zu kriechen aber vergebens.
Er packte mich am Unterschenkel und zog mich zu sich ran. Ich trat ihm instinktiv vor sein Knie so das er mich los lies.
„WAS SOLL DAS DUUU.... AAAARRRGGGHHH!!!"
Ich nutzte die Chance um Katsuki zu entkommen und rannte durch den Wald.
Meine Lunge brannte und trotzdem rannte ich weiter.
Endlich konnte ich das Ende des Waldes sehen und das Schulgebäude der Yuei.
Ich hatte es grade noch rechtzeitig in den Unterricht geschafft aber meine Uniform war mehr als schmutzig und meine Haare gleichten eher einem Nest mit Blättern drin.
Momo kam auf mich zu und musterte mich mit besorgten Blick: „Rena-Chan was ist dir denn passiert? Du siehst schrecklich aus!"
Ich konnte ihr unmöglich sagen dass ich mir eine verwegene Verfolgungsjagd mit Katsuki geliefert hatte. Also musste ich sie anlügen.
„Ich musste heute unfreiwillig einen Umweg nehmen und dabei bin ich ein paar mal gestolpert, aber mein Äußeres sollte kein Problem darstellen."
Ich zog den Dreck aus meinen Klamotten und entfernte mir mit einem gewaltigen Luftstoß das Gestrüpp aus den Haaren.
Dieses landete in Minorus Haaren was er garnicht witzig fand aber der Rest der Klasse schon. Alle lachten bis zu dem Moment in dem der wütende und ebenfalls verdreckte Katsuki die Tür aufriss und stumm, aber vor Wut kochend, den Raum betrat.

Kapitel 4
~Ende~

Jetzt wird es langsam spannend und das Sportfest steht vor der Tür.
Doch was hat Katsuki nur für ein Problem mit Rena ?
Vielleicht erfahrt ihr es bald ;D

Eine Unglaubliche Gabe Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt